Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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WowaDriver
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Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von WowaDriver » Mi 3. Jul 2019, 14:31

Hallo Leute,

vielen Dank vorab für das Aufnehmen ins Forum! Habe schon das Brunnen-Pedia und diverse Threads durchforstet.
Fest steht für mich, dass ich auch solch einen Bohr Brunnen realisieren möchte!

Hier habe ich jedoch einige Verständnisfragen... laut der Übersichtkarte sind die Entnahmebedingungen (PLZ 29399) gut (hellgrün).
Der Grundwasserspiegel soll jedoch bei 55-60m liegen. So tief muss ich ja nicht bohren, wenn ich das richtig verstanden habe. Da bei mir in
der Nachbarschaft keiner einen Brunnen besitzt kann ich somit schlecht sagen wie tief ich wirklich muss.

10km weiter ist das Grundwasserniveau genauso bei 55-60m nur dort haben meine Eltern lediglich 9m spülen müssen. Gut verstanden habe
ich auch, dass es sich hierbei um eine Wasserblase handeln muss. Meine Frage nun woher weiß ich wie tief ich wirklich muss, um entsprechend
ausreichend Brunnenrohr zu bestellen.

Anbei hänge ich noch eine Übersicht der Bodenproben aus einem Bodengutachten welches uns im Gebiet erstellt worden ist an. Hier können die
Experten ja mal ihre Meinung äußern, ob es eher für oder gegen die Entscheidung sprich einen Brunnen zu bohren oder nicht.
Hauptaugenmerk liegt hierbei auf das Hörensagen der ganzen Klugscheisser Nachbarn, welche selbst keine Ahnung haben aber prophezeien,
dass ein Brunnen bei uns pauschal nicht möglich ist... aufgrund von zu tiefen Wasserspiegel und Lehmboden... ich finde hierzu aber keine
wahrheitsgemäßen Informationen, oder suche an den falschen Stellen....

Bodenproben:
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Probenlage:
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Entnahmebedingungen:
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Vielen Dank und macht weiter so!

P.S.: Sorry das ich die Bilder nicht bei picr.de hochgeladen haben... Ich warte schon Ewigkeiten auf die Aktivierung meines Kontos... Admins antworten auch nicht...

Beste Grüße

Waldemar
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Eriberto
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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von Eriberto » Mi 3. Jul 2019, 15:10

Hallo Waldemar.

Zu picr.de: es scheint ein Problem mit gewissen E-Mail-Providern (gmail.com etc.) zu geben. D.h., die E-Mail-Kommunikation ist gestört.

Wichtig, bez. der Höhe des Grundwasserspiegels ist auch immer die eigene Höhe über normal Null. Darauf bezieht sich nämlich die Angabe.
Für Wahrenholz finde ich bei Wikipedia eine Höhenangabe von 57m über n.N., d.h., das Grundwasser dürfte bei ca. 3m unter GOK anzutreffen sein.
Wenn ich die Bodenproben richtig interpretiere, könnte es sein, dass du Feinsand antreffen wirst.
Bis dahin, erst mal weitermachen, sieht ganz gut aus!
Gruß
Florian

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WowaDriver
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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von WowaDriver » Mi 3. Jul 2019, 15:33

Hallo Florian,

danke erneut für die rasche Antwort!

Die Höhe über Normalnull ist ja bei den Bohrproben hinterlegt. Ist bei uns also um die 63m.

Das könnte hinkommen. Als wir die Kanalisation angeschlossen haben, etwa in 2,5m tiefe hatten wir erhebliche Probleme beim Freischaufeln des Schachtes da Wasser von überall kam.
Als Laie stellt sich mir hier aber die Frage... diese Tiefe kann ja an sich nicht ausreichen oder? Wie tief muss ich denn dann noch weiter Planschen? Ich benötige ja eine diverse Wassersäule
im Brunnenrohr ... Oder gilt hier die Prämisse wenn bspw. nach 4m Wasser in der Bohrung steht/kommt, dass ich wenn ich auf 6m bohre eine 2m Wassersäule haben werde und wenn ich
auf 10m bohre eben eine 6m Wassersäule? Sprich je mehr desto besser, aber wann ist es genug? Ist ja Brunnenrohr (Druchmesser) abhängig, richtig?

Wieviele Filter setzt man so ein? Reicht einer? Oder doch zwei oder mehr? Wie ermittele ich welchen Durchmesser mein Brunnenrohr haben muss? Habe ein 750m² Grundstück...

