Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

und Tauchpumpen
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shivanuk
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Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von shivanuk » So 16. Jun 2019, 07:25

Hallo liebe Brunnenkundige! :)

Zur Vorgeschichte unseres Problems:
Auf unserem Baugrundstück hatte schon der Vorbesitzer einen Brunnen bohren lassen, angeblich 40 m tief. Den wollten wir gern für die Gartenbewässerung nutzen.
Wir - 2 absolute Laien auf diesem Gebiet. Der Hinweis des Grundstücksverkäufers zu der Brunnenbohrfirma, wo man uns weiter helfen würde, führte nur zu Leuten die "von nix wussten" ... Also haben wir uns zunächst dran gemacht, den Brunnen etwas zu erkunden. Langes Seil gesucht, Gewicht dran. Das "Platsch" kam schon nach 3,5 m. Das passt zu unserem Bodengutachten, wonach hier bei den verschiedenen Bohrungen bei 3.3, 3.5 und 3.8 m Tiefe Grundwasser zu finden war. Bis zur Brunnensohle sind wir nicht gekommen, da unser Seil nur 33 m lang war. Drin steckt ein blaues Kunststoffrohr, Durchmesser ca. 13 cm, also schätze ich mal, es handelt sich um 5"-Brunnenrohr aus PE.
Nachdem wir viel im Internet gelesen haben um herauszufinden, wie wir nun am besten das Wasser an die Oberfläche holen können, haben wir eine "Gardena 1499-20 Premium Tiefbrunnenpumpe 6000/5 inox automatic" und eine schicke Zapfsäule dazu gekauft. Pumpe am Seil eingehängt auf ca. 20 m Tiefe, angeschlossen mit 1""-PVC-Schlauch, Stecker in die benachbarte Gartenhütte und "Wasser Marsch". Lief alles bestens. 3 Jahre lang. Wir haben sogar im trockenen Sommer 2018 noch den Nachbarn mit versorgt, dessen Brunnen schon bei Trockenphasen in "normalen" Sommern schnell mal den Geist aufgibt.
Zum Ende des Sommers war dann mit einem Mal Feierabend. Wir dachten zuerst, der Brunnen wäre nun auch trockengefallen. Das Frühjahr und die Einholung der Pumpe brachten die Erkenntnis, dass das gute Stück hinüber ist, Auch aus einem gut gefüllten Wasserfass wollte sie nix mehr fördern ...Nüchterne Erkenntnis aus der Internetrecherche: Ende der Lebensdauer der Pumpe erreicht. Ergebnis der wirtschaftlichen Betrachtung: Da hätten wir das Wasser auch von der Stadt kaufen können ....

Das Problem:
Nun haben wir uns für einen anderen Pumpenhersteller/-anbieter entschieden und eine "Agora-Tec® AT- 4" Brunnenpumpe 500W-screw sandresistente Tiefbrunnenpumpe mit max: 8 bar und 2800l/H" gekauft. Die Pumpe ist erstens preiswerter und man bekommt angeblich auch mal ein Ersatzteil und müsste sie demzufolge nicht gleich entsorgen, wenn ein Defekt auftritt.
Nun ist der Druck aber so niedrig, dass man schon Geduld braucht, wenn man nur ein Hochbeet wässern möchte. Ein Bekannter sagte uns gestern, dass das an unserem Schlauch liegt, durch den die Pumpe fördern soll. Der wäre zu weich und wird zusammengezogen. Uns ist zwar nicht ganz klar, wieso das bei der anderen Pumpe funktionierte, aber wir wollen den nun durch PE-Rohr oder -schlauch (?) ersetzen. Außerdem hat er uns geraten, das Seil durch ein Edelstahlseil zu ersetzen.
Bei der Internetrecherche bin ich auf dieses Forum gestoßen. Damit wir nicht alte Fehler nur durch neue ersetzen ;) hab ich mich hier mal registriert ...
Und hier habe ich - denk ich - gelesen, dass es auch sein kann, dass die Pumpe beim Anlauf den Schlauch verdreht ... Wir hatten sie zwar vorher im Wasserfass getestet, aber ob sie da sehr gedreht hat, daran kann ich mich nicht erinnern. Wird auch egal sein, der Schlauch muss wohl sicher raus.
Grüße, Katrin
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Eriberto
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Re: Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von Eriberto » So 16. Jun 2019, 08:12

