Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Stev87
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Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Stev87 » So 17. Mai 2020, 21:33

Hallo ihr Brunnenbohrer!

Ich möchte mich erstmal vorstellen. Ich heiße Steven, bin 33 Jahre alt und komme aus dem schönen Mittelhessen.

Ich möchte für mein Eigenheim zur Gartenbewässerung (ca. 280 m² Rasen, einige Beete und Hecken) einen eigenen Brunnen bohren. Wenn das klappt, ist mein Plan eventuell auch eine Rasenbewässerungsanlage zu installieren. Aber das erst im zweiten oder dritten Schritt.

Ich habe schon viel gelesen, und so ganz theortisch weiß ich um was es geht.

Mein grober Plan sieht so aus:

Ich bohre per Hand mit einem 150 mm Bohrer bis zum Grundwasser, ab da teufe ich 4 m Vollrohr, 2-3-m Filterrohr und dann 0,5-1m Sumpfrohr ab. Nach oben bis zum Gelände natürlich Vollrohr. Alles mit blauem Brunnenrohr TNA in 125 mm oder 115 mm. Bei 115 mm Rohr kann ich natürlich auch den Bohrer eine Nummer kleiner nehmen. So der Plan.
Welche Tipps gibt es denn bei der Wahl des Durchmessers? Ich denke, mir würden die 115 mm reichen.

Also erst bohren, dann Brunnenrohre bestellen. Was sind denn die Vor und Nachteile eines Arbeitsrohres?

Grundwasser erwarte ich bei etwa 4-5 m Tiefe. Wir haben mehrere, zum Teil sehr alte Brunnen im Ort, deshalb hoffe ich, das ich mit meiner Einschätzung halbwegs richtig liege.

Leider habe ich keinen Plan, was mich für ein Boden bzw. Gestein erwartet. Die Gemeinde gibt mir da auch leider wenig bis keine Auskunft zu. Wisst ihr wo ich darüber etwas finden könnte?

So jetzt noch meine größte Frage:

Wie bestimme ich den Platz, an dem ich Bohren sollte?
Ich habe in der Verlängerung der Garage einen Holz- bzw Geräteunterstand und dann Wiese. Ich dachte das ich dann relativ nah am Unterstand bohren werde. So das es halt nich mit dem Gestänge/Dreibock und dem Dach passt. Dort hätte ich dann für später Strom, ein Beet was man für die Brunnenstube erweitern könnte und so weiter. Aber WO finde ich Wasser? Überall?
Ein Nachbar erzählte mir, sein Opa ist früher mit der Wünschelrute durch die Gärten gelaufen und hat Wasseradern gesucht...8 von 10 Brunnen hätten dann Wasser geführt. Das ist doch alles Hokus Pokus, oder?

Gibt es rechtliches zu beachten, wie weit ich vom Nachbarn wegbleiben muss?

Vielen Dank,

Steven

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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Benutzer » So 17. Mai 2020, 23:44

Willkommen im Brunnen-Forum.
Ich bohre per Hand mit einem 150 mm Bohrer bis zum Grundwasser, ab da teufe ich 4 m Vollrohr, 2-3-m Filterrohr und dann 0,5-1m Sumpfrohr ab. Nach oben bis zum Gelände natürlich Vollrohr. Alles mit blauem Brunnenrohr TNA in 125 mm oder 115 mm. Bei 115 mm Rohr kann ich natürlich auch den Bohrer eine Nummer kleiner nehmen. So der Plan.
Nun das es mit dem Sumpfrohr los geht sollte wohl klar sein, danach die Filterstrecke und dann das Vollrohr bis oben und zum Abschluss den Brunnenkopf.
Also erst bohren, dann Brunnenrohre bestellen. Was sind denn die Vor und Nachteile eines Arbeitsrohres?
Nun das ist doch schon ausreichend und oft genug hier erklärt worden.
Grundwasser erwarte ich bei etwa 4-5 m Tiefe. Wir haben mehrere, zum Teil sehr alte Brunnen im Ort, deshalb hoffe ich, das ich mit meiner Einschätzung halbwegs richtig liege.
Kommen da die 4 Meter Vollrohr von oben her?
Was wo hinkommt, entscheidet der Boden mit seiner Beschaffenheit, nur der Boden und sonst keiner!
Leider habe ich keinen Plan, was mich für ein Boden bzw. Gestein erwartet. Die Gemeinde gibt mir da auch leider wenig bis keine Auskunft zu. Wisst ihr wo ich darüber etwas finden könnte?
http://www.geoportal.hessen.de/
Oder im Netz suchen.
So jetzt noch meine größte Frage:

