Bohrbrunnen im Kies-Sand

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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nandrias
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Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von nandrias » Di 17. Sep 2019, 21:14

Hallo liebes Forum,

ich plane einen Bohrbrunnen für meine Gartenbewässerung, die keinen besonderen Anforderungen genügen muss.

Die Rahmenbedingungen sind dabei folgende:

Als Grundlage dient mir ein Bohrprofil in der Nähe

0,1 - 1,5m Feinsand; dicht; porös;
1,5 - 4,6m Kies; sandig; rund; locker;
4,6 - 5,6m Kies; gering sandig; rund; mitteldicht;
__________ Grundwasser bei 5,6m
5,6 - 7,2m Kies; sandig; rund; mitteldicht;
7,2 - 8,6m Kies; gering sandig; rund; mitteldicht;
8,6 - 9,3m Kies; gering sandig, steinig; 200; rund; mitteldicht;
9,3 - 9,7m Schluff; sehr feinsandig; steif;
9,7 - 10,4m Schluff; sehr sandig, gering schluffig; steif;
10,4 - 10,8m Schluff; sehr feinsandig; steif;
10,8 - 11,4m Schluff; gering feinsandig; steif;

Somit hat die GW-Schicht eine Mächtigkeit von 4m

Ich habe letzte Woche mit einem 120mm Erdbohrer ohne Aufkantung von Brunnenand* die ersten 4,2m geschafft und habe das Bohrprofil sehr exakt nachvollziehen können.
Es hat jedoch immer mehr herausgestellt, dass der Bohrer nicht optimal für diese Bodenschichten ist, da mir das Bohrgut (grobes Kies-Sand-Gemisch mit keiner Kohäsion) mit zunehmender Tiefe vom Bohrer rutscht. So ruhig kann ich den Bohrer nicht mehr rausheben, dass das erdfeuchte Bohrgut drauf bleibt. Glaube nicht, dass sich da schon das Grundwasser bemerkbar macht.

Geplant ist ein 6m DN125 Brunnenrohr (4m sind vorhanden) mit einem 1m Filterrohr SW 1,5mm und 1m Sumpfrohr

Bevor ich jetzt einen weiteren Bohrer mit Aufkantung besorge (145mm?), wollte ich mal nach funktionierenden Alternativen fragen:

Variante 1)
Brunnenrohr abteufen und im Rohr mit dem Erdbohrer bis zum GW bohren. Innendurchmesser ist 127mm damit sollte sich das Bohren im Rohr ganz knapp ausgehen. Bohrloch hat ca. 180mm.

Variante 2)
Brunnenrohr abteufen und mit Kiespumpe im Trockenen weitermachen.

Danke im Voraus und LG!

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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von Benutzer » Di 17. Sep 2019, 23:50

Hallo und willkommen bei uns im Forum.

Nun da ist wohl was zu machen.
Nur solltest du dir mal Gedanken über deine gewünschte Filterschlitzweite machen.
Auch die von dir geplante Brunnenrohrtour ist noch ein wenig überarbeitungsbedürftig.
Auch ist die Dicke der Kiesel entscheidend, kannst du sie mit einer Kiespumpe fördern?
Trocken kannst du mit keiner Kiespumpe arbeiten, es ist Wasser erforderlich.
Mit Fremdwasser wird bei dir nicht viel gehen, weil das Wasser zu schnell abläuft, oberhalb des Grundwasserspiegels.
Du musst dir Gedanken machen wie du die Kiesel hoch bekommst.
Kann darauf nicht eingehen weil mir dazu Infos fehlen.

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nandrias
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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von nandrias » Mi 18. Sep 2019, 07:34

Hallo,

danke für die rasche Rückmeldung.
Ich kann am Wochende Fotos vom bisherigen Aushub machen. Es ist Rundkornkies wie man ihn in 0/32 findet. (Donaunähe)
Also groß, aber sollte mit der Kiespumpe schaffbar sein, oder?
Welche Infos werden noch benötigt?
LG

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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von nandrias » Fr 20. Sep 2019, 19:42

Anbei die Bilder aus dem Bohrgut. Schlitzweite 1,5mm geplant

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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von Benutzer » Fr 20. Sep 2019, 19:50

nandrias hat geschrieben:Anbei die Bilder aus dem Bohrgut. Schlitzweite 1,5mm geplant
Wenn Wasser gefördert wird entsteht Bewegung im Boden.
Feinsand wird durch die dicken Kiesel transportiert.
Jetzt frage mal deine zukünftige Pumpe was sie von Sandkörner mit 1,5 mm Ø hält.
So eine Schlitzweite kann man nur mit entsprechender Kiesschüttung verwenden.
Die bekommst du nur eingebaut bei einer entsprechend großen Bohrung.
Vielleicht mal in die Materie einlesen bevor man loslegt.
Es ist ja noch mehr zu beachten, nur ich hab keine Zeit jeden an der Hand zu nehmen.

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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von nandrias » Fr 20. Sep 2019, 20:44

Verzeihung, habe vergessen zu erwähnen, dass ich keine Unterwasserpumpe verwenden will, sondern ein Hauswasserautomat im Keller mit einem extra Saugrohr mit entsprechenden Filterung betrieben wird. Es hat vorher einen funktionierenden Schlagbrunnen am Grundstück geben, der im Zuge des Neubaus nicht mehr zugänglich ist.

Aber soweit bin ich ja noch nicht. Sondern es ging mir um das Bohren im Rohr bis zum Grundwasser.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von Plunschmeister » Sa 21. Sep 2019, 10:12

Ich habe hier gerade einmal quergelesen: du bohrst praktisch bisher ohne Hilfsverrohrung. Das Bohrloch ist bei dem Bohrgut noch standfest?

Im Lockergestein halte ich die von dir angedachte SW auch für unangebracht. Eine solche kommt im Festgestein zur Anwendung.
Bohren im Brunnenrohr selbst könnte problematisch werden, da sich der Bohrer ständig verkanten wird.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen im Kies-Sand

Beitrag von nandrias » Sa 21. Sep 2019, 17:01

du bohrst praktisch bisher ohne Hilfsverrohrung. Das Bohrloch ist bei dem Bohrgut noch standfest?
Ja, genau bis zu 4,2m habe ich ohne Hilfsverrohrung gebohrt und das Bohrloch war soweit stabil. Jetzt aber habe ich eine Tiefe erreicht wo es ohne Hilfsverrohrung nicht mehr geht.
Im Lockergestein halte ich die von dir angedachte SW auch für unangebracht. Eine solche kommt im Festgestein zur Anwendung.
OK, dann werde ich auf die Standardempfehlung 0,3mm gehen.
Bohren im Brunnenrohr selbst könnte problematisch werden, da sich der Bohrer ständig verkanten wird.
Befürchte ich auch. Werde daher einen kleineren Bohrer mit Aufkantung (105 oder 98mm) besorgen mit dem ich dann im Rohr weiterbohre.

Vielen Dank für den Rat.
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