Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

und Tauchpumpen

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GeoPod
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Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von GeoPod » Mi 9. Jun 2021, 09:49

Hallo,

bei uns wurde ein Brunnen gebohrt. Tiefe ist 16m, anbei die mitgelieferte Zeichnung.

Bild

Wir haben die Bohrung zusammen mit der Erdwärmebohrungen machen lassen.
Folgende Infos habe ich von der Bohrfirma erhalten:
- Bohrung im Durchmesser 190mm
- Liefern und Einbau PVC- Filter- und Vollrohr, DN 80 incl. Verfüllung des Ringraums mit Quarzkies und Ton

Nun frage ich mich, welche Pumpe ich kaufen soll und welches zusätzliche Material ich brauche.
Was meint Ihr anhand der Werte: Liefert die Bohrung genug Wasser für unseren Garten?

Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.
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Eriberto
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von Eriberto » Mi 9. Jun 2021, 15:47

Moin,

sieht auf jeden Fall professionell aus (das Schichtenverzeichnis).

Ich frage mich nur, warum der Ausbau der Rohrtour in DN 80 erfolgte, wo doch mit DN190 gebohrt wurde...?

Ich wüsste aus dem Stehgreif keine Tiefbrunnenpumpe für diese Dimension.
Wurde ein Brunnenkopf verbaut? Fotos?

Wie wurde denn 'angepumpt'? Mittels Schlauch oder wie?
Gruß
Florian

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GeoPod
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von GeoPod » Do 10. Jun 2021, 08:38

Eriberto hat geschrieben:
Mi 9. Jun 2021, 15:47

Ich frage mich nur, warum der Ausbau der Rohrtour in DN 80 erfolgte, wo doch mit DN190 gebohrt wurde...?
Ich glaube dies ist dem geschuldet, dass das gleiche Bohrwerkzeug benutzt wurde, wie für die Erdwährme.
Eriberto hat geschrieben:
Mi 9. Jun 2021, 15:47

Wurde ein Brunnenkopf verbaut? Fotos?

Gruß
Florian
Ne es wurde kein Brunnenkopf verbaut. Es ragt ein blaues Rohr heraus. Dieses wurde erstmal mit Klebeband abgedichtet.
Eriberto hat geschrieben:
Mi 9. Jun 2021, 15:47


Wie wurde denn 'angepumpt'? Mittels Schlauch oder wie?
Gruß
Florian
Es wurde eine Pumpe versenkt mit einem blauen PE Rohr. Ich meine es war eine 3" Pumpe verwendet. Die genaue Bezeichnung weiß ich leider nicht. Hast du vielleicht eine Idee nach was ich suchen soll?

Kannst du etwas zu der Ergiebigkeit sagen? Die Zahlen im Bericht sagen mir leider nichts.
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Thoralf
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von Thoralf » Do 10. Jun 2021, 16:35

Wenn ich als Brunnenlaie die Werte anschaue: bei 3,6 m³/h eine Absenkung des Wasserspiegels von 9,5 m: das scheint ziemlich viel Absenkung zu sein. Noch dazu ist das bis in den Filterbereich hinein. Für mich sieht das danach aus, dass Dein Brunnen nicht sehr viel Wasser liefern kann¹. Dass das Wasser schon nach 1 Minute auf dem Ausgangsniveau angekommen ist, scheint dazu nicht zu passen. Denn in Dein Rohr passen für diese 9,5 m etwa 60 Liter Wasser. Das macht dann 60 l/min = 3,6 m³/h. Das stimmt nur auf den ersten Blick überein, denn dieser Wert ist nur der Durchschnittswert des exponentiell verlaufenden Wasseranstiegs.

