Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Wasserpumpe ohne Strom
Antworten

Topic author
Bachstelze
Beiträge: 4
Registriert: Fr 9. Mai 2014, 14:54

Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Bachstelze » Fr 9. Mai 2014, 15:10

Hallo Brunnenbauer-Community,

ich bin über Google auf diese sehr interessante Forumsseite gestoßen und habe da mal eine Anfrage.
In der Nähe meines Grundstückes fließt ein Bach. Das Wasser würde ich gerne ohne motorbetriebene Pumpe auf mein Grundstück pumpen, um es dann für die Gartenbewässerung zu nutzen. Dafür würde sich ja ein solcher hydraulischer Widder anbieten.
Der Widder braucht ja immer ein entsprechendes Gefälle, wie realisiere ich dieses nun in einem Bach oder Fluss, wenn der Bau einer Staustufe nicht erlaubt ist.
Eine Genehmigung zur Wasserentnahme liegt vor.
Mit freundlichen Grüßen
der Franz
Benutzeravatar

Wassermann
Beiträge: 224
Registriert: Fr 28. Mär 2014, 17:30

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Wassermann » Fr 9. Mai 2014, 16:12

Hallo und Willkommen im Forum,

mir ist ja nun der Bachverlauf an deinem Grundstück nicht bekannt, aber wenn dieser in Mäander fließt, kannst du den Bach ja auch "anzapfen".
Von einer Mäander aus wird die Triebleitung mit geringem Gefälle zum Triebschacht geführt von dort mit Gefälle zum Widderschacht. Man begradigt sozusagen den Bachverlauf.
Natürlich mit ein wenig Aufwand verbunden.
Grüße vom Wassermann

Topic author
Bachstelze
Beiträge: 4
Registriert: Fr 9. Mai 2014, 14:54

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Bachstelze » Fr 9. Mai 2014, 18:39

Hallo,

der Bach verläuft eher gerade am Grundstück vorbei.
Gibt es da auch noch eine andere Möglichkeit um auf das nötige Gefälle zu kommen?
Mit freundlichen Grüßen
der Franz
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Plunschmeister » Fr 9. Mai 2014, 20:07

Hallo Franz,

man kann direkt im Bach eine Standpipe setzen, die Triebleitung verläuft dann mit entsprechendem Gefälle von dort zum Widder.
Solltest du noch Fragen haben...
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
Bachstelze
Beiträge: 4
Registriert: Fr 9. Mai 2014, 14:54

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Bachstelze » Sa 10. Mai 2014, 09:52

Hallo Plunschmeister,

was genau bewirkt denn diese Standpipe, konnte dazu keine passenden Beiträge hier im Forum finden. Der Aufwand scheint ja erheblich geringer zu sein?
Mit freundlichen Grüßen
der Franz
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Plunschmeister » Sa 10. Mai 2014, 12:30

Hallo Franz,

jeder Bach oder Fluss hat ein bestimmtes Gefälle. Das (auf Deutsch) "Standrohr" biete hier die Möglichkeit in einem fließendem Gewässer die für den Widder erforderliche Triebhöhe zu erzeugen, wenn du keinen Damm bauen darfst.
Mit anderen Worten:
Im Bach wird ein langes Rohr aus Kunststoff verlegt und zwar solange, bis die erforderliche Triebhöhe erreicht wird. Aufgrund des Gefälles im Bach oder auch Fluss würde das Wasser dann flussabwärts am Rohrende auf das gleiche Niveau wie am Rohranfang ausfließen.
Hat man eine ausreichende Höhe (Gefälle) erreicht (vermessen) wird hier ein senkrechtes "Standrohr" an das horizontal verlegte Rohr angeschlossen. ( wobei das horizontal geführte Rohr unten an das Standrohr angeschlossen wird) Das Bachwasser steigt nun in diesem Standrohr je nach Bachgefälle zB. 0,50 bis 1m auf. Es wird sozusagen im Standrohr eine Wasserspiegelüberhöhung erreicht.
Oberhalb am Standrohr, aber noch unter dem Wasserspiegel in diesem wird nun die Triebleitung zum Widder gelegt.

Der Auwand gegenüber der von Wassermann beschriebenen Methode ist natürlich geringer.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
Bachstelze
Beiträge: 4
Registriert: Fr 9. Mai 2014, 14:54

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Bachstelze » So 11. Mai 2014, 19:26

Hallo Plunschmeister,

ich bedanke mich für die Infos. Die Triebhöhe kann ich ja am Besten mit einem langen Schlauch vorab ermittel.
Gibt es eigentlich Richtwerte, wie groß ein solches Strandrohr vom Durchmesser her sein muss und ist dieses geschlossen oder offen, nehme mal an eher offen.
Was mich noch interessiert, wie hoch würde ein solcher Widder pumpen. ich habe einen Höhenunterschied von ca. 5m zu überwinden.
Mit freundlichen Grüßen
der Franz
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4225
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Plunschmeister » Mo 12. Mai 2014, 16:29

Hallo Franz,

Zum Standrohr:
Viele Empfehlungen schlagen vor, das Standrohr 3 Größen größer als den Triebleitungsdurchmesser zu nehmen . Die Versorgungsleitung (Vorlaufleitung) im Bach zum Standrohr sollte eine Größe größer als die Triebleitung sein .

Wie hoch pumpt ein Widder:
Das ist ja von einigen Faktoren abhängig, genaue Berechnungsunterlagen findest du in unserem Brunnenpedia zum Download.

Konstruktive Einzelheiten des hydraulischen Widder

Ideale Bedingungen wären vorhanden, wenn das Verhältnis der Triebhöhe zur Förderhöhe 1:6 betragen würde, sprich 1 Meter Triebhöhe treibt das Wasser
dann 6 m in die Höhe.
Vom Standrohr aus sollte die Triebleitung dann 4m lang sein und 1m fallen, dann hättest du ein Verhältnis 4:1.

Selten hat aber ein Bach ein so großes Gefälle, dann muss der Widder mit weniger Triebhöhe auskommen und auch laufen.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Gartenfreund
Beiträge: 20
Registriert: Do 5. Sep 2013, 09:54

Re: Hydraulischen Widder mit Bachwasser speisen?

Beitrag von Gartenfreund » Mo 19. Mai 2014, 21:59

Hallo,

leider ist so ein Widder nicht überall einsetzbar, sonst hätte ich bestimmt schon einen im Garten. :cry:
Antworten