Bohrbrunnen im Weserbergland

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Bratworst
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Bohrbrunnen im Weserbergland

Beitrag von Bratworst » Do 9. Mai 2019, 13:57

Mahlzeit ihr lieben. :)

Als erstes muss ich sagen, dass ich das ganze Thema wohl falsch angegangen bin. Daher bitte ich um Nachsicht :)

Ich habe jedoch nach der Brunnenbauanleitung von selbst.de gearbeitet.

Ich wohne ca. 300 Meter von der Weser und von einem Kieswerk entfernt. Grundwasser ist also relativ nahe :)

Vorgehen 1. Tag
12cm Erdbohrer (8 Meter) sowie eine Plunsche (90mm) besorgt.
KG-Rohre DN 110 besorgt (8 Meter) und dort schlitze rein geflext (Nun weiß ich es ja besser, und besorge mir demnächst ein blaues Brunnenrohr-Set)

Ich habe am ersten Tag innerhalb von ca. 2std bis auf 3Meter mit dem Erdbohrer bohren können. Anschließend kam fast nur noch ein Sand-Kies-Gemisch. Nun habe ich das angeflexte KG-Rohr hineingesteckt, das Rohr mit Wasser befüllt und innerhalb des Rohres mit dem Plunscher versucht, den Sand und Kies heraus zu bekommen. Meiner Meinung nach fiel der Sand von außen durch die Schlitze. Ich bin zwar bis auf ca. 3,8 Meter Tiefe gekommen, jedoch gehts einfach nicht weiter.

Weiteres Vorgehen:
Ich werde mir wohl einen 16cm-Erdbohrer besorgen und dann mit einem Arbeitsrohr arbeiten(Vielleicht KG-Rohr, dass ich danach wieder ziehen kann? Sonst gerne eine Alternative empfehlen, macht nichts wenns nicht all zu viel kostet :D).

Wenn ich das Arbeitsrohr auf ca. 3,5Meter Tiefe bekomme, fängt ja wieder die Sand-Kies-Schicht an. Sollte ich nun versuchen innerhalb des Rohres mit dem Plunscher (90mm) zu arbeiten oder mit dem 12er-Erdbohrer?

Ab welcher erreichten Tiefe des Arbeitsrohres, sollte man das Brunnenrohr einführen? Grundwasser vermute ich zwischen 4 bis 5 Metern.

Wie gesagt, muss ich noch einiges besorgen bevor es weiter geht...
Brunnenrohr-Set blau (8 Meter für ca. 140€)
Holzklemme
Arbeitsrohr
16cm-Erdbohrer
Umlenkrolle und Seil (Wollte das in einer großen Aluleiter einhängen zum Plunschen)

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Re: Bohrbrunnen im Weserbergland

Beitrag von Benutzer » Do 9. Mai 2019, 14:46

Na ja es gibt viele Anleitungen für den Brunnenbau.
Heute darf ja jeder seine Gedanken ins Netz stellen.
Auch gibt es Händler welche Abflussrohre maschinell schlitzen lassen, nur um den Umsatz zu steigern.
Das Nachsehen hat derjenige der sich mit dem erstellen des Brunnens geplagt hat.
Oft wird vergessen das im Boden gewisse Kräfte herrschen.
So auch der Druck der auf die Wandung eines Rohres einwirkt. Je tiefer, je höher. Das ist halt Physik.
Diesen Druck kennt man auch als Reibungswiderstand. Er wird bei Pfahlbauten ausgenutzt.
Wenn man jetzt ein dünnwandiges Rohr auch noch schlitzt wird das sehr instabil.
Die Schlitze sind, wenn selbst mit der Flex gesetzt, viel zu groß, der Sandeintritt zerstört die Pumpe und füllt den Brunnen innen wieder auf.
Der Seitendruck auf die Rohre ist so enorm das diese zusammengedrückt werden. Alles was in dem Bereich sich befindet ist verloren.
Auch eine Pumpe, oder ein Saugschlauch.
Die Rohre brechen sehr gerne und stellen eine große Verletzungsgefahr dar. Wer mal ein Kind gesehen hat das in solch ein Rohr gefallen ist und starke Verletzungen dadurch erlitten hat, der weiß was zu tun ist.

