Brunnenbau zur Gartenbewässerung

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borchi
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Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » Fr 17. Apr 2020, 14:06

Hallo miteinander,

nachdem ich mich vor kurzem vorgestellt habe, möchte ich hier mein Bauprojekt ein wenig beschreiben. Vorrangig soll der Brunnen für eine automatische Gartenbewässerung genutzt werden. Nach vielen anstrengenden Überlegungen über die Auslegung von Bewässerungskreisen, Brunnen und Pumpe habe ich zunächst nicht schlecht gestaunt. Meine Brunnen sollte idealerweise 4,5-4,8m³ pro Stunde liefern und das bei einem Pumpendruck von ca. 6bar :( Als ich damals das Haus neu gebaut habe, habe ich in alle Himmelsrichtungen 32mm PE-Rohr verlegt (ohne Vorüberlegung, beim Hausbau hat viele andere Dinge im Kopf und da passieren Fehler ;-) ). Bei dieser Durchflussmenge und der langen Leitungslänge ergeben sich ziemliche Druckverluste. Die Bewässerung ist noch nicht aufgebaut, alles ist bisher nur theoretisch von mir betrachtet worden. Folgende Reihenfolge plane ich jetzt, um das Thema Bewässerung nicht in einem Desaster enden zu lassen:

1. Brunnen erstellen
2. Ergiebigkeit des Brunnens testen
3. Pumpe in Betrieb nehmen und prüfen, wie viel Wasser bei welchem Druck wirklich an den Bewässerungsverteilern ankommt
(4. Ggf. Bewässerungskreise umplanen)
5. Bewässerung aufbauen
6. FERTIG

Für dieses Forum sind vermutlich nur die Punkte 1-2 relevant.
Ein Auszug der Topografiekarte zeigt, dass ich sehr dicht an der Grenze zu unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten bin. Der Boden ist eingeordnet in Gletscherablagerungen, sandig, kiesig

Eine erste Probebohrung hat ergeben, dass nach ca. 3m kein Weiterkommen mit dem Erdbohrer mehr ist, weil das Bohrloch wasserbedingt zusammenbricht.
Ursprünglich war geplant, dass ich den Brunnen bohren lasse. Jedoch finde ich, dass es im Leben dazu gehört, mindestens einmal einen Brunnen selbst zu bauen (oder es zumindest zu versuchen)
Den Brunnenaufbau stelle ich mir wie folgt vor:
0,5m Sumpfrohr 4m Filterrohr SW 0,3 8m Vollrohr, DN100 Brunnenrohr mit Trapezgewinde. Ich versuche ein direktes abteufen. Es ist DN 100 geworden, weil der Pumpenhersteller (IBO DAMBAT 3,5“ SDM 3/15) es als max. Manteldurchmesser angibt, um die Pumpenkühlung zu gewährleisten. Ansonsten hätte ich ein separates Mantelrohr im Pumpenbereich benötigt.
Ich weiß mittlerweile, dass es nicht die beste Materialwahl ist für mein Vorhaben und auch nicht das empfohlene Vorgehen, direkt abzuteufen. Dennoch möchte ich testen, ob ich vllt. „Glück“ habe und es klappt. Ursprünglich war eine Brunnenbohrfirma angedacht (wie bereits geschrieben), sonst hätte ich TNA-Rohr genommen (vllt. auch entgegen der Pumpenherstellerempfehlung DN115 oder DN125). Die Kiespumpe ist mittlerweile eingetroffen und auf die Seilwinde warte ich noch.

… Joa, soweit erstmal zu meinem Vorhaben

andreas kr
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von andreas kr » Fr 17. Apr 2020, 14:36

Hallo Borchi,

an der Stelle wünsche ich Dir vorab schon einmal ein gutes Gelingen.

Falls Du den gleichen Fehler wie ich gemacht haben solltest (Seilwinde mit 12 Metern bestellen), dann würde ich Dir empfehlen diese gleich wieder zurück zu senden und auf mindestes 18 Meter zu setzen. Bei meiner geizigen Planung habe ich ganz vernachlässigt, dass ich mindestens 3-4 Meter Seil schon vor dem Bohrloch aufbrauche und die restlichen 8 Meter haben dann nicht mehr gereicht mit dem Ergebnis, dass ich Samstags noch schnell zu Hornbach musste um ein Komplet neues Seil mit 20 Metern Länge nebst Anbauteilen zu kaufen. Das ursprüngliche Seil verlängern geht ja leider nicht.