Hallo Katrin,

das war seinerzeit für mich der Grund eine günstige Pumpe anzuschaffen. Die Preise von Grundfos, Gardena und Co. waren mir einfach zu hoch und ich ging davon aus, dass die Lebensdauer recht begrenzt sein dürfte.
Zu eurem Problem: wie tief hängt denn die TBP? Die Agora Tec AT-4 hat ja wohl nur ein 15m langes Anschlusskabel. Die 2.800 Liter/Stunde sind ja nur ein theoretischer Wert (bei 0m Förderhöhe), der nie erreicht wird. Beim Blick auf die Pumpenkennlinie erkennt man, dass die Leistung bei z.B. 20m Förderhöhe (=tatsächliche Förderhöhe + Druckverluste (Rohrleitungs-/Schlauchlänge, Bögen etc.)) schon unter 2,5 m³/Stunde liegt. Ergo unter ca. 40 Liter/Minute. Der Schlauch könnte tatsächlich ungünstig bez. der Druckverluste sein. Besser ist die Verwendung von PE-Rohr in passender Dimension.
Ich habe jüngst ebenfalls meine Billig-Pumpe VidaXL 750 Watt, bis 6,7 bar, max. 5.500 Liter / Stunde 'gehimmelt' und diese durch eine Berlan BTBP100-4-1.1 ersetzt. Diese hat zwar einen Förderdruck von 9,4 bar und eine Förderleistung von bis zu 4.000 Liter/Stunde, fühlt sich aber bedeutend schwächer als die vorherige Pumpe an.
Empfohlene Maßnahmen: Förderleitung durch PE-Rohr ersetzen. Zuvor die minimale Einhängtiefe der Pumpe ermitteln, d.h., testen, wie stark der Wasserpegel bei Förderung fällt und die Pumpe testweise nur unwesentlich (1-2m) tiefer hängen. Dann mal 'auslitern' - testen, wie lange die Befüllung eines Eimers dauert.
Gruß
Florian
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shivanuk
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Re: Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von shivanuk » So 16. Jun 2019, 08:30

Hallo Florian,

die Pumpe gibt es auch mit 30 m Kabel. Da wir sie auch auf ca. 20 m hängen wollten (warum auch immer ... gerechnet haben wir nix) und dann noch ein paar Meter bis in die Hütte zum Stromanschluss schaffen müssen, haben wir die 30-m-Ausführung gekauft. Die alte Pumpe hat das einfach geschafft, also haben wir nicht groß drüber nachgedacht.

dass die Leistung bei z.B. 20m Förderhöhe (=tatsächliche Förderhöhe + Druckverluste (Rohrleitungs-/Schlauchlänge, Bögen etc.)) schon unter 2,5 m³/Stunde liegt. Ergo unter ca. 40 Liter/Minute"
Auch ohne zu messen: Selbst 3 Wassereimer voll in einer Minute .... das wäre gegenwärtig ein Traumwert für uns. ;)

Zuvor die minimale Einhängtiefe der Pumpe ermitteln, d.h., testen, wie stark der Wasserpegel bei Förderung fällt
sowas haben wir noch nie gemacht .... Aber wenn dann doch - z. B. durch lang anhaltende Trockenheit - der Wasserspiegel mal tiefer fällt, laufen wir dann nicht Gefahr, dass die Pumpe trocken läuft? Wir müssten dann doch öfter den Brunnen prüfen und gegebenfalls die Einhängriefe korrigieren? Unter diesem Aspekt (der Aufwand) würde ich lieber ein paar Leistungseinbußen hinnehmen.

