Löwenzahn hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 13:48
Hallo,
heute habe ich den Saugschlauch angeschlossen. Ich habe den Schlauch davor mit Wasser gefüllt. Nachdem ich die Pumpe an den Strom angeschlossen hatte, begann die Pumpe zu laufen. Es kam teilweise sandfarbenes Wasser aus dem Wasserhahn heraus. Nach kurzer Zeit kam nur noch sehr wenig Wasser und die Pumpe hat sich dann ausgeschaltet. Woran kann das liegen?
Moin Löwenzahn,
hat sich schon ein Erfolg eingestellt?
Wenn nein, dann kann das am gesunkenen Wasserstand liegen oder an Brunnenalterung. In letzterem Fall lies mal im Forums-Bereich Brunnenregenerierung. Auf Brunnenalterung könnte hindeuten, dass Deine Brunnenbaufirma 0,7 bar Unterdruck gemessen hat, die Brunnentiefe aber 5 m beträgt bzw. der Ruhewasserspiegel sogar bei nur 3,70 m liegt.
Hinweis: wichtig ist, beim Einsatz chemischer Regeneriermittel auf die Zertifizierung nach DVGW Arbeitsblatt W 130 "Brunnenregenerierung" zu achten.
Hintergrund: Man leitet beim chemischen Regenerieren chemische Stoffe/Mischunge in das öffentliche Gut Grundwasser ein. Das sollte sehr verantwortungsvoll erfolgen, um nicht das Grundwasser oder andere Grundwassernutzer zu schädigen. Ich habe nur mal exemplarisch geschaut - z.B. das bei Lotze angebotene CARELA BIOforte ist laut Datenblatt des Herstellers nach DVGW W130 zertifiziert. (es gibt sicher auch weitere zertifizierte Produkte) Es gibt auch "Hausmittel" mit Vitamin C und Zitronensäure. Diese sind aber nicht zertifiziert und eine Einleitung ins Grundwasser verstößt gegen das Wasserhaushaltgesetz.
Erschwerend kommt hinzu, dass nach DVGW W130 das bloße Einleiten von Regeneriermittel nicht mehr Stand der Technik ist und eigentlich nicht mehr angewendet werden darf. Stand der Technuik ist, den Kies durchströmren so zu lassen, dass in einem Abschnitt des Filters das Regeneriermittel eingeleitet und in einem anderen Abschnitt des Brunnens das mit dem Mittel versetzte Wasser wieder abgepumpt wird:
DVGW W 1 30:
8.6.2 Hinweise zur Ausführung der chemichen Regenerierung
Heute werden für die chemische Regenerierung ausschließlich Mehrkammergeräte, sogenannte „Kieswäscher“, eingesetzt, bei denen durch eine Druckdifferenz zwischen mindestens 2 Gerätekammern eine Durchströmung der anliegenden Kiesschüttung erzeugt wird. In diese Strömung werden Regeneriermittel zugegeben.
Grundsätzlich soll ein Abdriften des Regenerates in den Grundwasserleiter durch geeignete Gerätekonfiguration und Anwendungsparameter auf ein Minimum beschränkt werden. Dazu gehört auch, dass zumindest vor dem Umsetzen des Mehrkammergerätes das Regenerat abgepumpt wird.
Ist ein übermäßiger Regeneriermittelverlust zu erwarten (z. B. bei starker Grundwasser-Querströmung oder bei Druckpotenzialausgleich zwischen verschiedenen Grundwasserstockwerken) bzw. wird während der Regenerierung eine überverhältnismäßige Nachdosierung festgestellt, so ist der entsprechende Arbeitsabschnitt / Brunnen chemisch nicht regenerierfähig.
p.s. Die Pumpe hast Du bei der Gelegenheit auch getauscht? Warum das denn?
LG
Thoralf