Ich kann ja nicht ein 10m Brunnenrohrset kaufen wenn ich nur zb. 5m brauch (mal rumgesponnen). Von der anderen Seite betrachtet kann ich auch nicht 5m erstmal kaufen und stelle dann fest ich
brauche doch 10m ...wie ist da das Vorgehen?

Wenn ich das richtig verstanden habe ist das erste Brunnenrohr ein Filterrohr und unten dicht (Wird mit stopfen verkauft). Wie kann ich denn dann bitteschön mit der Kiespumpe da was rausholen?
Das doch Blödsinn mit diesen kappen? Eher muss doch das Brunnen bzw. dann das Filterrohr unten nachträglich verschlossen werden damit kein Schlamm reinkommt oder?

Oder habe ich das total falsch interpretiert und man setzt z.b. ein 160er Brunnenrohr ein (unten offen) und lässt dort z.b. ein 120er Filterrohr (welches dann unten dicht ist) gefolgt von der PE Leitung ein?

Danke für die Infos und beste Grüße

Waldemar
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Eriberto
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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von Eriberto » Mi 3. Jul 2019, 19:08

Hallo Waldemar...

kurz erklärt: professionell erstellte Brunnen werden mit entsprechendem Bohrgerät erstellt und nur dann ist ein Verschluss des Brunnenrohres unten möglich, da ja die Rohrtour in eins eingebracht wird.
Wir erstellen 'Heimwerkerbrunnen', ohne entsprechendes Gerät - in Handarbeit.
Ein Verschließen des Rohres ist hier nicht möglich, da dann, wie schon von dir festgestellt, der Einsatz einer Kiespumpe / eines Plunschers nicht möglich wäre.

Kauf oder hol dir ein 10m Brunnenrohrset in DN115 (4 1/2 Zoll) mit 2 m Filterrohr mit Schlitzweite 0,3mm - idealer Weise in TNA-Gewinde (nicht auftragende Muffe). Diese Filter sind gut für bis zu ca. 3,5 m³/Stunde, was die meisten handelsüblichen Pumpen nicht erreichen - sprich, den Brunnen nicht überfordern.
Wenn du weniger Rohr brauchst/einbringst, stell den Rest hier ein...
Gruß
Florian

Generell: Aufbau der Rohrtour bei 'handegmachten Brunnen'. 0,5m Sumpfrohr (Vollrohr) + Filterstrecke + Vollrohr.
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Moister
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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von Moister » Mi 3. Jul 2019, 20:58

Was die Menge des Rohrs angeht :
Pack mal zwei oder drei Meter Filterrohr in den Warenkorn und dann noch sechs, sieben Meter Vollrohr und schau mal auf die Versandkosten. Oft zahlt man statt 15€ plötzlich 38€, uups! Da kann man dann recht einfach erstmal bis an die untere Versandkostengrenze bestellen und später nochmal nachbestellen. Kannst ja mal checken.
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von WowaDriver » Do 4. Jul 2019, 09:23

Hallo Männer, vielen Dank für euren Input!

Habe gestern unheimlich viel dazugelernt, dank euch und dank der unzähligen geilen und detaillierten Bauberichte hier!
Genauso hatte ich mir das auch gedachte wie ihr beiden schreibst bzw. empfiehlt!

Werkzeug habe ich ebenfalls einen gefunden der mir das für 20€ ausleiht. Jedoch will ich erst mal Probebohren und dafür,
nochmals danke Florian für den Tipp, bei Hagebau für 9€ ein Erdbohrer leihen!

Was mir sorgen macht, hatte gestern zur Absicherung mit 3 Firmen telefoniert bzgl. der Tiefe. Zwei Firmen sagen, dass
sie vermuten die Wasserschicht bzw. Schichten sollten zwischen 9-13m auftauchen. Optimal würde ich sagen! Jedoch gibt
es hierfür keine Referenzen und keinen Nachbar den man fragen kann.

Firma 3 behauptet sie habe in den letzten 2 Jahren links und rechts von mir jedoch in etwa 2-3 km Entfernung einen Brunnen
gebohrt, und da eine Tiefe von 40-60 bohren müssen. Das hat mich sehr verunsichert.

Meint ihr Firma 3 will nur Geld verdienen? Der meinte auch die Bohren 20-30cm im Durchmesser und stecken da ein DN80 Rohr rein...
Wenn dem so sein haben die ja schon einen direkten Anschluss an das richtige Grundwasser anstelle an irgendwelche Schichtenwässer...

