(Stadt)wasser enthärten?

Installation im Brunnenbau
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fritz_haarmann
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(Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von fritz_haarmann » Mi 2. Mär 2016, 17:46

Hallo allerseits,
nun melde ich mich auch mal wieder zu Wort.
Allerdings etwas off-topic, denn mein Brunnen ist davon nicht betroffen (aber er fördert das gleiche kalkhaltige Wasser, nur ist es mir da egal).

Wir haben zuhause sehr kalkhaltiges Trinkwasser (16° D.H.) und ich würde das gerne zentral im Keller für das ganze Haus entkalken/enthärten.
Von Entkalkungsanlagen habe ich aber bisher nicht wirklich Ahnung. Macht aber nix, von Brunnen hatte ich ja vorher auch keine. :-)

Nun gibt es da einteilige und zweiteilige Anlagen. Die einteiligen regenerieren sich nachts zu einer bestimmt eingestellten Uhrzeit, und in der Zeit kommt halt nicht entkalktes Wasser, so man welches braucht. Die zweiteiligen regenerieren sich wechselseitig. Wenn ich das soweit richtig verstanden habe.

MACHEN tu ich natürlich wieder alles in Eigenleistung, kaufen möchte ich nur das Material.

Aber da gehen die Fragen schon los:

1. Zweiteilig oder einteilig? Wie lange dauert eine tägliche Regeneration durchschnittlich? Wenn hier nachts um 3 nur eine Zeit lang unentkalktes Wasser aus den Hähnen kommt ist das nicht weiter tragisch. Ab morgens um 5 muß dann aber wieder anständiges Wasser kommen.
In der Regenerationszeit muß aber prinzipiell Wasser uur Verfügung stehen. Wasser aus darf nicht sein.

2. Welche Leistung ist bei einem 2 -Fam-Haus angebracht? Es soll die komplette (Stadt-)Wasserversorgung enthärtet werden.

3. Welche Anlage / Hersteller empfiehlt sich? Da ich in den letzten Jahren prinzipiell auch mit "Markenprodukten" egal welcher Sparte, von den ganz hochpreisigen abgesehen, die gleichen schlechten Negativerfahrungen gemacht habe (trotzdem aus China/Billiglohnland, immer schlechterer Qualität, künstlich verringerte Produktlebensdauer/Produktzyklus, Ersatzteile nach wenigen Jahren nicht mehr erhältlich, und gegen Ende hin zu exorbitante Preisen usw.) kommt eigentlich nur eine günstige Anlage -"Noname"- in Frage. Auf Markennamen, welche heutzutage Schall und Rauch sind lege ich keinen Wert und finanziere den Markenrechtschindluder nicht noch. Möglichst abr eine, mit der schon jemand Erfahrungen sammeln konnte. WAS und welche Bezugsquelle wäre denn zu empfehlen?

4. Was passiert bei Stromausfall? Wasser aus? Oder geht das Wasser bei Stromausfall halt unenthärtet durch? Auch hier gilt: Bei Stromausfall "Wasser halt" darf nicht sein, sondern dann eben unenthärteter Notbetrieb.
Wie hoch ist die Stromufnahme von sowas im laufenden Betrieb und während der Regeneration? Ließe sich sowas theoretisch noch mit Notakkus etwas puffern?

5. Kann prinzipiell mit jeder Anlage jedes Regeneriersalz verwendet werden? Welche Betriebsstoffe werden noch benötigt? Ich habe mal was von irgend einem Harz gehört.
Ist das Gerätespezifisch oder geht da auch universell einsetzbares?

6. Wie ist die Sache mit der Verkeimung in der Anlage? Was für Wartung ist nötig, wie wird die gemacht?


Fragen über Fragen. Ich denke, hier einige kompetente Ansprechpartner zu finden. Man wächst ja mit seinen Aufgaben. Bei der Suchfunktion "Wasserenthärtung" hier im Forum kommt man übrigens auf kein Ergebnis.


Vielen Dank und viele Grüße,
Oli.
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Eriberto
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von Eriberto » Mi 2. Mär 2016, 18:21

Hallo Oli und willkommen zurück :) .

