Brunnenbau zur Gartenbewässerung

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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » Di 28. Apr 2020, 19:29

Das wird meine einzige Chance sein, danke für den Hinweis.

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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » So 3. Mai 2020, 18:26

Hallo zusammen,

ich denke, ich bin euch mal ein Update schuldig, wie es mit dem Brunnen bohren mit Maschine ausging...
Morgens wurde das Gerät noch einmal angesetzt, um durch den Ton zu kommen. Der Tonbohrer ist auch gut durch gegangen. Nur das Bohrrohr wollte nur noch sehr mühsam bis gar nicht in den Boden. Als bei 16m Tiefe immer noch Ton am Bohrer war (5m Schichtdicke), hat der Brunnenbohrer abgebrochen und sein Material aus dem Boden gezogen. Innerlich hatte ich mit dem Thema Brunnen abgeschlossen. Ein weiteres Loch wollte er nicht bohren, da er absolut keine Chance auf Erfolg sah.

Der Ton war sehr dünnflüssig beim letzten mal Tonbohrer ziehen. Könnte das ein Indiz dafür sein, dass die Tonschicht bald vorbei ist, weil unterhalb des Tons Wasser den Ton schon ganz matschig gemacht hat???

Nachdem der Tiefschlag überwunden war, kam ich auf das Angebot eines Bekannten zurück, sein Bohrequipment auszuleihen (8m Bohrrohr Stahl AD=140mm und Plunsche). Wir haben mehrere Stellen sondiert. Ich glaube insgesamt haben wir bisher knapp 50m insgesamt von Hand gebohrt, nur leider immer an unterschiedlichen Stellen und nicht nur einmal und dafür in die Tiefe ;) .

Bei der "15m entfernten Stelle" bin ich das erste mal auf Kies oder groben Sand gestoßen. Leider war mit dem Stahlbohrrohr an dieser Stelle Schluss, weil wir bei 7m auf Ton standen. Ich hatte ja nicht mehr zu verlieren, also habe ich mir vorgenommen mein Brunnenrohr mit 1,5m Sumpfrohr und 2m Filter dort zu platzieren, um die Ergiebigkeit dieser Stelle zu testen. Beim Abteufen habe ich mit etwas Geduld die 7m Tonschicht (nur ca.10cm dick) durchbrochen, leider ging es von hier mit Sand weiter bis zur nächsten Tonschicht bei 10,5m.

Ok, einen Versuch ist es wert. Mein Filter steckt aktuell im Bereich zwischen -7 und -9m. Nach dem Klarspülen und 2 Tage Dauerbetrieb konnte ich jetzt maximal 2,2m³/h ziehen. Das ist ein deutlicher Fortschritt zur ersten Bohrstelle, da war mit 4m Filter bei 1,6m³/h Schluss.

Morgen werde ich das Rohr ein Stück ziehen, um die Ergiebigkeit in der Schicht zwischen -4m und -6m zu testen. Mindestens genauso wichtig ist der Test, wie klar ich in dieser Schicht das Wasser bekomme. Das Wasser in der Kiespumpe und der Sand/Kies heben einen ziemlich orangen Farbton.

Kann das Ocker sein?

Wenn der Test erfolgreich ist, würde ich diesen Brunnen nutzen wollen und jeweils 2m Filter in den Bereich -4 bis -6m und 2m in den Bereich -7 bis -9m setzen. Meine TBP wird dann nicht mehr gehen. Das heißt, es müsste eine Saugpumpe her, die zwischen den beiden Filtern das Wasser saugt. Könnt ihr mir eine Empfehlung geben, welche Filter ich verwenden sollte? Ich hätte vermutlich im gröberen Bereich SW0,5 gesetzt und unten im Sand SW0,3 oder vllt. sogar Feinsandfilter von Lotze.

Wasser steht im Ruhezustand bei -3,20m im Rohr. Je nach Ergiebigkeit der oberen Filterschicht besteht so natürlich die Gefahr, dass sie oberen Filter nicht im Wasser stehen, weil der Pegel sicher ein gutes Stück sinkt, wenn die Pumpe zieht.

Zur besseren Darstellung der Korngröße wieder der Vergleich zum Grieß :D

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Plunschmeister
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Plunschmeister » Mo 4. Mai 2020, 13:39

Würde da generell Feinsandfilter verbauen und die Pumpe in einem Vollwandrohr, also im Bereich von 6 m bis 7 m, hängen.