Dann mal 'auslitern' - testen, wie lange die Befüllung eines Eimers dauert.
... werden wir!

Empfohlene Maßnahmen: Förderleitung durch PE-Rohr ersetzen.
PE-Rohr hört sich für mich sehr starr an. Wir müssen ja auch um ein paar Ecken, Geht das so einfach? Unser Bekannter sagte, das gäbe es auch als Schlauch. Klingt flexibler. ;)

Danke für die Tipps,
Grüße
Katrin
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Eriberto
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Re: Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von Eriberto » So 16. Jun 2019, 08:52

Hallo Katrin.

also hängt die Pumpe tatsächlich auf ca. 20m?

Ihr solltet tatsächlich mal auslitern und dann die Pumpe so hoch wie möglich hängen und nochmals auslitern, um die Differenz festzustellen. Vorher aber unbedingt die Förderleitung austauschen. Wenn du mal im Web nach PE-Rohr suchst, wirst du viele Anbieter finden, die ebenfalls die benötigten Bögen und Übergänge im Programm haben, um eine beliebige Verrohrung umzusetzen.
Was ich noch vergessen habe zu erwähnen: ein Schlauch (auch ein spezieller Saugschlauch) kann in Kombination mit einer Tiefbrunnenpumpe beim Anlaufen eben dieser verdrehen, d.h., der Schlauch gibt dem Drehmoment der Pumpe in gewissem Rahmen nach und verdrillt/verdreht sich, so dass dieser sich tatsächlich verschließen kann. Die Starrheit des PE-Rohrs ist daher gewünscht.
Ich wage zu behaupten, dass bereits der Austausch gegen PE-Rohr eine spürbare Verbesserung bringen wird. Die Pumpe sollte nicht tiefer als notwendig 'gehängt' werden, d.h., die Tiefe nach Ermittlung der Pegelstände (Ruhepegel- (Minus) Förderpegel + Sicherheitszuschlag = Einhängetiefe) neu festlegen und danach die Verrohrung mit PE-Rohr planen.
Gruß
Florian
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Re: Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von shivanuk » So 16. Jun 2019, 10:19

Hallo Florian,

also hängt die Pumpe tatsächlich auf ca. 20m?

ja, das tut sie. :-) Und wie gesagt: Für die alte Pumpe war das auch mit dem 1"-PVC-Schlauch null Problem.

Grüße,
Katrin
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Eriberto
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Re: Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von Eriberto » So 16. Jun 2019, 11:40

Hallo Katrin,
was für die alte Pumpe galt, lässt sich aber nicht auf andere Geräte übertragen. Mag sein, dass die Gardena ein anderes (sanfteres) Anlaufverhalten hatte. Ich würde definitiv die Förderleitung (zumindest im Rohr) gegen PE-Rohr austauschen. Um die Investition überschaubar zu halten, vorab die Pumpe bedeutend höher hängen und mal bei Förderung beobachten, wie stark der Pegel fällt. Das ganze in Kombination mit dem Auslitern hochgerechnet auf die maximale Fördermenge der Pumpe lässt eine grobe Schätzung zu, wie weit der Pegel fallen könnte. Das dann plus Sicherheitszuschlag ergibt die Länge der PE-Leitung. Sollte diese nicht ausreichen, kann man ein PE-Rohr auch sehr einfach verbinden/verlängern.
Gruß
Florian
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Re: Neue Tiefbrunnenpumpe - kaum noch Druck

Beitrag von shivanuk » So 16. Jun 2019, 13:07

Hallo Florian,
wir werden das auf jeden Fall nun angehen.
Und sollte die Pumpe auch besser an einem Stahlseil hängen?
Das alte Seil (die Pumpe hing da über drei Jahre dran) hatte keine Schäden, so dass wir auch die neue Pumpe dran gehängt haben. Sicher hält das nicht ewig und muss dann mal getauscht werden.
Grüße
Katrin
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