Firma 3 Hat auf meine Argumentation hin bzgl. des Freilegens des Abwasserkanalschachte im letzten Jahr auf 2,4m tiefe bei dem sich
der Schacht nahezu selbst freigespült hat, weil das Wasser von überall kam, folgende Aussage gemacht:

Zitat: "Sie haben da bei sich sicherlich eine dicke wasserundurchlässige Bodenschicht, wie Lehm oder Ton, die das Sickerwasser nicht
durchlässt und somit das Wasser sich in den ersten 3-4 Metern sammeln. Deshalb war der ganze Boden um den Kanalschacht nass und
dieser hat sich deshalb freigespült..."

Was sagt ihr dazu??

Beste Grüße

Waldemar
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Eriberto
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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von Eriberto » Do 4. Jul 2019, 10:22

Hallo Waldemar.

Was irgendwelche Firmen sagen, sollte dir relativ Schnuppe sein. Dahinter stecken auch wirtschaftliche Interessen.
Halte dich an die vorliegenden Angaben (55-60m n.N.) und deine Erfahrungswerte bez. des Abwasserschachtes.

Wirklich wissen, was da unten ist, wirst du erst, wenn du bohrst. Also, los gehts! Und, Bilder nicht vergessen... :lol:
Gruß
Florian

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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von WowaDriver » Do 4. Jul 2019, 11:03

@ Florian, genauso habe ich das auch interpretiert. Danke für die tollen Worte!

Bin noch am recherchieren... dauert noch aber sollte es los gehen, dokumentiere ich hier alles fleißig ;) geben und Nehmen, richtig :D

Mal was anderes. Habe in etwa 350-400m² Rasen zu bewässern. Wie sind so eure Verbrauchswerte? Wieviel m³ haut man pro Jahr so durch?
Habe da leider noch keine Erfahrungswerte... Gießverhaltn wäre auch interessant einmal pro Tag, zweimal pro Tag, gerade Interessant bei Leuten mit
Bewässerungsanlagen...

Gruß

Waldemar

Scarch
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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von Scarch » Fr 12. Jul 2019, 11:54

unter 25 Grad alle 3 Tage 15mm/m², über 25 Grad alle 2 Tage 15mm/m² ergibt bei dir 6m³ pro Durchlauf. Bewährt hat sich einen Regenmesser in die Mitte des Rasen zu stellen, um zu sehen wann die 15 mm drauf sind.
wirst dich wundern wie lange das dauern kann. Ideal ist spät abends beregnen, da in der Nacht das Wasser vom Boden aufgenommen werden kann und nicht verdunstet.Kommt natürlich auf den Nachbarn an..... ;) :) ;)

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Re: Brunnenbau im Raum Gifhorn die zweite

Beitrag von WowaDriver » Do 22. Aug 2019, 15:59

Hallo Leute,

es ist einiges an Zeit verstrichen und es hat sich bei mir einiges getan. Leider dauert das ganze etwas länger als ursprünglich angenommen oder geplant war... somit verzeit mir das ich mich jetzt erst melde....
Die anfangs vorhanden Zweifel ob und wie tief das Wasser bei uns ist wurde ja hier im Thread schon mehr oder weniger außer Kraft gesetzt und anschließend von einer Firma, welche in der Umgebung im 2km Radius
in der Vergangenheit zwei 40-60m Bohrungen erstellt hat, ebenfalls außer Kraft gesetzt. Diese hatte mich erneut angerufen und wollte sogar versuchen zu spülen, da Sie der Meinung waren vor kurzem in der "Nähe"
Adresse wollten Sie nicht preisgeben... eine Spülung gemacht zu haben wollen, welche zwar durch Lehmschichten ging aber anschließend fliesend Wasser bei 12m gebracht haben soll. Der Mann war also guten Gewissens
bei mir das gleiche Prozedere für 1200€ durchziehen zu wollen. Ich habe mich freundlich für die Informationen bedankt und mich anschließend dran gemacht Material zu besorgen und den Brunnen selbst zu bohren.

1 Woche lang habe ich komplett das gesamte Werkzeug erstellt. Fotos stelle ich dann mal rein wann alles fertig ist und abgewaschen ... derzeit nicht zum fotografieren geeignet. Gebaut habe ich mir einen 200er Bohrer
inkl. 12m Gestänge wobei die Bohrspirale auf dem Vierkant mittels eines Seils hoch und runter gezogen werden kann. Beste Idee wo gibt! Gestänge bleibt somit immer im Loch...
Anhand der vielen Anleitungen hier eine Kiespumpe in 88,9mm gebaut und anschließend ein massives Dreibein um meine alte Seilwinde dran montieren zu können. Ohne dieses Teil wäre hier nicht passiert sage ich euch.
Bei Lehmboden nur zu empfehlen!

