PME 1304 Pumpenwerk Salzwedel Bj. 1993

[Thoralf]

Kolbenpumpen vom Wasserknecht-Typ kennt man meist in ihrer typischen Bauform mit obenliegendem Motor und Riemenantrieb. Mir lief kürzlich diese ungewöhnliche Konstruktion des Pumpenwerkes Salzwedel über den Weg. Jemand in der Verwandschaft kaufte diese Pumpe für wenig Geld bei Ebay Kleinanzeigen. Die Salzwedler Pumpenbauer ersetzten das Riemengetriebe durch ein im Ölbad laufendes Zahnradgetriebe + Pleuel. Senkrecht stehender Motor direkt auf dem Getriebe. Ansonsten alles wie gewohnt. Durch den Verzicht auf den Riemenantrieb sieht die Pumpe kompakter aus.





Von den Daten her entspricht die Pumpe ansonsten meiner Kolbenpumpe PME 28/40/4. Mit 1,2 m³/h und 4 bar. Diese hatte ich im Forum hier: viewtopic.php?f=35&t=1818 beschrieben. Mich wundert nur der stärkere Motor mit 550 W (bei mir 250 W). Aber vielleicht ist meiner wirklich etwas klein. Die Messwerte könnten bei meiner Pumpe meiner Erinnerung nach auch etwas größer als 250 W gewesen sein (ich habe die Zahlen aber grad nicht griffbereit), dann ist ein größerer Motor nicht verkehrt.

Auf der Webseite der Pumpenfabrik Salzwedel https://pumpenfabriksalzwedel.de/bedienungsanweisungen/ gibt es auch die Beschreibung/Anleitung der Pumpe: http://pumpenfabriksalzwedel.de/wp-cont ... AR_PFS.pdf

Eine ungewöhnliche Konstruktion, technisch etwas aufwendiger, aber wohl auch sehr langlebig. (Obwohl ich mal von einem Betreiber eines kleinen 600-kW-Wasserkraftwerkes gelernt habe, dass Riemenantriebe auch ihren Vorteil haben: ein Riemen ist viel schneller getauscht als ein mechanisches Gtriebe repariert)

LG
Thoralf

p.s. nicht über den offenen Druckschalter wundern. Das Foto entstand bei Einstellarbeiten, außerdem ist der Betreiber ebenfalls Elektro-Ing. - und der Deckel kam hinterher auch wieder drauf.

[andreas kr]

Moin Thoralf,

Ist doch immer wieder schön zu sehen, wie langlebig ordentliche Technik sein kann.

Etwas gewöhnungsbedürftig empfinde ich die Verschraubungskombination Kunststoff/Metall - zwei hübsche Messing-Fittings würden mir da besser gefallen.

Vor etwa 15-20 Jahre löste sukzessive die (geschmierte) Steuerkette den (trockenen) Zahnriemen im PKW-Motorenbau ab. Der lästige Riemenwechsel nach 90-150 Tsd. Kilometern sollte damit entfallen, denn die Steuerkette versprach, ein Motorleben lang zu halten.
Mittlerweile werden wieder überwiegend Zahnriemen verbaut, da die Steuerketten zu den Motorenkillern Nummer 1 mutierten. Fast schon zur Regel wurde der Motortod bei den VW FSI- Motoren weit unter 100 Tsd. Kilometer (bei mir 45 Tsd.). Der zerlegte Motor zeigte dann auch auf, was moderne Longlige-Öle, Schadstoff- und Kraftstoffreduzierung noch so im Motorraum anrichten.

Grüße und schöne Restostern

Andreas