Aber sei's drum, dass das irgendwie passt und dass die 9,5 m wirklich der Endwert bei Dauerbetrieb der Pumpe ist. In dem Fall kannst Du davon ausgehen, dass Dein Brunnen etwa 2 m³/h fördern kann, um nicht in den Bereich des Filters zu kommen. Rein rechnerisch würdest Du bei 2,4 m³/h bei einer Tiefe des Wasserspiegels von 11 m landen. 1 m über dem Filter. Bei 2 m³/h hättest Du noch etwas Reserve, würdest bei 9,8 m Wassertiefe landen. Das solltest Du wenn Du die Pumpe hast, selbst nochmal nachmessen.

Ich würde die Pumpe nicht an der in der Skizze eingezeichneten Stelle, sondern oberhalb des Filters platzieren und einen Druckschalter mit integriertem Durchflusssensor nutzen. Ansaugöffnung bei 11 Meter. Dann würde die Pumpe rechtzeitig abschalten, bevor der Wasserspiegel den Filterbereich erreicht. Pumpengröße: irgendwas mit 2 ... 3 m³/h Nennwert und irgendwas um 60 m Förderhöhe (schau Dir vorher die Pumpen-Kennlinie an), dazu Druckschalter und MAG. Ich verweise gern auf das Grundfos-Tool, um mal ein Gefühl für die Kennlinie zu bekommen (man kann da online die Werte durchprobieren). Ich meine, mit Deinen Werten wäre eine Pumpe (egal welcher Hersteller) etwa in Größenordnung der SQ2-55 ausreichend (65 m, Nennförderung 2 m³/h, max. Förderung 3,4 m³/h): https://product-selection.grundfos.com/ ... ant-curves Gib als Nennbetriebspunkt 10 m ein und klick Dich durch das Diagramm. Der Druckschalter übernimmt dann die (Zweipunkt-)Regelung, so dass Du Dich dann bei irgendwas um Deinen ausgewählten und am Druckschalter eingestellten Mittelwert des Drucks bewegst. Um diesen Wert herum schaltet dann der DS die Pumpe ein und aus.

Weiß jemand, wozu die obere Filterstrecke ("Schichtenwasser") eingebaut wurde? Denn die würde ja in der Regel trocken fallen, wenn die Pumpe läuft.

¹"nicht sehr viel" ist vielleicht nicht ganz richtig. Für einen Otto-Normalverbraucher-Garten sollten 2m³/h auch schon gut reichen. Das wären z.B. 2 Gardena-Sprenger S oder eine Gardena-Profi-Gießbrause.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von GeoPod » Fr 11. Jun 2021, 16:24

Thoralf hat geschrieben:
Do 10. Jun 2021, 16:35
Wenn ich als Brunnenlaie die Werte anschaue: bei 3,6 m³/h eine Absenkung des Wasserspiegels von 9,5 m: das scheint ziemlich viel Absenkung zu sein. Noch dazu ist das bis in den Filterbereich hinein. Für mich sieht das danach aus, dass Dein Brunnen nicht sehr viel Wasser liefern kann¹. Dass das Wasser schon nach 1 Minute auf dem Ausgangsniveau angekommen ist, scheint dazu nicht zu passen. Denn in Dein Rohr passen für diese 9,5 m etwa 60 Liter Wasser. Das macht dann 60 l/min = 3,6 m³/h. Das stimmt nur auf den ersten Blick überein, denn dieser Wert ist nur der Durchschnittswert des exponentiell verlaufenden Wasseranstiegs.

Aber sei's drum, dass das irgendwie passt und dass die 9,5 m wirklich der Endwert bei Dauerbetrieb der Pumpe ist. In dem Fall kannst Du davon ausgehen, dass Dein Brunnen etwa 2 m³/h fördern kann, um nicht in den Bereich des Filters zu kommen. Rein rechnerisch würdest Du bei 2,4 m³/h bei einer Tiefe des Wasserspiegels von 11 m landen. 1 m über dem Filter. Bei 2 m³/h hättest Du noch etwas Reserve, würdest bei 9,8 m Wassertiefe landen. Das solltest Du wenn Du die Pumpe hast, selbst nochmal nachmessen.