12m Brunnenrohr in DN 125 wurden besorgt, wovon 2m Filterstrecke in 0,5mm Schlitzweite sind. Als Arbeits und Stützrohr habe ich ein 160 KG2000 Rohr verwendet. In den letzten 3 Wochen habe ich dann folgendes Bohrergebnis erarbeitet:

Als erstes habe ich 1m³ Mutterboden ausgehoben bis ich auf den ersten gelben Lehm gestoßen bin.
Hintergrund ich will einen Revisionsschacht um das Brunnenrohr unter der Erde versenken.

Anschließend habe ich binnen 30min etwa 2m gelben trockenen Lehm durchdrungen. Am Ende dieser Schicht hatte ich das erste Wasser im Bohrloch.

Hey positiv dachte ich anfangs aber schnell war mir dann auch bewusst, dass es sich hierbei nicht um das Wasser handeln kann, welches ich benötige,
sondern um Sickerwasser bzw. Regenwasser welches eben nur schlecht durch die Lehmschicht versickern kann.

Anschließend kam eine sehr sehr anstrengende Strecke von etwa 3,5 nassem dunkelgrauen Lehm. Diese hat mich einige Tage und viel Kraft gekostet.
Anfangs mit Hebelwerkzeugen den Bohrer rausgeholt war schnell klar ohne Motorseilwinde und Dreibein wird das hier nichts. An dieser Stelle musste ich
an mein oben gepostetes Bodengutenachten von unserem Baugebiet denken. Entweder ist das totaler Bullshit der da drin steht, oder ich habe einfach
mal die beschissenste Stelle zum Bohren erwischt...

Nun ja ich wollte nicht aufgeben, denn nachdem ich einen halben Tag nicht mehr an Tiefe gewonnen habe, ging auch bei mir die Leuchte an, Ok
Rohre rein und Plunschen... Anschließend kam eine angenehme etwa 2,5-3m lange feine Sandschicht mit hier und da mal paar grobenern Körnern und Steinchen,
wobei primär eher feiner dunkelgrauer Sand im Plunscher war...

Zwischenstand:
In 1m unterhalb des GOK bzw. Oberkante Mutterbodens habe ich 7m Rohr versenkt. Der Wasserspiegel im Rohr liegt bei 2,4m ab Oberkante Rohr bzw. 3,4 ab Oberkante Mutterboden.
Die Wassersäule im Rohr zu diesem Stand hat eine Höhe von ca. 5m, wobei lediglich das Sumpfrohr und 1x 1m Filterrohr im Bereich der Sandschicht sind...
Rohraufbau:
1m Sumpfrohr, gefolgt von 2m Filterrohr und anschließend wieder normale Rohre.

Leider ging es an dieser Stelle nicht weiter da ich wieder auf Lehm gestoßen bin... Ich habe mir also einen D=100mm Bohrer gebaut um im Rohr bohren zu können. Das ging auch ganz gut
nur wollte das Rohr nicht runter. Ich hatte mittlerweile über 1m tiefer als Unterkante des Rohres gebohrt. Ich dachte das Rohr steht also auf der übergeblieben Ringfläche im Lehm,
das Bohrer D=100mm und Rohr Außen-D=125mm. Dabei waren von den Straßenbauern 8x halbe Bordsteine auf meiner Holzklammer drauf wo ich anfangs von ausging das einer 50kg wiegt...
(insg. also 400kg angenommen). Mehr wollte ich vorerst nicht weil ich gelesen hatte, dass Leute bei weiter über 10m gerade mal 400kg Auflast hatten. Kurz und knapp ich wollte das Rohr
nicht zerstören...

Also habe ich mir Spezialwerkzeuge für meinen Fall gebaut:

Bild

Einmal ein eine Bohrstange mit einer seitlich angeschweißter Hacke mit der breite von 80-90mm: Ergebnis nach 1 Stunde kratzen 1cm Rohr versenkt also lala...
Das zweite waren ebenfalls eine Bohrstange mit 4x Schleifscheiben aus Messing. Quasi eine runde Handdrahtbürste... diese macht das Lehm schon klein. Perfekt war, dass diese
einen D=115mm haben und somit etwa dem Innendurchmessers des Rohres entsprechen... Also habe ich diese noch zusätzlich auf einer Gewinde Stange M12 exzentrisch angeordnet,
damit diese unter dem Rohr den benötigten Durchmesser des Brunnenrohres frei kratzen... Das ging auch erstaunlich gut. Jedoch wollte das Rohr überhaupt nicht weiter.
An drei Abenden vielleicht 10cm gemacht...