Hast was beim Ziehen der Rohrtour aus dem ersten Bohrloch feststellen können? War die Filterstrecke verstopft, also haben sich Sandanteile in den Filterschlitzen festgesetzt?
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borchi
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » Mo 4. Mai 2020, 22:03

Ja, der Sand war auf jeden Fall in den Filterschlitzen. Ich habe heute die Rohrtour ein Stück hochgezogen, um die Ergiebigkeit der Schicht -4m bis -6m zu testen. Hier werde ich vermutlich bei 800-1000l/h landen. Diese Schicht ist nicht so ergiebig, wie ich es mir erhofft habe. Da ich heute erst angepumpt habe, kann ich über die Wasserqualität noch nichts sagen. Bisher sieht das Wasser nach 4 Std noch recht gelb/orange getrübt aus. Sollte es so bleiben, macht es vermutlich wenig Sinn, dort Filter zu platzieren.
Ergebnis: Die Schicht zwischen den beiden Lehmschichten ist die ergiebige wasserführende Schicht, aus der ich das maximum rausholen muss.
Der nächste Schritt ist jetzt das Beschaffen von ausreichend Arbeitsrohr. Es gibt exakt zwei Stellen, an denen ich mir dir Rohrtour vorstellen kann.

Variante 1: Die Stelle, an der ich gerade teste. Frage hierzu, im jetzigen Loch habe ich dann zum zweiten mal die Rohrtour gezogen. (einmal 140mm Stahlrohr, danach DN100 Brunnenrohr) Kleiner Nachteil, ich bekomme vermutlich nur 2m Filter zwischen die Tonschichten gestellt.
Empfiehlt es sich, exakt dieses Loch wieder zu verwenden, zumal ich in dem Loch einen Tonstopfen verloren habe oder sollte ich einen Meter weiter ziehen?

Variante2: Es gibt eine Stelle entlang des Wasserleiters, die ich bereits bis zur ersten Tonschicht sondiert habe. Diese lag aber schon bei -4m an. Meine Hoffnung ist, dass ich nach dem durchdringen dieser Tonschicht genügend wasserführenden Sand finde, um 3-4m Filter setzen zu können.

Beide Varianten liegen ca. 8-10m auseinander.

Arbeitsrohr wird dann DN150 TNA, Filter würde ich dann zu Lofilt in 4" tendieren. Vorausgesetzt, die Filter sind lieferbar. Eine Filterkiesschüttung ist dann wohl wenig sinnvoll in dem kleinen Ringraum?!

Meine SW0,3 Filter haben in der vorgesehenen Bodenschicht 1100l/h je laufenden Meter gebracht (mit Sand in den Schlitzen). Liege ich da mit meiner Annahme richtig, dass die Chance besteht, dass mehr Wasser durch die Lofilt-Filter pro Meter fließt? Meine Annahme geht jetzt von den angegebenen Durchflussmengen bei freiem Zulauf aus. Natürlich ist mir klar, dass die wasserführende Schicht dies auch hergeben muss.
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Plunschmeister
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Plunschmeister » Mo 4. Mai 2020, 23:08

Die Filterstrecke mit SW 0,3 hat sich zugesetzt, daher auch die geringe Förderleistung. Ein Anzeichen dafür ist, wie bereits angeführt, dass sich Sandanteile in den Filterschlitzen verklemmt und festgesetzten haben.
Die Lofilt- Feinsandfilter können praktisch nicht verstopfen und benötigen keine zusätzliche Filterkiesschüttung. Wurden hier im Forum auch schon vielfach verbaut und das mit einem guten Ergebnis.

Du brauchst hier mindestens 4 m Filter und dann noch eine ausreichende Wassersäule über diese Filterstrecke. Ist das nicht zu realisieren, schaut es schlecht mit der Brunnenleistung aus.
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Wasservogel » Mo 18. Mai 2020, 07:59

Den Quelltonpfropf kannst Du nicht mehr ziehen
Gruß Wasseervogel

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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » So 24. Mai 2020, 23:01

Guten Abend liebe Brunnenbau Enthusiasten,
nachdem mein Brunnenprojekt die letzten beiden Wochen nicht voran ging, konnte ich dieses Wochenende wieder durchstarten. Kurz vor Himmelfahrt wurde mein Arbeitsrohr geliefert und dieses habe ich bis heute Abend abgeteuft. Jetzt geht es darum, die richtige Anzahl und Position an Lofilt 4"-Filter zu ermitteln.

