Richtige Druckeinstellung oder: Wasser auf den Berg tragen
Verfasst: Di 15. Mär 2022, 22:45
Nebenan im Pumpenbereich kam die Rede mal wieder auf die Druckeinstellung, aber das passt inhaltlich hier eher hin. Ich mal nen neuen Thread auf.
Es gibt ja zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Druckeinstellung. Entweder am Druckschalter nur soviel wie nötig einzustellen und die Pumpe öfter laufen zu lassen oder den Ausschaltdruck höher einzustellen, um Reserve zu haben, bis die Pumpe wieder einschalten muss.
Zu der Frage, ob es nun gut oder schlecht ist, den Speicher mit einem höheren Druck zu füllen - um mehr Wasserreserve zu haben - habe ich mal meine Sicht auf die Dinge skizziert:
Also angenommen, für meine Anwendung reichen 3 bar Wasserdruck völlig aus (z.B. Sprenger betreiben). Dann nehme ich meinen Wassereimer, trage das Wasser in eine 30 m hoch gelegene Zisterne. Alternativ könnte ich auch ein Stück weiter gehen, zur 60 m hoch gelegenen Zisterne (deren Boden genauso hoch liegt wie die erste, was den minimalen Druck bzw. den Einschaltdruck des DS darstellen soll). Ich habe also 'ne ganze Menge mehr an Wasserreserve. Und ich brauche, wenn ich die Zisterne voll gemacht habe, ne ganze Weile keine Treppen mehr steigen.
Nun meine Überlegung dazu: wenn ich ohnehin nur 3 bar brauche, dann habe ich unnütz Energie aufgewandt, wenn ich weitere 30 m hoch klettere. Etwa doppelt soviel Energie. Von den 3 bar mehr Druck habe ich dagegen wenig bis nichts. Das Wasser spritzt nur etwas stärker aus meinem Rasensprenger (bei doppeltem Druck habe ich 40% mehr Durchfluss).
Das Wasser geht natürlich nicht verloren, ich kann das so oder so in der selben Menge nutzen. Aber ich habe bei der 60-Meter-Variante doppelt so starken Muskelkater.
Als Elektro-Ing. weiß ich, dass Strom ein teures¹ Gut ist, und versuche deshalb sparsam damit umzugehen. Und bei der 60-Meter-Treppe wird deutlich sichtbar, dass ich dort Energie verschwende.
Ist das so oder habe ich da einen Denkfehler?
Anmerkung: Das Beispiel hinkt an zwei Stellen:
- Ich selbst freue mich vielleicht auf das Ausruhen. Der Pumpe ist es beinahe egal, ob sie einmal öfter (und dafür kürzer) läuft.
- Anders als bei der Zisterne in der Skizze ist beim MAG die Wasserreserve nicht proportional zum Druck (sondern geringer)
LG
Thoralf
¹ Das haben wir grad erst gesehen, als es die Diskussion um die hohen Strompreise ging für Kunden von pleitegegangenen Billigstromanbietern, die in der Grundversorgung landeten und wo der Grundversorger teure Neukundentarife einführte (rechtlich umstritten).
Es gibt ja zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Druckeinstellung. Entweder am Druckschalter nur soviel wie nötig einzustellen und die Pumpe öfter laufen zu lassen oder den Ausschaltdruck höher einzustellen, um Reserve zu haben, bis die Pumpe wieder einschalten muss.
Zu der Frage, ob es nun gut oder schlecht ist, den Speicher mit einem höheren Druck zu füllen - um mehr Wasserreserve zu haben - habe ich mal meine Sicht auf die Dinge skizziert:
Also angenommen, für meine Anwendung reichen 3 bar Wasserdruck völlig aus (z.B. Sprenger betreiben). Dann nehme ich meinen Wassereimer, trage das Wasser in eine 30 m hoch gelegene Zisterne. Alternativ könnte ich auch ein Stück weiter gehen, zur 60 m hoch gelegenen Zisterne (deren Boden genauso hoch liegt wie die erste, was den minimalen Druck bzw. den Einschaltdruck des DS darstellen soll). Ich habe also 'ne ganze Menge mehr an Wasserreserve. Und ich brauche, wenn ich die Zisterne voll gemacht habe, ne ganze Weile keine Treppen mehr steigen.
Nun meine Überlegung dazu: wenn ich ohnehin nur 3 bar brauche, dann habe ich unnütz Energie aufgewandt, wenn ich weitere 30 m hoch klettere. Etwa doppelt soviel Energie. Von den 3 bar mehr Druck habe ich dagegen wenig bis nichts. Das Wasser spritzt nur etwas stärker aus meinem Rasensprenger (bei doppeltem Druck habe ich 40% mehr Durchfluss).
Das Wasser geht natürlich nicht verloren, ich kann das so oder so in der selben Menge nutzen. Aber ich habe bei der 60-Meter-Variante doppelt so starken Muskelkater.
Als Elektro-Ing. weiß ich, dass Strom ein teures¹ Gut ist, und versuche deshalb sparsam damit umzugehen. Und bei der 60-Meter-Treppe wird deutlich sichtbar, dass ich dort Energie verschwende.
Ist das so oder habe ich da einen Denkfehler?
Anmerkung: Das Beispiel hinkt an zwei Stellen:
- Ich selbst freue mich vielleicht auf das Ausruhen. Der Pumpe ist es beinahe egal, ob sie einmal öfter (und dafür kürzer) läuft.
- Anders als bei der Zisterne in der Skizze ist beim MAG die Wasserreserve nicht proportional zum Druck (sondern geringer)
LG
Thoralf
¹ Das haben wir grad erst gesehen, als es die Diskussion um die hohen Strompreise ging für Kunden von pleitegegangenen Billigstromanbietern, die in der Grundversorgung landeten und wo der Grundversorger teure Neukundentarife einführte (rechtlich umstritten).