Also nochmal Bohrer rein und festgestellt das ich mittlerweile fast 1,5m unter dem Rohr gebohrt habe... Eigentlich nicht gut, da der Bohrer ja unterhalb des Rohrers Verhacken kann,
ich hatte da aber weniger Probleme, da mein Rohr ziemlich grade verläuft bekomme ich den Bohrer eigentlich immer heraus! Im Fall des Verhackens hilft ein wackeln und er ist wieder frei...

Nun ja das ging so eine ganze Woche und weiter das Rohr versenken zu können. Abpumpversuche zeigten, dass der Brunnen nicht ergiebig genug ist, wobei immer durch meinen
Stur köpfigen Vater ungedrosselt abgepumpt wurde... Fakt war das Rohr muss tiefer. Wenigstens so tief also noch min. ein Meter, damit beide Filterrohre definitiv in der zwischen
liegenden Sandschicht sind...

Ich habe also die Bordsteine einmal gewogen. Was kam raus, die sind zwar verdammt schwer aber einer wiegt lediglich 35kg. Also ab zu den Straßenbauern noch ein paar geholt und insgesamt
auf 480kg mit Bordsteinen aufgerüstet plus meine 85kg oben drauf. Ernüchterung... bewegt sich nichts... hopsen bringt nichts... wippen bringt nichts... also dachte ich mir probierst mal ein wenig
in 30° Stellung zu drehen und siehe da das Rohr bewegt sich. Zack zack habe ich in 20min 1,4m versenkt bis das Rohr unten auflag...

Somit sieht der jetzige Stand wie folgt aus, hoffe ihr könnt alles erkennen:

Bild

Beide Filterrohre sind somit derzeit im Bereich der Sandschicht. Das Sumpfrohr komplett in der unteren Lehmschicht. Meine Wassersäule ist ab Unterkante Rohr 7m hoch und somit 4m über dem Filterrohren.
Ich habe nun gestern selbst eine alte Grundfos Saugpumpe mit einem 8,0-8,5m langen 1" Saugrohr angefangen zu pumpen. Das Ende des Saugrohrs hängt etwa 40cm über den Filterrohren. Mit dieser Konstellation
konnte ich am meisten abpumpen, sprich bis das Saugrohr komplett leer im freien hing. Jedoch bleiben immer noch 40cm über den Filtern also eine Wassersäule von 3,4m übrig... Ab diesem Niveau läuft ca. pro 5min
1m Wassersäule nach, also 0,0176m³ nach das wären pro Stunde 0,212m³/h... was ja eigentlich ziemlich wenig ist.

Anfang stand die Pumpe in der Grube und die Leitung nahezu im Sumpfrohr, dadurch ließen sich vielleicht 2-3m abpumpen mehr leider nicht was ich mir wieder rum nicht erklären kann. Vermute die Pumpe ist zu alt
und kann aus der tiefe nicht mehr saugen, bloß warum saugt sie am Anfang die 2-3m und danach nicht mehr... Saugrohr ist ja noch im Wasser...

Nun ja was meint ihr soll ich jetzt machen:

1. Mit der Saugpumpe weiter täglich mehrere Stunden auf minimaler Stellung pumpen, ohne dass das Saugrohr leer saugt und hoffen, dass das Filterrohr sich freispült und ergiebiger wird?
Ich würde sagen für 4 Hunterdüsen brauche ich ca. 1,2-1,5m³/h das ist eigentlich mein Mindestziel wünschswert eher das doppelte oder dreifache... Derzeit sind es konstant etwa 0,4-0,5m³/h

2. Morgen kommt meine bis 100g/m³ sandresistente Tiefenbrunnenpumpe an. Diese reinhängen auch tiefer in den Bereich des Filters und damit mal schauen wie es sich verhält? Wasser wenn es aus dem Schlauch kommt
ist nahezu sauber, im Messbecher jedoch noch leicht trüb...

3. Weiter bohren Plunschen und hoffen, dass der Brunnenbauer von der Firma mit seinen 12m recht hatte... Wobei ich dann ja auf 15m muss weil wegen 1m Sumpfrohr und 2m Filterohr, vorausgesetzt die Sandsichten
kommen erst ab 12m, wenn überhaupt da noch was kommt... Ich merke schon dass ist wie Lotto spielen... :D

Was meint ihr dazu?

Beste Grüße

Waldemar
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