Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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thomas.v
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Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von thomas.v » Mi 5. Sep 2018, 13:48

Hallo Brunnen Forum User

Nachdem ich mich heute erst mal kurz vorgestellt habe, Hier die Vorstellung meines Projektes:

Ich möchte auf meiner Campingparzelle im Kreis Wesel einen Brunnen bohren.
Das Erdreich ist recht sandig und beinhaltet viel Kies.
In direkter Nachbarschaft befindet sich ein alter Rheinarm. ( Luftlinie 50 Meter )

Nach Gesprächen mit den Campingnachbarn soll die Wassertiefe bei 4,5 Metern liegen.
Ich habe geplant den Brunnen 9 Meter tief zu bohren.
Einen Brunnenbohrer habe ich hier mit 180 mm Durchmesser und Verlängerungen auf 5 Meter. ( falls die nicht reichen muss ich mir noch Verlängerungen besorgen).
Das werde ich dann kurzfristig entscheiden wenn die vorhandenen 5 Meter unerwartet nicht reichen sollten.
Einen Plunscher bekomme ich von einem netten Bekannten kostenlos geliehen.
Der Plunscher hat 90mm Aussendurchmesser und ist schon bei 4 Brunnenbohrungen zum Einsatz gekommen.

Geplant habe ich ein Brunnenbohrrohr von 4,5 Zoll bestehend aus:
2 Meter Filterrohr
7 Meter Brunnenrohr
1 Bodenkappe und einen Brunnenkopf.
Als Pumpe habe ich mir eine Edelstahl Tiefbrunnenpumpe 4 Zoll mit 4500 L/h geförderte Wassermenge vorgestellt.

Vorgehen will ich folgendermaßen:

1. Brunnenloch bohren D 180 mm
2. Ein Arbeitsrohr (KG Rohr DN 160) für die ersten 2 Meter beim bohren einbringen.
Hier bin ich auf eure Meinung gespannt. Arbeitsrohr tiefer, oder weniger, gar keins?
3. Wenn feuchtes Erdreich beim bohren erreicht ist oder anders gesagt sich kaum noch Erdreich mit dem Bohrer nach oben holen lässt, dann stelle ich mein Gerüst (als
Ersatz für ein Dreibein) auf.
4. Das Brunnenrohr zusammensetzen und mittels einer Schelle und einem Seil sichern.
5. Das Brunnenrohr in das Erdloch setzen.
6. Das Erdloch mit Wasser füllen.
7. Plunschen bis die Arme weh tun.

Frage: Wie sieht das mit dem Hohlraum zwischen Aussenwand Brunnenrohr und Innenwand Erdloch aus, sollte das verfüllt werden?
Habe etwas von einem Tongranulat gelesen.
Wirkt das dann auch Gleichzeitig wie ein natürlicher Filter?
Hat da jemand Erfahrungen mit?

Der Rest wäre ja dann noch die Arbeiten Pump anschließen usw.
Das werde ich erst mal außen vor lassen.

Liebe Grüße bis dahin aus NRW Thomas
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Eriberto
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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von Eriberto » Mi 5. Sep 2018, 14:29

Hallo Thomas,

das wird so nicht funktionieren, bzw. die Bodenkappe kannst Du dir 'schenken'...
Beim Plunschen, wie auch beim Kiespumpen wird das Material unterhalb der Rohrtour durch die Bodenöffnung angesaugt, wodurch die Rohrtour - entsprechende Auflast vorausgesetzt - absinkt. Man plunscht in einem Teilstück des Vollrohres - sog. Sumpfrohr - was später als 'Sumpf' dient und den Brunnenstopfen aufnimmt und das Rohr nach unten verschließt.
Eine Bodenkappe kann man nur verwenden, wenn für die gesamte Strecke ein Arbeitsrohr verwendet wird und man somit bei erreichen der Endtiefe die Rohrtour mit Kappe 'trocken' reinstellen kann. Ein weiteres oder auch späteres Plunschen ist nicht mehr möglich!
Zur Tiefe: hört sich gut an, dass Du ordentlich Reserve einplanst!
Ach ja, und KG-Rohr ist hier nicht wirklich gern gesehen, da für Brunnenbau ungeeignet!
Halte uns auf dem Laufenden...
Gruß
Florian

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thomas.v
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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von thomas.v » Mi 5. Sep 2018, 16:22

Eine Bodenkappe kann man nur verwenden, wenn für die gesamte Strecke ein Arbeitsrohr verwendet wird und man somit bei erreichen der Endtiefe die Rohrtour mit Kappe 'trocken' reinstellen kann. Ein weiteres oder auch späteres Plunschen ist nicht mehr möglich!
Zur Tiefe: hört sich gut an, dass Du ordentlich Reserve einplanst!
Ach ja, und KG-Rohr ist hier nicht wirklich gern gesehen, da für Brunnenbau ungeeignet!