Viel Erfolg

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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » Fr 17. Apr 2020, 15:40

Da habe ich tatsächlich dran gedacht, ne Winde mit 18m zu bestellen, aber danke für den Hinweis

Wasservogel
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Wasservogel » Fr 17. Apr 2020, 20:26

Also ich weiß von mindestens 100 bDambat/Ibo 3,5 Zoll die seit Jahren in DN 115 Rohren laufen. Klar DN 100 würde genügen und ich meine auch bei den Dambat IBO Unterlagen gelesen zu haben, dass der Einbau in DN 125 nicht empfohlen wird, muss ich aber nochmals nachlesen.
Schau mal hier auf meinem Blog
Link entfernt. PM
Gruß Wasservogel

Brickle
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Brickle » Fr 17. Apr 2020, 21:01

Mal was anderes DN32 im Haus ist ziemlich viel muss ich sagen :o

Stehe auch bald vor dem Projekt Brunnenbau dir gutes gelingen!

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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » So 19. Apr 2020, 17:18

Hallo liebe Brunnenbauer,

ich bin aktuell dabei, meinen Brunnen zu bohren. Ich bin jetzt bei 11m angekommen. 2m wollte ich eigentlich noch, aber das Material verändert sich und fühlt sich schluffiger und toniger an und ich kriege kaum Material in die Kiespumpe. Ich habe ein Bild von den Bodenschichten gemacht. Ganz unten die Probe ist das Sumpfrohr, danach dann die 4m Filter. SW 0,3. Meint ihr, dass es Sinn macht, den Brunnen tiefer zu setzen? Auf den letzten 1,5 habe ich auch immer wie Tonbröckchen mit hochgezogen. Eine Einschätzung wäre super, ob mein Filter überhaupt für dieses Material geeignet ist. Vielen Dank im voraus ;-)

Bild

Wasservogel
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Wasservogel » So 19. Apr 2020, 17:34

Ich glaube kaum, dass das noch Sinn macht die beiden letzten Proben sehen schon bös tonig aus, da kommt nicht mehr viel Grundwasser durch in die Filterstrecke. Vermutlich kommt da dann bald eine Tonlinse.

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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » So 19. Apr 2020, 17:53

Vielen für die schnelle Antwort. Ich habe dann 2,5m Wassersäule über der Pumpe, meint ihr, dass reicht?
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Plunschmeister
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Plunschmeister » So 19. Apr 2020, 18:00

In Abhängigkeit vom bisherigen Bodenmaterial, könnte es reichen. Ausprobieren!
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » So 19. Apr 2020, 19:47

Guten Abend miteinander,
die Bohrarbeiten sind vorerst vorbei und es geht jetzt die nächsten Tage darum, den Brunnen zu verschließen und anschließend klarzuspülen. Für den Stopfen habe ich Quelltonpellets hier. Ich würde diese in Strumpfhosen verpacken und ablassen. Da ich im Moment skeptisch bin, ob mein Brunnen genug Wasser liefert, stelle ich mir die Frage, ob ich trotz Quellton den Stopfen mit der Kiespumpe ziehen kann? Oder ist der Quellton so stramm, dass ich ihn nicht mehr raus bekomme?

Anschließend würde ich mit dem Klarspülen beginnen. Ich habe hier eine Löwepumpe mit 1500l/Stunde zum klarspülen. Beim Vorgehen bin ich mir nicht ganz sicher...
Ich würde mit 800-1000l/Stunde starten, bis das Wasser klarer wird. Ich denke an 1-2h.
Danach würde ich 1500l/h weitere 1-2h klarspülen wollen.
Anschließen baue ich die TBP ein und versuche auf 2500l/h zu kommen. 1-2h
Zum Schluss versuche ich stufenweise auf den gewünschten Durchsatz von 4500-4800l/h zu kommen.

Ich rechne mit einem relativ langem Feinanteileintrag.

Meint ihr, dass ist das richtige vorgehen? Oder voran sollte ich mich mit den Zeiten für die einzelnen Klarspülschritte orientieren?
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