Ergiebigkeit von Bohrbunnen in Gipskeuper

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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stahlbohrer
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Ergiebigkeit von Bohrbunnen in Gipskeuper

Beitrag von stahlbohrer » Di 19. Nov 2024, 13:51

Hallo in die Runde,

nach Nutzung der Foren-Suche zum Thema Brunnen in Gipskeuper habe ich festgestellt, dass die meisten privaten Brunnenbauer wegen dem Aufwand durch die Härte des Gipskeupers von den angefangenen Projekten abkommen. Ob das dann einem professionellen Betrieb überlassen wird und weitere Informationen nicht veröffentlicht werden entzieht sich meiner Kenntnis. Ebenfalls sind keine Informationen zur Ergiebigkeit von Bohrbrunnen in Gipskeuper hier zu finden gewesen.

In meinem Fall habe ich das Bohren nach eigenen Anfängen bis 2,5 Meter mit einem Benzin-Erdbohrer dann ein eine Fachfirma aus der Region vergeben, die einen guten Eindruck gemacht hat, zertifiziert und bei der unteren Wasserbehörde amtsbekannt ist. Außerdem will der Anbieter bereits mehrere Brunnen in dem Viertel gebohrt haben. Der Brunnen wurde deshalb ab einer Tiefe von ca. 2,5 Meter von dem Fachbetrieb weitergebohrt. Der Betrieb hat dazu eine HBS (Hohlbohr-Schnecke) gewählt und eingesetzt.. Das Bohrloch hat
  • einen Durchmesser von ca. 18 cm
  • ist ca. 7-8 Meter tief
  • hat 115er Rohr
  • davon 4 Meter Filterstrecke mit 0,5 mm Schlitzweite
  • Filterkies um das Filterrohr mit ca. 4mm Körnung
  • Wasser ab ca. 2,3 Meter
  • beim starken Pumpen einen abfallenden Wasserspiegel bis auf den Brunnenboden runter und die Pumpe läuft größtenteils trocken
  • eine Dauerleistung von 10 Liter in 62 Sekunden, also 580 Liter/ Stunde
Da ich mit der Brunnenleistung nicht zufrieden bin habe ich folgende Fragen:
  1. Hätte der Anbieter aus seinem Erfahrungsschatz die Brunnenleistung abschätzen können müssen? - und darauf hinweisen, dass die Leistung sehr gering ist?
  2. Könnte es sein, dass der Betrieb mit der Bohrtechnik die Kapillaren zugedrückt hat, oder sonstige Fehler gemacht wurden, die welche die Leistung dermaßen einschränken?
  3. Macht es Sinn noch einmal an anderer Stelle zu bohren, oder wird das Ergebnis wahrscheinlich das gleiche sein?
  4. Wie würdet ihr weitermachen? - Rechnung ist noch nicht da und deshalb ist bisher nichts bezahlt.
Viele Grüße aus der Weinstadt Rauenberg im Kraichgau
stahlbohrer
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Plunschmeister
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Re: Ergiebigkeit von Bohrbunnen in Gipskeuper

Beitrag von Plunschmeister » Mo 2. Dez 2024, 14:27

Hallo,
würde die Brunnenleistung nicht nach der Herstellung vom Brunnenbauer ermittelt?
Hast du einen genauen Brunnenausbauplan erhalten?
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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stahlbohrer
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Re: Ergiebigkeit von Bohrbunnen in Gipskeuper

Beitrag von stahlbohrer » Mo 2. Dez 2024, 15:19

Hallo Plunschmeister,

vielen Dank für dein Interesse, die Nachricht und die Rückfragen. Folgendes kann ich dazu sagen:

Plunschmeister hat geschrieben:
Mo 2. Dez 2024, 14:27
Wurde die Brunnenleistung nicht nach der Herstellung vom Brunnenbauer ermittelt?

Jein. Der Brunnenbaumeister hat seine Rohrpumpe erst relativ weit oben reingehängt, aber da sie sehr schnell Luft zog ratz-fatz immer tiefer abgelassen, sodass er innerhalb von Minuten am Boden angekommen ist. Da hat er sie dann noch ca. 10 Minuten laufen lassen. Die Pumpe förderte ein bisschen Wasser mit reichlich Luft. Nach besagten 10 Minuten nahm er einen Eimer, schaute auf seine Armbanduhr und hielt den Schlauch in Eimer, bis die 10 Liter Markierung erreicht war. Das sind die besagten 62 Sekunden gewesen. Zählt das als Ermittlung der Brunnenleistung?

Ansonsten hab ich mit noch mal ein paar Stunden mit Y-Stück gepumpt. Ein Schlauch ging wieder oben rein und durch den 2 Schlauch ging ein wenig Wasser aus dem Brunnen in einen überlaufenden Eimer auf den Rasen. Nach ca. 3 Stunden war das Wasser klar und ich habe den Brunnen noch mal den Brunnen kräftig belastet. Das Ergebnis war wieder ähnlich. Wenn ich die Pumpe nach mehreren Tagen Pause wieder anmache, ist das Wasser wieder anfangs "matschig".

Plunschmeister hat geschrieben:
Mo 2. Dez 2024, 14:27
Hast du einen genauen Brunnenausbauplan erhalten?

Nein. Werde ich jetzt schriftlich anfragen.


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Ich habe per E-Mail nachgefragt, wie wir weiter machen. Bis auf einen Telefonanruf mit Aussagen wie, "das muss man mal sehen" und "wenn wir einen Fehler gemacht haben, bohren wir noch mal kostenfrei für sie neu" habe ich keine weiteren Infos erhalten. Der Brunnenbauer hat bisher auch keine Rechnung gestellt. Ich kann die Kompetenz des Unternehmens auch nicht wirklich beurteilen. Deshalb die Fragen:
stahlbohrer hat geschrieben:
Di 19. Nov 2024, 13:51
  1. Hätte der Anbieter aus seinem Erfahrungsschatz die Brunnenleistung abschätzen können müssen? - und darauf hinweisen, dass die Leistung sehr gering ist?
  2. Könnte es sein, dass der Betrieb mit der Bohrtechnik die Kapillaren zugedrückt hat, oder sonstige Fehler gemacht wurden, die welche die Leistung dermaßen einschränken?
  3. Macht es Sinn noch einmal an anderer Stelle zu bohren, oder wird das Ergebnis wahrscheinlich das gleiche sein?
  4. Wie würdet ihr weitermachen? - Rechnung ist noch nicht da und deshalb ist bisher nichts bezahlt.
Viele Grüße
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Plunschmeister
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Re: Ergiebigkeit von Bohrbunnen in Gipskeuper

Beitrag von Plunschmeister » Mo 2. Dez 2024, 17:34

Zu 1. Da kann ich nichts zu sagen, leider kenne ich nicht die Qualifikation vom Brunnenbauer. :mrgreen:
Zu 2.Das könnte durchaus sein, wenn der Brunnen nicht richtig gespült wurde, sprich - das Spülmedium wurde nicht richtig entfernt.
Dann sind die Risse und Klüfte im Festgestein dicht. Hoffe, der Brunnenbauer hat nicht mit Druckluft gearbeitet.
Zu 3. Normalerweise ja, wenn es richtig gemacht wird.
Zu 4. Auf keinen Fall bezahlen.

Warum hat er die Filterrohre mit einer Schlitzweite von 0.5 verwendet.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM
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