Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Einsatz bei einem Grundwasseranfang bis zu 6m ab GOK (Geländeoberkante) möglich,
Kreiselpumpen selbstansaugend: HWW, HWA

Tuatara
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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von Tuatara » Mo 19. Mai 2025, 23:18

PeterB hat geschrieben:
Mo 19. Mai 2025, 13:07
Wenn zwei Pumpen hintereinander eingebaut werden, so addieren sich die Pumpenkennlinien, d. h., wenn sie gegen einen geschlossenen Schieber arbeiten, so addiert sich der erzeugte Druck. Die Nullförderhöhe bei zwei gleich großen Pumpen verdoppelt sich damit. Bei der Betrachtung des anderen Extrempunktes, d. h. bei druckloser Förderung, können zwei Pumpen keine größere Flüssigkeitsmenge transportieren als nur eine Pumpe.
Das gilt für zwei gleiche Pumpen und betrachtet auch nur die beiden Extempunkte (Höchster Druck, höchste Fördermenge).
Hier sind aber zwei verschiedene Pumpen im Einsatz und mit externen Verbrauchern (Regnern), die die Arbeitspunkte bestimmen. Solange die erste Pumpe (die Pumpanlage) mehr Wasser fördert als die zweite (Druckerhöhung), ist alles in Ordnung. Sollten wie beschrieben nun mehrere Nachbarn ebenfalls anfangen, Druckerhöhungspumpen zu installieren, kann die Gesamtfördermenge der Druckerhöhungspumpen die Fördermenge der Pumpanlage überschreiten. Das kann die Pumpanlage in einen Arbeitsbereich bringen, für die sie nicht ausgelegt ist, wodurch sie auf Dauer defekt wird. Und wenn noch ein Nachbar den Wasserhahn aufmacht, dann kommt dort kein Wasser mehr raus, sondern es wird Luft eingesogen.
Dies ist zwar ins Extreme gedacht, aber durchaus möglich.

Mit "Wasserdurchsatz erhöhen" meine ich den Wasserverbrauch des Regners. Wenn der Druck sehr gering ist, geht auch nur wenig Wasser durch. Wird der Druck mit einer Pumpe erhöht, stellt sich auch ein anderer Betriebspunkt mit einem höheren Wasserverbrauch am Regner ein. Dieser senkt dann den Wasserdruck bei den Nachbarn auf zwei Weisen:
1. die Pumpanlage muss mehr Wasser fördern, wodurch sie selbst weniger Druck macht.
2. Die Leitungsverluste werden durch den höheren Wasserdurchsatz höher, was ebenfalls den Wasserdruck bei den Nachbarn senkt.
Und wenn die dann noch über den Gartenzaun gucken und sehen, dass bei @anoxde alles bestens läuft, setzt man möglicherweise schnell eine Kette in Gang, die zu oben genannten Problemen führen kann.
Daher die Frage, wie die Wasserversorgung bei den anderen Anschließern ist, wenn es bei @anoxde nicht funktioniert.

Gruß
Steffen
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Plunschmeister
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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von Plunschmeister » Di 20. Mai 2025, 09:10

Da kann man rechnen wie man will, die Rechnung sollte man nicht ohne den Brunnen machen.

Was für ein Brunnen versorgt die Anlieger eigentlich?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von anoxde » Mi 21. Mai 2025, 13:46

Hallo an alle,
tut mir echt leid, aber meine Abwesenheit hier in den letzten Tagen nach meiner Anfrage hatte leider Gründe. Jetzt aber wieder… ;)

Find ich aber toll daß sich hier schon so eine spannende Diskussion entwickelt hat… ich werd so gut wie möglich gleich drauf eingehen, danke aber an alle Beteiligten!

VG
Alex

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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von anoxde » Mi 21. Mai 2025, 13:55

Tuatara hat geschrieben:
Mo 19. Mai 2025, 12:08
Moin!
anoxde hat geschrieben:
So 18. Mai 2025, 21:20
Wir wohnen noch nicht lange in einem EFH (Eigentum) aus den 1950er Jahren mit einer Gartenwasserversorgung über einen Brunnen mit Pumpenanlage, die auch weitere Nachbargrundstücke versorgt.
Funktioniert soweit ganz gut, nur der Druck läßt manchmal zu wünschen übrig, insbesondere zu Tageszeiten, wo mehrere andere Nachbarn ebenfalls das Wasser nutzen. Das geht soweit, dass sich Rasensprenger nicht mehr bewegen. Experimente mit anderen Regnern, größeren Schlauch- und Kupplungsdurchmessern blieben eher unbefriedigend.
Und zu anderen Zeiten bewässern geht nicht?
Wie funktioniert es bei den anderen Nachbarn, wenn bei dir der Druck nicht mehr ausreicht?
Theoretisch ist eine Druckerhöhung kein Problem, aber du erhöhst damit auch deinen Wasserdurchsatz. Ergo bei den Nachbarn wird dann weniger Wasser und damit Druck zur Verfügung stehen. Wenn die anfangen, das Gleiche zu machen, bricht das System irgendwann zusammen, weil die Pumpenanlage nicht mehr genug Wasser liefern kann.
Gruß
Steffen
Unterschiedlich… manche nehmen es so hin, manchen scheint es gar nicht aufzufallen, hängt auch sehr von den Gärten, Nutzungen und Angewohnheiten an. Und mache, darunter ich, überlegen an einer Lösung ;)