Ich würde die Pumpe nicht an der in der Skizze eingezeichneten Stelle, sondern oberhalb des Filters platzieren und einen Druckschalter mit integriertem Durchflusssensor nutzen. Ansaugöffnung bei 11 Meter. Dann würde die Pumpe rechtzeitig abschalten, bevor der Wasserspiegel den Filterbereich erreicht. Pumpengröße: irgendwas mit 2 ... 3 m³/h Nennwert und irgendwas um 60 m Förderhöhe (schau Dir vorher die Pumpen-Kennlinie an), dazu Druckschalter und MAG. Ich verweise gern auf das Grundfos-Tool, um mal ein Gefühl für die Kennlinie zu bekommen (man kann da online die Werte durchprobieren). Ich meine, mit Deinen Werten wäre eine Pumpe (egal welcher Hersteller) etwa in Größenordnung der SQ2-55 ausreichend (65 m, Nennförderung 2 m³/h, max. Förderung 3,4 m³/h): https://product-selection.grundfos.com/ ... ant-curves Gib als Nennbetriebspunkt 10 m ein und klick Dich durch das Diagramm. Der Druckschalter übernimmt dann die (Zweipunkt-)Regelung, so dass Du Dich dann bei irgendwas um Deinen ausgewählten und am Druckschalter eingestellten Mittelwert des Drucks bewegst. Um diesen Wert herum schaltet dann der DS die Pumpe ein und aus.

Weiß jemand, wozu die obere Filterstrecke ("Schichtenwasser") eingebaut wurde? Denn die würde ja in der Regel trocken fallen, wenn die Pumpe läuft.

¹"nicht sehr viel" ist vielleicht nicht ganz richtig. Für einen Otto-Normalverbraucher-Garten sollten 2m³/h auch schon gut reichen. Das wären z.B. 2 Gardena-Sprenger S oder eine Gardena-Profi-Gießbrause.

LG
Thoralf
Dank dir Thoralf.

Ich glaube das Wasser ist nicht um 9,5 m gesunken, sondern auf 9,5 m.
Oder macht dies keinen Unterschied?
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von Thoralf » Fr 11. Jun 2021, 22:23

N'Abend Geopod,

klar macht das einen Unterschied. Genau den zwischen Luft kommt in die Filterstrecke oder eben nicht.

Ich habe die Abkürzungen so interpretiert:
GWR - Grundwasserstand in Ruhe
GWA - Grundwasserstand-Absenkung bei Pumpbetrieb (weiß nciht, was GWA sonst heißen kann)

Ok, ich habe nicht genau hingeschaut und dachte, passt, die Differenz dazwischen ist die Absenkung von 9,5 m (dabei sind 13,5-4,5 nur 9 Meter). Egal. Frag mal Deinen Brunnenbauer, was er da eingetragen hat.

Gerechnet habe ich einfach mit linearer Interpolation zwischen den Meterangaben der Absenkung und daraus dann pi mal Daumen abgeschätzt, wieweit das Wasser bei geringerer Förderung absinkt.

LG
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von GeoPod » Do 17. Jun 2021, 13:41

Thoralf hat geschrieben:
Fr 11. Jun 2021, 22:23
N'Abend Geopod,

klar macht das einen Unterschied. Genau den zwischen Luft kommt in die Filterstrecke oder eben nicht.

Ich habe die Abkürzungen so interpretiert:
GWR - Grundwasserstand in Ruhe
GWA - Grundwasserstand-Absenkung bei Pumpbetrieb (weiß nciht, was GWA sonst heißen kann)

Ok, ich habe nicht genau hingeschaut und dachte, passt, die Differenz dazwischen ist die Absenkung von 9,5 m (dabei sind 13,5-4,5 nur 9 Meter). Egal. Frag mal Deinen Brunnenbauer, was er da eingetragen hat.

Gerechnet habe ich einfach mit linearer Interpolation zwischen den Meterangaben der Absenkung und daraus dann pi mal Daumen abgeschätzt, wieweit das Wasser bei geringerer Förderung absinkt.