Hallo Eriberto

Okay. da hab ich mich unverständlich Ausgedrückt.
Natürlich habe ich spezielles Brunnenrohr ( Blau) eingeplant. Kein KG Rohr
Das Brunnenrohr habe ich mit 2 Meter Filterrohr und 7 Meter nicht geschlitzten Rohr geplant.

Als KG Rohr habe ich nur das Arbeitsrohr geplant.
Eine Frage:
Vorausgesetzt ich setze die gesamte Strecke ein Arbeitsrohr, um dann das eigentliche Brunnenrohr mit Bodenkappe zu stellen, hat das denn irgendeinen Vorteil?
Ich wollte eigentlich die Bodenkappe mit verbauen, weil ich so meiner Meinung nach weniger Sand mit der Pumpe ansauge.
Wenn ich ein komplettes Arbeitsrohr auf die 9 Meter Gesamtlänge setze, muss ich dann auch das Arbeitsrohr schlitzen?

Gruß: Thomas
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Eriberto
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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von Eriberto » Mi 5. Sep 2018, 16:58

Hallo Thomas.
Wo bekommt man ein 9m langes KG-Rohr am Stück? Anders gefragt: wie willst Du das Arbeitsrohr (KG) wieder ziehen, wenn es nicht aus einem Stück ist?
Kurzum: verwende meinetwegen 2m KG, um 'den Weg nach unten zu finden', aber keine Bodenkappe, da im Hobby-Bereich das Equipment fehlt, wird in der Regel die Rohrtour (Brunnenrohr+Filter+Sumpfrohr) direkt, mittels Kiespumpe abgeteuft.
Gruß
Florian

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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von thomas.v » Mi 5. Sep 2018, 18:30

Eriberto hat geschrieben:Hallo Thomas.
Wo bekommt man ein 9m langes KG-Rohr am Stück? Anders gefragt: wie willst Du das Arbeitsrohr (KG) wieder ziehen, wenn es nicht aus einem Stück ist?
Kurzum: verwende meinetwegen 2m KG, um 'den Weg nach unten zu finden', aber keine Bodenkappe, da im Hobby-Bereich das Equipment fehlt, wird in der Regel die Rohrtour (Brunnenrohr+Filter+Sumpfrohr) direkt, mittels Kiespumpe abgeteuft.
Gruß
Florian

Hallo Eriberto

Also lass ich das mit dem Arbeitsrohr auf komplette Tiefe und mache das Rohr statt dessen maximal 2 Meter tief.

Zu dem Brunnenstopfen.
In Brunnen-Pedia hast du unter Bauanleitungen einen Stopfen mit Damenstrumpfhosen beschrieben.
Das hört sich gut an, und ich denke das ich dann diese Variante einsetzen werde.

Ist denn die folgende Zusammensetzung des Brunnenrohres richtig?
1 Meter Brunnenrohr (ungeschlitzt ) als Sumpfrohr
dann
2 Meter geschlitztes Brunnenrohr
gefolgt von
6 Meter nicht geschlitzten Brunnenrohr?

Lieben Gruß: Thomas
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Eriberto
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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von Eriberto » Do 6. Sep 2018, 08:05

Hallo Thomas,

passt soweit.
Ich würde nur 0,5m Sumpfrohr verwenden. Für den Fall, dass es mit dem Vorankommen schwierig wird, zählt unter Umständen jeder Zentimeter. Das Sumpfrohr dient lediglich dazu, beim Plunschen den Sog zu kanalisieren (nach unten) und später den Stopfen aufzunehmen. In geringem Maße kann auch etwas Sediment aufgenommen werden, bevor dieses die Filterstrecke blockiert.
Ich würde den Brunnen in DN115 (große Pumpenauswahl) ausführen. Aufbau wie folgt (von oben nach unten):
6,5m Vollrohr (Muffen 'zeigen' immer nach oben beim Zusammensetzen)
2m Filterrohr in 0,3mm Schlitzweite
0,5m Sumpfrohr
Wegen des Handlings würde ich nur 1 Meter Rohre verwenden.
Sollte man tiefer gehen müssen, braucht nur oben 'aufgestockt' zu werden.
Gruß
Florian