Das mit der Wassermenge ist mit klar, aber da warte ich einfach mal ab, bis das Problem wirklich auftritt. Ich weiß nicht viel über die eingesetzte Pumpe, einer der Beteiligten, die sich damit besser auskennen und auch schon länger da wohnen, sagt, daß die Menge wohl kein Problem Wärme weil gar nicht so viele Grundstücke angeschlossen seien wie ursprünglich geplant…

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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von anoxde » Mi 21. Mai 2025, 14:38

PeterB hat geschrieben:
Mo 19. Mai 2025, 11:14

Hallo Alexander
anoxde hat geschrieben:
So 18. Mai 2025, 21:20
Können solche Pumpen das auch? Oder brauch ich da spezielle (vermutlich teure?) andere Geräte? Wie seht Ihr das?
Du brauchst einfach nur eine zusätzliche Pumpe. Wie die angesteuert werden könnte, hängt davon ab, wie die vorhandene Pumpe angesteuert wird und was genau das für eine Pumpe ist.

Kannst Du bitte Bilder zeigen von allem, was da zu sehen ist? (dann bitte über diesen Bilderdienst)

Grüße
Peter
Ich kann versuchen, Daten und Bilder der Pumpe zu kriegen, die Pumpe mit Technik steckt halt seit Jahrzehnten samt Brunnen in einem großen Schacht auf enem Grundstück vier Grundstücke entfernt von unserem und versorgt von dort aus das kleine Netz. Hab ich mir noch nie direkt angesehen, aber wir wohnen da halt auch noch nicht so lange.

Es kommt halt in unserem Keller ein Wasserrohr aus der Wand (samt eigenem Zähler natürlich), welches einen Außenwasserhan versorgt. Ich habe ja keine besonderen Anforderungen an die Mengen und Drücke, halt ein oder zwei Beregner versorgen auf einem 1400m² Grundstück.

VG
Alex

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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von anoxde » Mi 21. Mai 2025, 15:12

Plunschmeister hat geschrieben:
Mo 19. Mai 2025, 07:44
Grundsätzlich funktioniert das, es kommt aber darauf an, welchen Druck du letztendlich erzeugen möchtest und welche Pumpe zum Einsatz kommt. Normale Gartenpumpen kommen da an ihre Grenzen.
Ich habe das mal mit einer Gardena getestet.

Es ist zu beachten, dass sich die Drücke addieren und nicht den zulässigen Gesamtdruck des Pumpen-Gehäuses überschreiten dürfen.

Vor und nach der Pumpe wird dann ein RV verbaut.
Ich habe keine besonderen Ansprüche an Druck und Wassermenge, wie schon geschrieben halt ein oder zwei Beregner (EFH-Gartengrundstück muit 1400m²), sollte das nicht ein handelsüblicher HWA scahffen?
Was die Addition der Drücke angeht: Das bezieht sich auf ungeregelte Pumpen, oder? Ich dachte, ein HWA (oder HWW) saugt Wasser an und stellt einen definierten Druck (oder Druckbereich) zur Verfügung (sofern die Wassermenge ausreicht)

Wenn der Eingang z.B. 3 bar aufweist und der HWA 5 bar liefert, dann hab ich doch nicht plötzlich 8 bar im Schlauch? Wie gesagt, bei einer nackten Pumpe wäre das plausibel. Meine Grundfrage war ja eigentlich nur, ob ein HWA Schaden nehmen kann, wenn der Eingangsdruck nicht 0 ist.

VG
Alex

PeterB
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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von PeterB » Mi 21. Mai 2025, 15:43

die Pumpe mit Technik steckt halt seit Jahrzehnten samt Brunnen in einem großen Schacht auf enem Grundstück vier Grundstücke entfernt

Ich bin bisher davon ausgegangen, der Brunnen ist bei Dir und wird von dort verteilt. Dann soll von dort die Leistung für alle erhöht werden (ohne die vorhandene Pumpe zu tauschen)

So aber bist Du ein Abnehmer von vielen (Tuatara hat das besser eingeordnet). Da würde ich mich vor Ort darüber informieren, ob es da Vorgaben geben könnte, die man einhalten muss. Da bin ich mir ziehmlich sicher, dass es welche gibt.