Nun mal zum Arbeitsrohr.
Die Abflussrohre bekommt man nicht mehr gezogen. Sie gehen beim ziehen auseinander.Der Rest steckt dann im Boden wo und wie weiß der Maulwurf. Vielleicht gerade im Filterbereich, das ist dann wieder das Ende vom Brunnen. Weil sich dazwischen alles zusetzt und kein Wasser mehr in den Brunnen kommt.
Zudem die Muffen. Ein Hindernis beim beim abteufen. Muffen bleiben im Lehm hängen, blockieren an Steinen das weitere abteufen. Mit schrauben die Muffen blockieren behindert beim plunschen und hat schon häufig zum Verlust der Kiespumpe geführt. Es gäbe eine Möglichkeit das besagte Rohr zu verwenden, als komplettes Stück von 5 Meter Länge. Das ist alles. Nur wie transportieren? Für teures Geld liefern lassen?

Also Brunnenrohre ohne Muffe einkaufen. Filterschlitzweite 0,3 mm!
Die Rohrtour wie folgt aufbauen: 50 cm Sumpfrohr ( halbes Vollrohr ), danach 2 Meter Filterrohr, den Rest bis GOK mit Vollrohr, dann den Abschluss mit einem Brunnenkopf.

Sollte bei dir im Kies und Sand so funktionieren das später kein Feinsandfilter notwendig wird.
Ausführung in 5", dann gibt es im Notfall Optionen.
Brunnenrohrsetzts gibt es nur als Ausführung mit Muffe und meist nur in 4"
Also nicht am falschen Ende sparen.
Alles weitere kannst du in den Beiträgen anderer User nachlesen.
Wir haben da sehr viele erfolgreiche Brunnenbauer in unserem Forum, welche auch alles mit Fotos dokumentiert haben.
Lesen, Suchfunktion benutzen und nicht auf Angebote hereinfallen.
Du möchtest die Arbeit ja nur einmal machen.

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Bratworst
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Registriert: Mi 8. Mai 2019, 21:28

Re: Bohrbrunnen im Weserbergland

Beitrag von Bratworst » Do 9. Mai 2019, 15:18

Bohrbrunnen hat geschrieben:Es gäbe eine Möglichkeit das besagte Rohr zu verwenden, als komplettes Stück von 5 Meter Länge. Das ist alles. Nur wie transportieren? Für teures Geld liefern lassen?
Das wäre für mich kein Problem ;) Würde dann demnächst mal in den Baumärkten bzw. Baustoffhändlern schauen. Habe auch die Möglichkeit mit dem LKW. Aber wenn ich mich nicht Irre, darf man doch 3Meter überhang am PKW Anhänger haben ;)

Ich melde mich wieder, wenn es weiter geht. :)
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bypsa
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Re: Bohrbrunnen im Weserbergland

Beitrag von bypsa » Do 9. Mai 2019, 16:29

@Bohrbrunnen: Deine Antwort finde ich prima. Vielen geht es so, dass man erstmal gar nix über Brunnenbau weiß.Ich habe auch erst bei "Selbst.de" gelesen. Die haben sonst gute Beiträge. Dieser gehört gelöscht!
So tritt man schnell in das Fettnäpfchen "KG-Rohr" ohne es zu merken... Auch das du ausführlich begründet hast warum das mit dem blauen Rohr besser ist und praktisch nochmal erklärst wie man einen Brunnen bohrt ohne Bratworst zu zerreißen...
Als Anfänger muss man sich halt erstmal einlesen....
Tolles Forum hier... 8-)
Bohrbrunnen in der Garage, Deckenhöhe 2,20m, Grundwasserspiegel 9,20m u GOK, 6" DN150-Rohr, 12,9m im Festgestein, SW 1,0mm

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Re: Bohrbrunnen im Weserbergland

Beitrag von Benutzer » Do 9. Mai 2019, 17:40

Bratworst hat geschrieben:
Bohrbrunnen hat geschrieben:Es gäbe eine Möglichkeit das besagte Rohr zu verwenden, als komplettes Stück von 5 Meter Länge. Das ist alles. Nur wie transportieren? Für teures Geld liefern lassen?
Das wäre für mich kein Problem ;) Würde dann demnächst mal in den Baumärkten bzw. Baustoffhändlern schauen. Habe auch die Möglichkeit mit dem LKW. Aber wenn ich mich nicht Irre, darf man doch 3Meter überhang am PKW Anhänger haben ;)

Ich melde mich wieder, wenn es weiter geht. :)
Nur wenn du das Teil dann zuhause hast darfst du dann mal gleich 2 bis 3 Meter in Höhe zum arbeiten.
Find ich nicht so lecker.
Arbeite lieber direkt mit Brunnenrohr und teufe es direkt ab wie ich es oben schon geschrieben habe.
Auch andere Beiträge lesen ist für dich von Vorteil. :D

@bypsa Danke, sonst bekomme ich nur Schimpfe weil ich ja so ein Experte sei. Wie auch immer, es gibt User die mich verstehen. :)
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