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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von thomas.v » Do 6. Sep 2018, 16:30

Eriberto hat geschrieben:Hallo Thomas,

passt soweit.
Ich würde nur 0,5m Sumpfrohr verwenden. Für den Fall, dass es mit dem Vorankommen schwierig wird, zählt unter Umständen jeder Zentimeter. Das Sumpfrohr dient lediglich dazu, beim Plunschen den Sog zu kanalisieren (nach unten) und später den Stopfen aufzunehmen. In geringem Maße kann auch etwas Sediment aufgenommen werden, bevor dieses die Filterstrecke blockiert.
Ich würde den Brunnen in DN115 (große Pumpenauswahl) ausführen. Aufbau wie folgt (von oben nach unten):
6,5m Vollrohr (Muffen 'zeigen' immer nach oben beim Zusammensetzen)
2m Filterrohr in 0,3mm Schlitzweite
0,5m Sumpfrohr
Wegen des Handlings würde ich nur 1 Meter Rohre verwenden.
Sollte man tiefer gehen müssen, braucht nur oben 'aufgestockt' zu werden.
Gruß
Florian
Hallo Florian
Das macht Sinn was Du schreibst.
Ich bin dir schon mal dankbar für deine Kommis hier. Die haben mir schon mal zumindest in der Theorie weiter geholfen.

Habe heute Morgen bei einem anderen User hier der auch im Kreis Wesel bohrt das Projekt angeschaut.
Das sieht da richtig gut aus.
Da hat auch jemand geschrieben das er sein Arbeitsrohr durch die Tonschicht durch arbeiten soll, damit er es mit dem kleineren Brunnenrohr nicht so schwer hat beim träufen.
Kann man das so machen, oder empfiehlt sich das wirklich erst ab einer Brunnentiefe von mehr als 12 Meter?
Und hast du Erfahrungwerte wie groß ein D 200 mm Bohrer wirklich bohrt.
Habe gelesen das die Löcher doch meistens größer werden.

Gruß aus Duisburg: Thomas
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Eriberto
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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von Eriberto » Do 6. Sep 2018, 17:35

Hallo Thomas, definitiv größer! Bei einem 150er kannst Du, je nach Bodenbeschaffenheit von 180 oder mehr ausgehen. Hängt aber wie gesagt davon ab, wie standfest der Boden ist.
Fakt ist, je grösser der Durchmesser, desto schwieriger das Bohren von Hand! Insofern würde ich immer zu geringfügig größeren Durchmessern raten.
Gruß
Florian

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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von thomas.v » Do 6. Sep 2018, 19:46

Eriberto hat geschrieben:Hallo Thomas, definitiv größer! Bei einem 150er kannst Du, je nach Bodenbeschaffenheit von 180 oder mehr ausgehen. Hängt aber wie gesagt davon ab, wie standfest der Boden ist.
Fakt ist, je grösser der Durchmesser, desto schwieriger das Bohren von Hand! Insofern würde ich immer zu geringfügig größeren Durchmessern raten.
Gruß
Florian

Hallo Florian

Ich habe mich bei der Wahl meines Bohrers an die Ausführung im Brunnen-Pedia unter "Brunnenausbau und Pumpendurchmesser" gerichtet.
Da steht für eine 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe ein Brunnenrohr von 115 DN und ein Bohrloch von 275 mm damit die Kühlung gewährleistet ist.
Zumindest habe ich das so verstanden.
Daher hatte ich mich für einen 200 er Bohrer entschieden. Wenn der annähernd an effektive 275 mm Durchmesser dran kommt müsste das passen dachte ich.
Gruß: Thomas
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Plunschmeister
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Re: Mein Brunnen Bohr Projekt in Wesel

Beitrag von Plunschmeister » Do 6. Sep 2018, 19:59

Hallo Thomas,
Da steht für eine 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe ein Brunnenrohr von 115 DN und ein Bohrloch von 275 mm damit die Kühlung gewährleistet ist.
275 mm wäre die Bohrung bei einer Filterkiesschüttung, der Ringraum demzufolge mind. 80 mm.
Bitte einaml Abb. 2 betrachten!
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„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
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Gruß PM
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