Es ist schon so wie Tuatara geschrieben hat, kommen noch mehr auf die Idee, eine zusätzliche Pumpe zu installieren, wird das nicht mehr funktionieren.

Wenn der Eingang z.B. 3 bar aufweist und der HWA 5 bar liefert, dann hab ich doch nicht plötzlich 8 bar im Schlauch?

Es werden sich die Drücke addieren die die Brunnenpumpe und Dein HWW einzeln für sich maximal liefern können nachdem der Verbraucher wieder geschlossen wurde.

Wärend des Pumpens nicht. Wird der Verbraucher zB langsam geschlossen, dann wird der Druck ansteigen und, ist der Verbraucher ganz geschlossen, die 8bar erreichen.

PeterB
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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von PeterB » Mi 21. Mai 2025, 15:49

Meine Grundfrage war ja eigentlich nur, ob ein HWA Schaden nehmen kann, wenn der Eingangsdruck nicht 0 ist.

Wenn der zulässige maxDruck nicht überschritten wird, nein.

Dieser Wert ist immer Bestandteil der technischen Angaben.
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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von Thoralf » Do 22. Mai 2025, 14:48

Eine Anmerkung/Ergänzuung zu dem, was hier bereits geschrieben wurde, u.a. von Tutara.

Es ist wichtig, die gesamte Anlage zu kennen. Angenommen die Pumpe der gesamtanlage ist einen Kolbenpumpe mit angeschlossenem Speicher ("Druckbehälter"), dann kann diese aufgrund ihrer Kennlinie gar nicht mehr Wasser liefern als das was sich aus Hubzahl je Minute × Hubvolumen ergibt. Da bringt dann eine Druckerhöhungsanlage nichts bzw. kann kontraproduktiv sein, jedenfalls für die anderen Nachbarn, bis hin zu Funktionsstörungen.

Also erst mal die nötigen Angaben zur Gesamtanlage liefern, lieber Alex.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Re: Saugpumpe als Druckerhöher nutzen?

Beitrag von anoxde » Sa 24. Mai 2025, 23:50

Thoralf hat geschrieben:
Do 22. Mai 2025, 14:48
Eine Anmerkung/Ergänzuung zu dem, was hier bereits geschrieben wurde, u.a. von Tutara.

Es ist wichtig, die gesamte Anlage zu kennen. Angenommen die Pumpe der gesamtanlage ist einen Kolbenpumpe mit angeschlossenem Speicher ("Druckbehälter"), dann kann diese aufgrund ihrer Kennlinie gar nicht mehr Wasser liefern als das was sich aus Hubzahl je Minute × Hubvolumen ergibt. Da bringt dann eine Druckerhöhungsanlage nichts bzw. kann kontraproduktiv sein, jedenfalls für die anderen Nachbarn, bis hin zu Funktionsstörungen.

Also erst mal die nötigen Angaben zur Gesamtanlage liefern, lieber Alex.

LG
Thoralf
Hallo wieder,

also, ich war jetzt mal an der Anlage beim (überübernächsten) Nachbarn. Ist ein unterirdischer Raum mit 2 1000-Liter-Stahltanks von 1957, die als Reservoir dienen, also ein großes Hauswasserwerk sozusagen, wie auch von mir vermutet. Die Pumpe selbst ist praktisch nicht zugänglich, die sitzt in einem 56 m tiefen Brunnen direkt daneben. Diese Pumpe hält die Tanks auf 5 bar Druck momentan, daß dieser Druck dann nicht an jedem Hausanschluß vorhanden ist ist ja klar.
Von den Tanks gehen drei Rohre ab, hab leider den Durchmesser nicht gemessen, schätzungsweise 7 cm Außendurchmesser. Diese Leitungen versorgen insgesamt 13 Grundstücke.
Leider war an technische Angaben über die Pumpe selbst (noch) nicht ranzukommen (Typ, Förderleistung etc.), jeder vermutet, ein anderer hat sie ;-)

Vorgaben, die die einzelnen Grundstückseigentümer irgendwie beschränken, gibt es offenbar nicht, weiß jedenfalls keiner was von. Common sense und Kommunikation miteinander sollte reichen, finde ich auch.

Das hilft Euch in der Beurteilung meiner Lage wahrscheinlich nicht wirklich weiter, aber mehr Infos gibts halt (noch) nicht. Und die Unsicherheiten, was den Zustand der Leitungen, die wohl nie erneuert wurden, angeht, kommen ja auch nochmal dazu.

Ich werde jetzt wohl erstmal versuchen rauszukriegen (also wirklich zu messen), was die Leitung konkret bei uns so liefert an Menge und Druck zu verschiedenen Zeiten und mir dann im zweiten Schritt vielleicht mal ein HWA ausborgen und es mal einfach anschließen...

Weiterhin schönes Wochenende an alle 8-)

Alexander
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