Ich habe bei mir auch recht hartes Leitungswasser. Laut Titrationstest meines Klempner-Kumpels, letztes Jahr beim Grillen, ist das Brunnenwasser sogar weniger hart (Leitungswasser 25-26 °, Brunnen ca. 18°). Daher habe ich mich gedanklich auch schon mal mit dem Thema befasst.
Ich versuche mal, Deine Punkte, soweit mir hierzu etwas bekannt ist zu beantworten:
1. Zwei- oder einteilig sagt mir leider nichts. Ich meine nur verstanden zu haben, dass die Enthärtung in der Regel durch einen 'Verschnitt', d.h., eine Vermischung von enthärtetem und 'hartem' Wasser erreicht wird.
2. Hierfür müsstest Du mal 'messen', was so durchschnittlich durchgeht. Vielleicht mal eine Woche lang die Zählerstände der Wasseruhr(en) notieren, wenn auch wirklich alle da sind. Das Ganze dann gemittelt, plus Sicherheitsaufschlag. Dann hättest Du die Tagesleistung. Wobei hierbei vielleicht eher die maximale Entnahmemenge (gleichzeitig) interessant wäre, wenn z.B. mehr oder weniger alle gleichzeitig duschen. Dann wäre die Peak-Leistung wahrscheinlich aussagekräftiger.
3. Da ich noch keine Anlage habe (und nach reiflicher Überlegung wohl auch nicht anschaffen werde) kann ich hierzu leider keine Empfehlung aussprechen. Mein Klempner-Kumpel (45 Jahre Berufserfahrung) weilt leider gerade in Südafrika, weshalb ich ihn leider - noch - nicht fragen kann. Wenn Du noch etwas warten kannst, haue ich ihn an, sobald er wieder im Lande ist.
4. Die Teile laufen ja mit dem normalen Wasserdruck - soweit ich das Prinzip verstehe - und nur die Regeneration benötigt 'Saft'. Im Falle des Falles läuft das Leitungswasser also durch.
5. Hier müsste man sich an die Angaben des - noch nicht feststehenden - Herstellers halten um Funktion und Garantie gewährleisten zu können.
6. Leider keine Erfahrungswerte meinerseits. Siehe Punkt 3, ihn könnte ich fragen, wenn wieder da...

Grundsätzlich bin ich davon ab, da mich der Umstand stört, dass das Wasser dann wohl immer etwas salzig schmecken soll. Das Prinzip ist ja Ionentausch - Calcium gegen Natrium-Ionen. Ich muss dazu sagen, dass wir kaum Ablagerungen an den Perlatoren haben und wenn, kurz in Zitronensäure oder Essig und gut ist.

Zur Suche: ich glaube das Thema haben wir hier noch nicht, da ja auch kein klassisches Brunnen-Problem.
So viel erst mal von mir, vielleicht kann ja noch jemand mit 'echten' Erfahrungen aufwarten...
Gruß
Florian
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Plunschmeister
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von Plunschmeister » Mi 2. Mär 2016, 21:25

Moin Oli,

es handelt sich hier um Arbeiten an der Trinkwasserinstallation- diese dürfen nur Fachleute ausführen. :o

Aber vielleicht hat ja hier jemand diesbezüglich einige Empfehlungen. Ich leider nicht.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von fritz_haarmann » Mi 2. Mär 2016, 21:30

Hallo Florian,
werstmal vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, dann bin ich mal auf die Meinung Deines Bekannten gespannt, wenn er wieder zurückkehrt.

Mich nervt dieser verfluchte Kalk überall. Vor allem wenn man im Schwarzwald aufgewachsen ist, wo nahezu die meisten Wassernetze Quellgespeist sind - und das von Natur aus kalkfrei. :-)
Nach wenigen Tagen ist in den Wasserkochern massiver Kalk- und hartnäckiger Kesselsteinbesatz. Ebenso an den Perlatoren und Armaturen, sowie die Ablagerungen überall in den Naßbereichen... Will gar nicht wissen, wie der Zentralboiler aussieht. Der ist im Sommer mal zur Revision und Entkalkung fällig. Ich denke, ich werde den Scheiß heraus schaufeln können. :-( Vom Kesselstein ganz zu schweigen.

