Probleme mit zu viel Sand


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Probleme mit zu viel Sand

Beitrag von SWO » Mo 27. Jun 2022, 13:51

Hallo, mein Name ist Bernhard ich neu hier und habe gleich folgendes Problem:
Im Zuge der Gartenneugestaltung haben wir uns für ein Bewässerungssystem
und einen Brunnen entschieden.

Das Bohrprotokoll sieht wie folgt aus:
1m-2m Lehmhaltiger Mutterboden fest
2m-3m Meter Lehmboden steif
3m-4m leicht sandig rot, leicht kieshaltig
4m-5m Sand rot mäßig kieshaltig
5m-6m Sand beige-hellbraun, leicht kieshaltig
6m-8m Sand beige hellbraun
8m Oberflächenwasser
8m-13m Sand beige hellbraun, feucht, nass
13m-16m Lette grau steif trocken
16m Grundwasser
16m-20m sehr kieshaltig, Sand, nass

Verbaut wurden:
10 m DN115 Filterrohr, 0,5 mm Schlitze
10 m DN100 Vollwandrohr
Bodenkappe
Filterkies außen um die Schlitzrohre, nach oben dann aufgefüllt mit Körnung 2 – 5 mm. Die Pumpe hängt auf ca. 17 m.

Ich habe in den letzten 10 Tagen zwischen 35 und 40 Stunden abgepumpt, um klar zu spülen.
Es kommt aber immer noch zu viel Sand für die Bewässerungsdüsen.
Mit einem 95 µm Filter habe ich bei ca. 50 l/min nach 90 min ca. 77 g, bei Reduzierung auf 18 l/min habe ich nach 90 min. ca. 25 g Sand aufgefangen. Beim Anlauf ist das Wasser immer sehr sandhaltig braun und wird mit der Zeit klarer.
Was kann ich tun, wenn nach weiterem Abpumpen sich keine Besserung einstellt?
Was ist Eure Einschätzung zu den Fakten? Bin ich zu ungeduldig und sollte weiter pumpen?
Bin leider absoluter Laie und Brunnenbohrer und Bewässerer sind leider wenig konstruktiv.
Vielen Dank für Eure Einschätzung

Sollte ich die falsche Kategorie gewählt haben, bitte den Eintrag verschieben.
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Plunschmeister
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von Plunschmeister » Mo 27. Jun 2022, 20:27

Hallo Bernhard und willkommen bei uns im Forum!

Die Brunnenpumpe sollte nicht direkt im Filterbereich hängen!
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM

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SWO
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von SWO » Di 28. Jun 2022, 10:26

Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe den Brunnenbohrer bereits vor meinem Beitrag gefragt, in welcher Höhe die Pumpe hängen soll.
Er sagt in ca. 19 m, also ca.1 m über dem Boden.
Auf meinen Einwand, dass die Pumpe im Vollwandrohr hängen soll, entgegnete er: Ja, im Idealfall, aber ihr habt wenig Wasser, da muss sie im Filterbereich hängen.
Nachdem ich aktuell bereits ca. 45 min. abpumpe, habe ich den Wasserstand bei ca. 11 m gemessen. Das heißt bei 10 m Filterbereich, komme ich nicht ins Vollwandrohr. Leider.
Habe heute Morgen das Gefühl, das Abpumpen verringert den Sand nicht, eher im Gegenteil.
Wer ist eigentlich beim Klarspülen in der Pflicht? Der Brunnenbohrer oder der Auftraggeber?
Muss ich tatsächlich ggf. monatelang klarspülen, in der Hoffnung, dass der Sand verschwindet?
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Eriberto
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von Eriberto » Di 28. Jun 2022, 11:04

Hallo Bernhard,

also die Aussage deines "Brunnenbauers" ist schon etwas frech!
Wenn er wusste, dass wenig Wasser vorhanden ist, dann hätte er ja die Rohrtour anders konfigurieren können. Sprich, unten 1-2 Meter Vollrohr und in diesen Bereich dann die Pumpe.
Nicht ideal, aber so lange kein Sand eingetragen wird machbar.

Ich hatte mich beim lesen deines ersten Beitrags bereits gefragt:"10 Meter Filterrohr??? Viel hilft viel???"

Zu deiner Frage: bei korrekter Ausführung ist natürlich der Fachunternehmer für das erste Klarpumpen und auch die Ermittlung der möglichen Entnahmemenge verantwortlich!
Ich frage mal: lief das alles auf Rechnung?
Gruß
Florian

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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von SWO » Di 28. Jun 2022, 11:36

Hallo Florian,
danke für deine Antwort.
Ja, das lief alles korrekt und und offiziell.
Zu dem Brunnerbohrer bin ich über die Firma gekommen, die die Bewässerung gemacht hat.
Versuche als Laie gerade zu identifizieren wo der Fehler liegt. Da helfen Einschätzungen aus dem Forum ungemein.
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Eriberto
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von Eriberto » Di 28. Jun 2022, 11:50

Hallo Bernhard,

dann noch ein paar Statements von mir, zwecks Argumentation gegenüber dem Brunnenbauer:

- war bekannt, dass Wasser erst in der Tiefe zu erwarten ist und waren die Bodenverhältnisse zuvor bekannt?
- warum 10 Meter Filterstrecke?
- wenn Verhältnisse bekannt waren und somit klar war, dass die Pumpe soweit unten positioniert werden muss, warum dann nicht unten eine Vollrohrstrecke, wo die Pumpe positioniert werden könnte?
- Falls die Schlitzweite von 0,5mm zu groß ist (Stichwort: Feinsand), wiederum die Frage ob diese Verhältnisse bekannt waren.
- warum Sandeintrag? Kappe ja vorhanden, Mal die Tiefe ausloten - hierfür die Pumpe ziehen - diese sollte ja, wenn Kappe vorhanden und Rohrtour intakt idealer Weise der Länge der Rohrtour bis zu Bodenkappe entsprechen.
- Kamerabefahrung möglich?

