Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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SlankTheTank
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Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von SlankTheTank » Mi 21. Aug 2019, 12:24

Hallo Kollegen,

in meinem Vorstellungsbeitrag habe ich versprochen zügig über meine ersten Bohrversuche zu berichten.........., nun ja, leider kam immer irgendwas dazwischen, aber ich hole das jetzt mal nach.

Begonnen habe ich vor ca. 6 Wochen mit meinem Schwiegervater und nem 150er Bohrkopf. Den Vermutungen entsprechend sind wir bereits nach knapp 1 m auf Lehm/Ton getroffen.
Dieser hat sich super mit der Spindel schneiden lassen, nur an ein Anheben des Gestänges war nicht mehr zu denken. Mit Leiter und Kettenzug konnten wir dieses Problem aber recht komfortabel lösen.

Ab 2,40 m von GOK hatten wir Wasser im Loch, von dort ging es in insgesamt 3 Tagen auf fast 9 m runter (fast ausschliesslich Lehm/Ton, Tochter ist seitdem eifrig am Töpfern;).

Nun haben wir den ersten Fehler begangen......., die Renovierung meiner Terasse hat zu einem kleinen Baustop in Sachen Brunnenbohren geführt. Nach drei Wochen ging es aber weiter und wir hatten wieder 3m an Tiefe verloren. Ok, dann gings eben wieder runter auf 9m, dort bin ich dann auf eine recht grobe Kiesschicht gestossen, mit dem Bohrer war nichts mehr zu fördern, also habe ich das Brunnenrohr abgeteuft (DN115,
Rohrtour: 0,5 m Sumpf, 3 m Filter 0,3 SW, 6 m Voll). Aufgrund dienstlicher Verpflichtungen und dem Warten auf eine Kiespumpe bin ich nach 4 Tagen Zwangspause voller Tatendrang an das Plunschen, nun, was soll ich sagen, seitdem passiert gar nicht mehr, Ich bekommen das Rohr keinen CM mehr bewegt. Weder gedreht, noch tiefer. Aktuelle Auflast liegt bei ca. 300 KG. Geplunscht wird mit einer 90er Kiespumpe.

Ich will euch nicht verschweigen das ich meinen grössten Fehler wahrscheinlich beim Rohrkauf gemacht habe, nach Rücksprache mit dem Lieferanten und dessen Hinweis das Trapezgewinde wesentlich stabiler sind habe ich mich entgegen eurer Hinweise für eben Diese entschieden.

Beim Plunschen fördere ich aktuell geringfügige Mengen an Sand und Steinen, gelegtlich höre ich ein dumpfes Geräusch wenn die Kiespumpe aufsetzt.
Meine Vermutung ist aktuell das das Rohr durch den Lehm/Ton 'einbetoniert' ist und event. sogar auf einem Stein aufsitzt (wegen dem Geräusch).

Nun ja, ich plane jetzt das Rohr erstmal ein wenig anzuheben, insofern mir das gelingen sollte, und mit Drehung wieder abzusetzen. Sollte das nichts bringen würde ich die Rohrtour nochmal komplett ziehen wollen.

Denkt Ihr das Glattwand unter diesen Umständen unerlässlich ist, oder ich die Auflast erst nochmal erhöhen soll!?

Die besten Grüsse und sorry das mein Bericht solange auf sich hat warten lassen
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Plunschmeister
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Re: Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von Plunschmeister » Do 22. Aug 2019, 22:25

Hallo,
im Lehm & Ton, besser Glattwandrohre verwenden.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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SlankTheTank
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Re: Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von SlankTheTank » Di 27. Aug 2019, 11:43

Hallo in Runde,

gerne will ich meine weiteren Schritte und Erfahrungen mit euch teilen. Wie in meinem vorangegangenen Bericht beschrieben stehe ich noch immer bei 9,50 m, gefühlt stand ich ja auf einem Stein oder einer unfassbar
festen Schicht, so dass ich die komplette Rohrtour nochmal gezogen habe, das ging erstaunlich leicht, im Prinzip habe ich nur die ersten 20 cm mit einem Kettenzug angelupft und konnte im Anschluss das Rohr fast händisch ziehen. Das öffnen der Gewinde war eine mittlere Katastrophe und letztendlich nur unter der gütigen Mithilfe meines Nachbarn zu schaffen.
Dieser konnte sich diese armseelige Schauspiel wohl nicht mehr anschauen und kam mit einem Bandschlüssel bewaffnet rum und mir letztendlich die Rohre aufgedreht.

Sollte ich die Rohrtour nochmal ziehen müssen liegt ab sofort ein Kettenschlüssel bereit.......! ;)
Ich habe dann am Samstag nochmal mit meinem 150er-Kopf gebohrt und kann merkwürdigerweise nichts Steinähnliches mehr vorfinden, der Bohrer dreht sich rein, es kratzt und knirscht so wie ich mir das bei Kies vorstelle, hole ich den Bohrer hoch ist er leer, was ja bei auch normal ist. Also Rohrtour wieder rein und mit der 90er Kiespumpe geplunscht......., nichts zu machen, die Pumpe fördert einfach nichts.
So langsam fange ich an die Funktionalitat der Pumpe in Frage zu stellen und habeam Sonntag kurzfristig die Möglichkeit an eine 108er zu kommen.