Wie kann man denn den echten Kalkgehalt, also die Wasserhärte in °DH bestimmen? Ich habe nur diesen vagen Wert von 16°DH, welcher mal in einem Bericht zu einer Gemeinderatsitzung genannt wurde.

Viele Grüße,
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von fritz_haarmann » Mi 2. Mär 2016, 21:33

Hallo PM,
das ist mir Latte, ich habe die komplette Wasserversorgung im gesamten Haus selbst durchgeführt, einschließlich der Heizung.
:D :lol:
Wer bestimmt, wer "Fachmann" ist? Irgenmd so ein typisch BRD-Deutscher-Vereinsmeiereiverband? :?
Zumindest bin ich ja Techniker... :-)

MfG,
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von Plunschmeister » Mi 2. Mär 2016, 21:44

Hallo Oli,
das dir das Latte ist, war mir schon klar :lol: .
Wollte auch nur höflichst darauf hinweisen.
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Gruß PM
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Eriberto
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von Eriberto » Mi 2. Mär 2016, 22:14

Hallo Jungs,
ich habe - vor dem Haukauf - mit meiner besseren Hälfte 2 Jahre in Hildesheim gewohnt. Die Glasduschwand mussten wir in 2 Jahren nicht einmal sauber machen. Null Ablagerungen. Jetzt sieht das schon anders aus, weshalb ich auch vorgeschlagen hatte, eine Satinato-Scheibe zu nehmen, aber nein, Frauchen wollte unbedingt Klarglas.
Das war wohl das 'gute' Harzer Wasser mit Härtegrad ~ 0.
Zum Thema Wasserwerte bestimmen: so richtig 'gut' und kostengünstig können das wohl nur die Wasserwerke, die im übrigen auch dazu verpflichtet sind. Vielleicht mal bei denen nachfragen, was konkret bei Dir anliegt. Die müssten es ja am besten wissen...
Vielleicht, wenn Du da jemand 'nettes' (und kompetentes) an die Strippe bekommst, hat die- oder derjenige auch schon eine fundierte Meinung zum Thema Wasserenthärtung.
Ich frage auf jeden Fall auch meinen Kumpel bezüglich seiner Erfahrungen (Hersteller, Salz, Wartung, Verkeimung usw.), wird allerdings noch bis mindestens 13.03. dauern, da er dann erst wieder kommt.
Gruß
Florian
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von fritz_haarmann » Mi 2. Mär 2016, 22:42

Moin PM
Plunschmeister hat geschrieben:Hallo Oli,
das dir das Latte ist, war mir schon klar :lol: .
Wollte auch nur höflichst darauf hinweisen.
:D :D :D :D


Viele Grüße,
Oli
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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von fritz_haarmann » Mi 2. Mär 2016, 22:43

Eriberto hat geschrieben:Hallo Jungs,

Ich frage auf jeden Fall auch meinen Kumpel bezüglich seiner Erfahrungen (Hersteller, Salz, Wartung, Verkeimung usw.), wird allerdings noch bis mindestens 13.03. dauern, da er dann erst wieder kommt.
Hallo Florian,
alles klaro, vielen Dank.
:D

MfG Oli

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Re: (Stadt)wasser enthärten?

Beitrag von Benutzer » Mi 2. Mär 2016, 23:16

Hallo Oli,
schön das du wieder an Bord bist. :D
Was du da schreibst kenne ich, Wasser aus Sandstein. Shampoo halt 10 mal so lange und keine Brocken im Wasserkocher, Tee und Kaffee schmecken besser, ...........
Hier setzen sich nach einigen Jahren die Wasserleitungen zu, so das fast nichts mehr durchläuft.
Wir haben schon einige Sachen durch, ohne Erfolg und viel Geld in den Sand gesetzt.
Wir haben es aufgegeben und uns angepasst.
Zitronensäure steht in der Küche, wie Salz und Pfeffer.
Alle 3 Jahre werden die Wasserleitungen im Haus durchgespült. Auch mit Zitronensäure.
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