nachdem ich per NIBIS-Datenbank ausfindig gemacht hatte, dass die Bodenverhältnisse bei mir in der Nähe sehr variieren, war ich leider darauf angewiesen, erst einmal selbst zu sondieren, da alle verfügbaren Bohrdaten in meiner Nähe ca. 1,5 km entfernt liegen.
Nachfolgend werde ich einmal das Vorgehen schildern, bevor ich zur Frage komme:
Zunächst einmal die Bohrprofile, die jeweils ~1,5 km von mir entfernt liegen:




Aus Gesprächen mit den direkten Nachbarn erfuhr ich, dass man hier früher – wie in vielen Teilen Ostfrieslands üblich – Schachtbrunnen aus aufgestapeltem Torf nutzte.
Ebenfalls erfuhr ich, dass bei uns im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern eine größere Lehmschicht vorhanden sein müsste.
Einer der Nachbarn hatte vor ein paar Jahren wohl mal einen Hobby-Brunnenbauer beauftragt, ihm einen Brunnen zu spülen, da in den umliegenden Dörfern wohl heutzutage alle Brunnen Spülbrunnen sind.
Der Hobby-Brunnenbauer ist wohl nach ca. 2 m auf eine Lehmschicht gestoßen, die undurchdringbar war.
Nun einmal kurz zur Gegend:
Da wir hier im südlichen ostfriesischen Fehngebiet liegen, ist der Grundwasserspiegel ziemlich hoch und liegt durchschnittlich bei 0,5 m.
Im Winter kommt es bei Regen oft vor, dass die Wiese des Nachbarn tagelang unter Wasser steht.
1,5 km von mir entfernt befindet sich eine Pumpstation, welche das letzte Stück des Kanals in den oberen Kanallauf leerpumpt, da wir uns quasi in einer „Senke“ befinden und das Wasser der Wieke daher nicht abläuft.
Da ich nun ungefähr wusste, was mich erwartet – jedoch nicht, wie mächtig die Lehmschicht wirklich ist –, fing ich mit dem 110er Bohrer an zu bohren:
Der erste Meter bestand aus Mutterboden, auf den eine kleine Torfschicht folgte. Grundwasser hatte ich – wie erwartet – bereits bei 0,5 m.
Es folgte brauner Sand, der in gelben Sand überging.
Bei dem Sand handelte es sich augenscheinlich um Feinsand, ab und zu mit ein paar 1 mm großen Kieseln.
Der Sand endete bei 2,70 m.
Es folgte grauer, harter Lehm, der sich jedoch noch gut mit dem Schneckenbohrer bohren ließ.
Mit voller Kraft drehte ich den Bohrer 15 cm tiefer, hob ihn mit der Winde an, ließ ihn wieder ab und wiederholte dies zweimal, bis die Schnecke von 50 cm fast gefüllt war.
Die 2,70m bist zum Lehm stützte ich mit einem 3 m langen Rohr, damit der Sand nicht mehr nachrutschte.
In den nächsten Tagen schaffte ich es, immer tiefer zu kommen – in der Erwartung, ab 6 m auf Sand oder Schluff zu stoßen.
Leider brachten auch die nächsten Meter keine Veränderung, und bei 9 m brach ich die Bohrung ab, da ich nur 9 m Bohrgestänge zur Verfügung hatte.
Nun meine Fragen:
Sollte ich es – wie in Bild 2 & 3 zu sehen – wirklich mit einer Tonschicht bis 25 m zu tun haben, bin ich mir nicht mehr wirklich sicher, ob das per Hand noch realisierbar ist.
Kommt man per Hand durch ~23 m Ton? Ist das überhaupt sinnvoll?
Da das Wasser in der Sandschicht zwischen 1 m und 2,70 m sehr schnell nachläuft, stellt sich mir noch eine andere Frage:
Käme vielleicht auch ein Schachtbrunnen in der Sandschicht in Frage?
Oder sollte ich sämtliche Bestrebungen einstellen?
Gruß
Neronno