Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

und Tauchpumpen
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Thoralf
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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Thoralf » Do 15. Feb 2024, 23:14

Moin René,

ich hatte es nebenan im Thread grad geschrieben, wie man die Pumpen-Kennlinien lesen kann und wie man seine eigenen Sprenger dort einzeichnet. Ich kopiere das einfach mal hierher:
Schau mal in diesen Beitrag: http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f ... 284#p19230
Da habe ich einfach mal grafisch in die Kennlinie meiner Pumpe ein und zwei Sprenger als quadratische Kurven eingezeichnet. Als erste Abschätzung (und wenn die Rohre + Schläuche nicht zu dünn sind) reicht das von Hand völlig aus.

Hier die Grafik aus dem Beitrag, die betreffende Pumpe ist die unterstrichene (104)
Bild
  • Trage Deine statische Höhe in die Pumpen-Kennlinie ein.
  • Von da ab gerechnet die Werte für Druck und Durchfluss Deines Sprengers. Und durch diese Werte hindurch zeichnest Du einfach Freihand eine quadratische Kurve.
  • Bei zwei Sprengern verdoppelst Du bei gleichem Druckwwert den dazugehörigen Durchflusswert und zeichnest die nächste Kurve, bei drei Sprengern entsprechend verdreifachen usw.
  • Die Schnittpunkte geben jeweils den Wert für Druck/Durchfluss an, den Du am Sprenger hast (Druck dann wieder abzüglich statische Höhe und ggf. noch ein bisschen für den Verlust im Schlauch, am besten mit dem Druckverlustrechner).
  • Anm.: bei zwei und mehr Sprengern gilt der dann niedrigere Druck für jeden der Sprenger (jedenfalls wenn sie am gleichen Punkt und mit ungefähr gleichen Schlauchlängen angeschlossen sind - ansonsten wird's etwas unterschiedlich)
Im Beispiel (real sind es ein bzw. zwei kleine Gardenasprenger), und die Verluste lasse ich der Einfachheit halber mal weg, kann man im Diagramm ablesen:
Statische Höhe 3m,
Bei 1 Sprenger (blaue Kurve): 3,2 bar / 1 m³/h
Bei 2 Sprenger (rote Kurve): 2,7 bar / 0,9 m³/h (die Hälfte von 1,8 m³/h)
Bei den Pumpen Nr. 103 bzw. 105 wären es dann entsprechend andere Arbeitspunkte mit weniger oder mehr Wasser.
Außerdem muss man beachten: hier sind die Verluste (Druckverlustrechner) nicht drin und die Pumpen haben eine gewisse Serienstreuung.

LG
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Thoralf
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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Thoralf » Do 15. Feb 2024, 23:35

PeterB hat geschrieben:
So 11. Feb 2024, 12:38
Bei einer Invertersteuerung stellst Du den Arbeitsdruck ein den Du haben möchtest. Öffnest Du einen Wasserhahn ein bisschen, wird die Pumpe nur "ein bisschen" laufen. Startest Du 3 Rasensprenger, läuft die Pumpe "volle Kanne".

Die Teile sind erheblich teurer als ein Standard-Durchflusswächter und verlangen nach mehr Einstellungsaufwand der im Tank uU etwas unhandlich wird.

Auch bei denen ist ein Mindestdurchfluss nötig.
Moin Peter,

ja, die Inverter-Steuerungen brauchen einen (kleinen) Mindestdurchfluss. Bei meinem Inverter http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=47&t=1823 sind das so irgendwas um 0,2 m³/h. Irgendwann wird die geregelte Drehzahl zu gering (bei mir ist das bei irgendwas um 35 Hz Motorfrequenz der Fall). Deshalb braucht die Steuerung einen kleinen Druckbehälter (bei mir: 2 l). Bei so wenig Durchfluss geht er ab und zu aus, nimmt das Wasser aus dem DB und regelt danach wieder hoch auf den eingestellten Druck. Ist aber wirklich nur bei ganz geringem Durchfluss, "dünner Wasserstrahl" am Wasserhahn.

Teurer sind sie auf jeden Fall. Einstellungsaufwand ist aber nicht höher. Bei meinem hätte ich auch einbauen und einschalten können. Allenfalls bei mir (Drehstrom) musste ich die richtige Drehrichtung einstellen. Bei Wechselstrom gibt es das nicht. Und den Druck kann man einstellen. Bei einigen Modellen noch einige elektronische Spielereien wie Sanftanlauf/Sanft-Stopp. Da gehen aber i.d.R. die Voreinstellungen,.
PeterB hat geschrieben:
So 11. Feb 2024, 12:38
Ich weiß es nicht, glaube aber nicht, dass eine Invertersteuerung das Problem mit der Tröpfchenbewässerung löst.
Bei der Tröpfchenbewässerung bin ich anderer Meinung: grad bei so wenig Durchfluss würde eine Konstantdrucksteuerung (oder DB + Druckschalter) dafür sorgen, dass der Druck niedrig genug bleibt.

Sollte bei der Tröpfchenbewässerung weniger als der Mindestdurchfluss fließen, so wäre auch ein ab und zu Abschalten kein Problem. Und wenn Sprenger angeschlossen sind, dann ist das auf jeden Fall mehr als Q_min.