Ich habe mich übrigens für Variante 2 entschieden. Zusammengefasst habe ich mittlerweile 65m Brunnen von Hand erstellt, und das an 7 unterschiedlichen Stellen :?
Ich bin optimistisch nun eine Stelle gefunden zu haben, an der hoffentlich mein Brunnen seinen Platz finden kann. Falls nicht, bringt es mir bitte schonend bei, ansonsten könnte ich einen Nervenzusammenbruch erleiden :cry:

An der auserwählten Bohrstelle ist der Ruhe-Wasserpegel bei 2,5-3,7m (je nachdem in welchen Schichten der Filter vom Arbeitsrohr steht) Endtiefe ist 11,8m. Das Arbeitsrohr (Aufbau 0,8m Sumpfrohr, 2m Filter SW0,3, Rest Vollrohr DN 150 TNA) sitzt jetzt auf einer Tonschicht und ist nach unten abgedichtet.
Für mein Empfinden eignen sich rein vom Bohrgut her die Bereiche -4 bis -6m und -7,5bis -11,5m für Feinsandfilter.

Da das Arbeitsrohr auf Ton steht und somit von unten abgedichtet ist, habe ich aus Neugier meine Pumpen angeschlossen und mal angepumpt. Ich konnte 2600l/h (Mehr haben meine Kolbenpumpen nicht hergegeben) über einen langen Zeitraum fördern und der Wasserpegel ist von -3,7 auf -6,9m unter GOK gesunken.

Ich überlege, ob ich in den Bereich -4 bis -6 noch 1m Filter setze, was sicherlich der Langlebigkeit und Ergiebigkeit zu Gute käme. Jedoch habe ich aber die Befürchtung, dass im Pumpbetrieb mein Wasserpegel unterhalb der oberen Filter liegt und diese dann nicht mehr im Wasser stehen. Ich hoffe in dem Punkt könnt ihr mich mit nem guten Tipp unterstützen, wie ich die beste Lösung finde. Anbei noch ein paar Bilder zu den Bodenschichten.

Bodenschichten:
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » Di 26. Mai 2020, 10:22

Da der 5te Filter (im Bereich - 4,5 bis - 5,5m) nur knapp 1m unter dem Ruhepegel liegen würde, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Filter im Betrieb trocken steht und mit der Zeit verockern wird. Also werde ich darauf verzichten. Somit beginne ich mit 4m Lofilt und dann den Rest Vollrohr. Über die Suchfunktion habe ich herausgefunden, dass ein Sumpfrohr bei dem Filter nicht erforderlich ist, was mir sehr entgegen kommt.
Somit brauche ich nur noch Filter besorgen, Rohrtour ablassen und Arbeitsrohr ziehen. Anschließend mit Wasser die Filter rückspülen, sodass die Lufteinschlüsse im Filter verschwinden und dann Klar pumpen und den Brunnen entwickeln. Habe ich einen Schritt vergessen? Muss ich beim Brunnen entwickeln anders vorgehen, als bei einem Schlitzfilter?
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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von Plunschmeister » Di 26. Mai 2020, 12:27

So würde ich das auch machen.
Die Brunnenentwicklung ist die Gleiche.
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Gruß PM

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Re: Brunnenbau zur Gartenbewässerung

Beitrag von borchi » Fr 29. Mai 2020, 19:32

Meine Brunnenentwicklung ist im vollen Gänge. Aktuell fördere ich 3800-4000l/h. Mein Wasserspiegel fällt dabei von 3,7m auf 6,8m. Somit habe ich noch 70cm Luft, bis die Filterstrecke beginnt. Momentan habe ich keine Möglichkeit mehr, die Pump Leistung zu erhöhen. Es sind aktuell 3 Pumpen im Einsatz. Die Pumpen sind alle alt und verlieren mit jedem Wasserstandsabfall massiv an Leistung, da die Sauggrenze vermutlich sehr nah ist. Ich kann noch eine vierte Pumpe anschließen. Jedoch denke ich, dass mit dieser Pumpen Konstellation der Gesamt-Wasserdurchsatz sich nicht erhöht. Wie weit sollte ich noch gehen mit der Durchsatzerhöhung? Ziel wäre es einen konstanten Verbrauch von 3000-3300l zu realisieren. Ist das bei den jetzigen Erkenntnissen realistisch?
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