Pumpe am Sonntag geholt, am Abend nochmal losgelegt mit knapp 210 KG Auflast, gleiches Problem, bis auf Wasser und ein wenig Kies war nichts zu holen.

Am gestrigen Montag dann nochmal ein paar Betonplatten besorgt um die Auflast zu erhöhen. 108er Kiespumpe rein und........., wieder nichts!

In meiner gestrigen Verzweiflung habe ich dann einen H-Träger mit ca. 15KG Gewicht ins Rohr abgelassen und ca. 1 Std lang auf den Grund fallen lassen und mit dem Steinfänger im Grund gewühlt,
im Anschluss daran dann die grosse Überraschung beim Plunschen, das erstemal überhaupt habe jede Menge Sand und Kies zu Tage gefördert, musste meine Tätigkeiten allerdings nach 2 Vorgängen aufgrund der eintretenden Dunkelheit abbrechen.

Zur Belustigung aller kann ich euch aber mitteilen das sich das Rohr allerdings, trotz vermeintlicher 400 KG Auflast nicht gesenkt hat, konnte es aber auch nicht, da die Schelle sich unbemerkt auf den Rasen gesenkt hat! :o :shock:

Heute abend also das ganze nochmal mit tatsächlicher Auflast, ich frage mich jetzt nur wo das zu Tage geförderte Material auf einmal herkommt, kann eine Sand-Kiesschicht wirklich so hart sein? Oder habe ich mir event., bei meiner etwas groberen Vorgehensweise das Rohr zerstört und das Material läuft jetzt seitlich bei. Fragen über Fragen die man wohl ohne Glaskugel nicht beantworten kann! ;-)

Zumindest habe ich mit der Plunsche noch keine Rohrfetzen hochgeholt! ;-)

Ich berichte weiter.........., Grüsse an alle Leidensgenossen.

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Re: Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von SlankTheTank » Do 29. Aug 2019, 17:02

Kurzes Update zwischendurch......, nachdem ich gestern mit tatsächlichen 500 KG Auflast geplunscht habe......., was soll ich sagen, hatte ich das dringend benötigte Erfolgserlebnis! ;-)

Hab gestern in knapp 3 Std. ordentlich Sand u. Kies gefördert, und das Rohr hat sich um nen kompletten Meter gesenkt! :D :D
Ich stehe jetzt mit 1,5 m im Kies/Sand, noch zwei Meter und ich wäre mit dem Filter komplett unterhalb der bisherigen Lehm/Tonschicht (mal ganz optimistisch angenommen das ich nicht wieder auf eine eben solche stosse).

Wie tief sollte man, eurer Meinung nach, mit dem letzten Filter unterhalb des Lehms sein?

Grüsse,
Dennis
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Re: Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von Eriberto » Do 29. Aug 2019, 19:20

Hallo Dennis,

Gewicht ist eben doch 'alles' :lol: !.
Idealer Weise sollte sich die Filterstrecke im ergiebigen Material befinden, d.h., Filterstrecke komplett unterhalb der Lehmschicht.
Gruß
Florian

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Re: Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von SlankTheTank » Do 5. Sep 2019, 12:24

Vielen Dank für die Info.

Komme mittlerweile ganz gut voran, habe aber immernoch ein wenig vor mir.

Ich habe aber nochmal eine Frage zur weiteren Vorgehensweise wenn ich meine Zieltiefe erreicht habe.

Wenn ich den Brunnen anlerne, habe mir eine billige Einhell-Saugpumpe zugelegt, würde ich da erstmal mit halber Förderung für ein paar Std beginnen. (Dachte so an 600-800l/H)
Sollte die Rohrtour zu diesem Zeitpunkt am unteren Ende bereits verschlossen sein? (Wäre ja doof wenn ich dann merke das ich noch weiter runter muss)
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Re: Nachgereichter Bericht zu meiner Brunnenbohrung

Beitrag von Eriberto » Do 5. Sep 2019, 16:39

Hallo Dennis,

wie tief ist der Wasserstand, von Geländeoberkante (GOK) aus gesehen? Eine Saugpumpe kann - physikalisch bedingt - nicht aus größeren Tiefen als ca. 8,7m (je nach geodätischer Höhe) ansaugen und verliert natürlich auch umso mehr an Förderleistung, je tiefer angesaugt wird.
D.h., saugst Du bei, sagen wir mal, 8m Tiefe an, weil der Pegel bei 7,5m steht, müsste man in der Pumpenkennlinie bei 7,5m schauen, was tatsächlich noch rauskommt.
Insofern ergäbe sich schon eine Drosselung der theoretischen maximalen Leistung der Pumpe...
Gruß
Florian
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