LG
Thoralf
Dank dir Thoralf.

Ich habe jetzt auch ein Angebot bzgl. einer Pumpe vom Tiefbauer bekommen.
SQ 3-2 (SQ 2-
55) DOL
elektr. Leistung: 0,7 kW, 5,2 A, 1 x 230
V, 50 Hz
Stg.-Anschluss: Rp 11/4"
Motorgröße: 3"
Q/H Nenn: 2 m3/h; 54 m
Anz. Stufen: 3 Stufen
Werkstoff: 1.4301 incl.
30 m Unterwasserkabel TML, 3 x 1,5
flach blau mit Schukostecker

Soweit ich das sehe, handelt es sich dabei um diese Pumpe:
https://www.fontario.de/3-BRUNNENPUMPE- ... -30m-KABEL

Was hältst du davon?
Passen die Werte? Hast du vielleicht einen anderen Vorschlag?
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von Thoralf » Do 17. Jun 2021, 15:14

Hi Geopod,

die Bezeichnung SQ 3-2 könnte eine eigene Bezeichnung des Lieferanten sein (vielleicht: 3 Zoll 2 m³/h)
SQ 2-55 ist genau die aus meinem Beispiel - warum soll ich eine andere nennen? ;)

Einige kritisieren an der SQ-Baureihe, dass die Pumpen mit 10.000 U/min laufen. Andererseits ist Grundfos ein renommierter Hersteller, der Qualität liefert.

Dazu noch, wie oben geschrieben, ausreichend bemessenes MAG und echten Druckschalter, evtl. elektronisch, aber kein Presscontrol.

LG und HTH
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von GeoPod » Do 17. Jun 2021, 15:30

Thoralf hat geschrieben:
Do 17. Jun 2021, 15:14
Hi Geopod,

die Bezeichnung SQ 3-2 könnte eine eigene Bezeichnung des Lieferanten sein (vielleicht: 3 Zoll 2 m³/h)
SQ 2-55 ist genau die aus meinem Beispiel - warum soll ich eine andere nennen? ;)

Einige kritisieren an der SQ-Baureihe, dass die Pumpen mit 10.000 U/min laufen. Andererseits ist Grundfos ein renommierter Hersteller, der Qualität liefert.

Dazu noch, wie oben geschrieben, ausreichend bemessenes MAG und echten Druckschalter, evtl. elektronisch, aber kein Presscontrol.

LG und HTH
Thoralf

Dank dir.
Was hälst du von diesem Durckkessel:
https://duggmbh.de/druckkessel-310/vare ... uesse.html
Das meinst du doch mit MAG?

und von diesem Druckschalter:
https://duggmbh.de/pumpensteuerungen/el ... s-pm2.html

Oder lieber was anderes?
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Re: Welche Pumpe für Brunnen, Neubau

Beitrag von Thoralf » Do 17. Jun 2021, 15:53

Ich würde eher einen größeren Druckbehälter nehmen und dann den Differenzdruck zwischen ein und aus noch kleiner als 1 bar machen. Den Grundfos-Druckschalter kann man der Beschreibung nach mit 1 bar Druckdifferenz (fest eingestellt) betreiben.

Aber rechne einfach mal. Wenn ich mich richtig erinnere, darf die Grundfos-Pumpe max 100 mal pro Stunde schalten. Und schau mal in diese Diskussion viewtopic.php?f=42&t=2367#p19825 - zum einen ist da von Schnurps ein Druckschalter (Agoratec) genannt, der eine feinere Druckeinstellung erlaubt, und zum anderen habe ich dort gerade erst erklärt, wie die Größe des Druckbehälters, die Druckwerte min max und die Schalthäufigkeit zusammenhängen. Ob nun 50 oder 100 Liter musst Du mal rechnen, aber 20 wäre mir zu klein.

LG und HTH
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