LG
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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von PeterB » Fr 16. Feb 2024, 09:59

René81 hat geschrieben:
Do 15. Feb 2024, 13:29
Kann mir jemand sagen, was diese Flocken an dem Flexschlauch bedeuten?
Ist der noch zu gebrauchen, oder gehört der ausgetauscht?

Bild
Auf dem ersten Foto das Du am Anfang gezeigt hast, ist davon noch nichts zu sehen. Ist das vor der "Flut" oder danach entstanden?

Die Verpressung oxidiert. Nicht das Trägermaterial sondern die Verzinkung. So blank wie der Schlauch selbst ist, scheint der aus VA zu sein. Dann sollte das die Verpressung auch sein. Ist sie hier anscheinend nicht.

Ich würde den Schlauch säubern und weiter nutzen.

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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von René81 » Fr 16. Feb 2024, 12:15

Danke für deine Mühe. Ich bin nun aber weg von der Invertersteuerung, weil doch alles in der Zisterne verbaut wird.

Eine Pumpe konnte ich mit Peter schon ausfindig machen, die zu meinem Bedürfnis passt.

Wo ich noch unschlüssig bin, ist eine Pumpensteuerung.

An meiner bisherigen Kreiselpumpe war diese Steuerung verbaut, sie hat eine Mindestdurchflussmenge von 1 L/Min. Mit dieser funktionierte die Tröpfchenbewässerung super. Leider kann ich die benötigte Menge an Wasser dafür nicht ermitteln, weshalb ich etwas unsicher bin.
Ich überlege die gleiche Steuerung nochmal zu verbauen, da diese dann funktionieren wird.

Ansonsten hatte ich diese im Sinn, weil bei ihr als einzigste nichts von eine Feuchtigkeitswarnung steht. Leider hat diese kein Manometer verbaut.
Oder diese, weil sie ein Manometer hat und in der waagerechten verbaut werden kann.

Was diese weiße Focken angeht - nein, dass war vor ein paar Wochen noch nicht. Keine Ahnung warum das so ist. Das andere Bild war von gestern. Es sind nur nur die beiden Verpressungen betroffen, der Rest ist aus VA oder Messing.
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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von Thoralf » Fr 16. Feb 2024, 13:02

Moin René,

ja habe schon gelesen, was Peter zur Pumpe und zur Leistung geschrieben hat.
Egal welche Pumpe es dann wird, auch bei Deiner Tröpfchenbewässerung stellt sich ein Arbeitspunkt auf der Pumpen-Kennlinie ein. Du könntest messen (oder im Datenblatt nachschauen), wieviel Wasser Dein Tropfschlauch bei einem bestimmten Druck in der Stunde vertropft und das dann ebenso im Diagramm eintragen. Bei Tropfschläuchen gibt es wohl einige, die unabhängig vom Druck dieselbe Menge vertropfen. Sowas hier z.B.: https://www.jumbo-shop.de/haus-garten/b ... igend.html Da ist deren Kennlinie anders als bei Regnern nicht quadratisch.

Also um mal einen Anhaltspunkt zu haben, welcher Druck sich dann einstellt, wenn Du nur den Tropfschlauch dran hast. Das mit der Kennlinie funktioniert genauso wie beim Anschluss von Reglern. Igendwo stellt sich immer der richtige Arbeitspunkt ein.

Zum Manometer: Schön wenn eines dran ist. Wenn Du eine Steuerung ohne Manometer kaufst, kannst Du problemlos selbst eines anschlißen. T-Stück → Reduzierung auf ¼" → Manometer

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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von René81 » Fr 16. Feb 2024, 14:25

Also ich habe mal geschaut, was ich so verbaut habe und habe folgendes gefunden. Folgendes gehört zu meinem Begriff "Tröpfchenbewässerung".

Diesen Schlauch habe ich verbaut, sind aber nicht ganz 25m (vllt 20m):
Bild

Und 12-14 solcher Düsen:
Bild

Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass der Verbrauch so hoch sein soll.

Ich käme ja in Summe auf ca. 4l/h Schlauch + 12 x 30l/h (ausgegangen vom geringsten Wert) = 364 l/h oder ca. 6 l/Min .

PeterB
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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von PeterB » Fr 16. Feb 2024, 17:23

das 2. Bild mit den Düsen wird nicht angezeigt.

Spielt aber im Endeffekt keine Rolle. Da braucht man nicht viel rechen. Hauptsache, Deine Pumpe läuft durch.

Ob das jetzt 250,300 oder 350 L/h sind, ist egal. In diesem Bereich musst Du in Kauf nehmen, dass die Pumpe permanent fast ihren maxDruck liefert und "energetisch" in einem sehr ungünstigen Bereich läuft.

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Re: Kreiselpumpe wegen Hochwasser abgesoffen, Umbau auf Tiefbrunnenpumpe

Beitrag von René81 » Fr 16. Feb 2024, 21:57

Bild

Hier nochmal das Bild.


Energetisch wäre mir fast egal, solange die Pumpe hält.
Ich versuche das aber so anzuschließen, dass diese mit einem Regner mitlaufen.
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