Was für eine Tiefbrunnenpumpe wurde verbaut? Sandverträglich?
Gruß
Florian

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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von SWO » Di 28. Jun 2022, 13:06

Hallo Florian,

bekannt war, dass mein Nachbar ca. 20 m links von meiner Bohrung vor 15 Jahren gebohrt hat. 13 m tief gebohrt und bei 10 m auf Wasser gestoßen.
Von Problemen hat er nie gesprochen. Er bewässert aber nur mit dem Schlauch.
Waren die Bodenverhältnisse bekannt? Mir nicht, ob dem Brunnenbohrer, kann ich nicht sagen.
Ich bin wahrscheinlich zu naiv gewesen, weil ich dachte: Der Nachbar hat bereits bei 10 m Wasser gehabt und hat sicherheitshalber 3 m weiter bohren lassen. Dann wird es 20 m weiter rechts wohl auch klappen.
Warum 10. Filterstrecke? Keine Ahnung. Habe mich auch das Fachwissen des Brunnenbohrers verlassen. Wird wohl wissen was richtig ist.
Schlitzweite 0,5. Frage mich jetzt auch warum nicht 0,3. Er hat doch gesehen was der Bohrer nach oben befördert.
Bevor die Pumpe eingebaut wurde, habe ich mal ausgemessen. Tiefe entsprach etwa der eingebauten Rohre. Da wusste ich nicht war kommt und war da nicht so exakt.
Was ich sagen kann ist, dass man bei Einbau der Rohre echt viel Kraft gebraucht hat , um die Rohre nach unten zu drücken. Nach etwas Zeit blieben sie dann unten. Habe gedacht ist der Auftrieb, bis Wasser im Rohr ist. Vielleicht war der Auftrieb stark, weil es Wasser Sandgemisch war.
Kamerabefahrung wäre bestimmt möglich, wenn man die Pumpe zieht. Müsste dann aber jemand machen, Gutachter o.ä..

die Pumpe ist eine Zehnder Aquastream 50. Sandtauglich - keine Ahnung.

Werde den Brunnenbohrer kontaktieren und sehen wie er reagiert und was er zu tun gedenkt. Es sollte ja Möglichkeiten geben den Brunnen zu retten. Neu bohren leider nicht möglich. Garten ist nun angelegt.
Werde sicherlich die nächste Zeit posten wie es weitergeht.

Vielen Dank für Deine Infos.
Gruß
Bernhard
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von Thoralf » Di 28. Jun 2022, 13:07

SWO hat geschrieben:
Di 28. Jun 2022, 10:26
Nachdem ich aktuell bereits ca. 45 min. abpumpe, habe ich den Wasserstand bei ca. 11 m gemessen.
Moin Bernhard,

bei welcher Fördermenge hast Du die 5 Meter Absenkung (von 16 auf 11 m) gemessen, bei 50 l/min oder bei 18 l/min? Die Absenkung ist ja näherungsweise proportional zur Förderung - vielleicht kannst Du ja notfalls die Förderung soweit reduzieren, dass Du nur 3...4 m Absenkung hast? (was das Sandproblem aber nicht löst)

LG
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Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von Thoralf » Di 28. Jun 2022, 13:16

SWO hat geschrieben:
Di 28. Jun 2022, 13:06
die Pumpe ist eine Zehnder Aquastream 50. Sandtauglich - keine Ahnung.
Moin Bernhard,

dem Datenblatt zufolge - aber da solltest Du nochmal selbst nachschauen - hat die Pumpe eine Ansaugung von unten und Mantelstromkühlung. D.h. Du könntest sie dann mit Höhe des Ansaugbereiches bei 10,5 m ... 11 m (von unten gemessen) hinhängen. Die Kühlung müsste dann auch gewährleistet sein, wenn der obere Teil der Pumpe aus dem Wasser ragt. Dann könntest Du auch mit der Absenkung bis knapp über Ansaugbereich arbeiten.

LG
Thoralf
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Re: Probleme mir zu viel Sand

Beitrag von SWO » Di 28. Jun 2022, 13:24

Hallo Thoralf,

passend zu Bewässerung stehe ich im Moment vielleicht auf dem Schlauch. Mal sehen, ob ich richtig beantworten kann.
Ich habe abgepumpt mit ca. 50 l/min und habe von oben gemessen nach 11 m Wasser habt. Also muss die Wassersäule vom Grund ca. 8-9 m gewesen sein.
Werde mal messen ohne abpumpen. Mal sehen wo der Pegel dann steht.

Ansaugung unten, Mantelkühlung stimmt. Werden das auf jeden Fall in die Diskussion einbringen. Pumpe in den oberen Bereich, könnte tatsächlich etwas bringen.

Gruß
Bernhard
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