Wie bestimme ich den Platz, an dem ich Bohren sollte?
Ich habe in der Verlängerung der Garage einen Holz- bzw Geräteunterstand und dann Wiese. Ich dachte das ich dann relativ nah am Unterstand bohren werde. So das es halt nich mit dem Gestänge/Dreibock und dem Dach passt. Dort hätte ich dann für später Strom, ein Beet was man für die Brunnenstube erweitern könnte und so weiter. Aber WO finde ich Wasser? Überall?
Ein Nachbar erzählte mir, sein Opa ist früher mit der Wünschelrute durch die Gärten gelaufen und hat Wasseradern gesucht...8 von 10 Brunnen hätten dann Wasser geführt. Das ist doch alles Hokus Pokus, oder?
Dort wo der Brunnen am besten hin passt.
Wünschelrute, na ja die einen Glauben dran, andere denken an Hokus Pokus, für die einen gibt es Gott, für andere Manitu, Pandemien sind gelogen und die Menschen wären auch so gestorben.
Mach es so wie du es für dich passend findest.

Was du Ortsspezifisch wissen musst, zu deinem Brunnen das soll dir die Untere Wasserbehörde mitteilen.
Das können wir hier nicht wissen.
Auch ein Vielleicht oder so könnte doch und wie auch immer, --> auf dem Amt nachfragen!

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Stev87
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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Stev87 » Mo 18. Mai 2020, 12:17

Erstmal Danke für die Antwort.

Wie das Brunnenrohr im Aufbau abgeteuft wird, weiß ich. Ich hab mich da ein bischen durcheinander ausgedrückt.

Dann such ich mir den besten Platz für mich aus und leg einfach mal los.
Die Geoportal-Seite hab ich mir schon angesehen, ich muss ehrlich sagen, da kapier ich garnix...außerdem stürtzt die Seite jedes mal ab bei mir.

Dann Glück auf!

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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Stev87 » Fr 26. Jun 2020, 19:17

Moin ihr Brunnenbauer,

bei mir gibt es Neuigkeiten.

Ich habe die Woche über angefangen, meinen Brunnen zu bohren. Ich bin jetzt relativ genau auf 6 m auf einen Stein gestoßen. Ich habe kein Grundwasser im Loch.
Ich habe von oben her durchgehend lehmigen Boden gehabt, die letzt Wendel vor dem Stein war mit feinem Kies versetzt.
Der Bohrer lässt sich bis auf ca. 10-11 Uhr drehen, von oben gesehen. Dann hängt er an dem Stein.
Ich habe jetzt mal mit einem 6 m langen, 4 cm dicken Baustahl gestochert bzw. gerammt, ich hab das Gefühl ich treffe ihn einfach nicht.
Dann hab mal 5 min den Gartenschlauch mit der harten Düse reingehalten um was frei zu spülen...auch nix.

Ich denke da werd ich noch ein paar Stunden beschäftigt sein. Habt ihr noch eine Idee, wie man einen Stein zerstoßen kann?

Viele Grüße Steven
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Plunschmeister
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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Fr 26. Jun 2020, 19:46

Moin Steven,

.... mit einem Steinefänger bergen?

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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Stev87 » Di 27. Apr 2021, 09:50

Moin an alle!

Ich habe die letzten Tage nochmal grob 10 Stunden investiert...nachdem ich letztes Jahr aufgegeben hatte...

Ich bin aber leider nicht weiter gekommen. Hänger immernoch auf gut 6 m in meinem Bohrloch. Aber eine Erkenntniss habe ich:

Am Bohrer hing ein Stein fest, den habe ich gereinigt und wollte ihn meinem Junior schenken. Ich habe mich aber über Farbe und Gewicht gewundert...er ist sehr dunke und schwer. Hab dann kurz überlegt...bei uns am Fuße des Dünsberg wurde früher Eisenerz abgebaut. Ich habe mal einen Magneten an meinen Stein gehalten und siehe da, es gibt eine leichte magnetische Reaktion!

Habt ihr Erfahrungen mit so einer Schicht?
Macht es übrthaupt Sinn da durch zu bohren?

Für mich persönlich ist das Bohrloch bzw. überhaupt ein selbst erstellter Brunnen fast gestorben.

Ich habe in der Verwandtschaft einen alten Bergmann der sich gut mit der Geologie auskennt, den werde ich die Tage mal aufsuchen!

Einen schönen Tag euch und Gruß!
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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Di 27. Apr 2021, 13:46

Moin,
im Festgestein kannst du mit deinem Erdbohrer nicht bohren.
Wenn man im Netz sucht, könnte es sich um Kieselschiefer handeln, dieser ist auch leicht magnetisch und kommt wohl rund um den Dünsberg vor.
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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Stev87 » Di 27. Apr 2021, 20:24

Ja so ist das leider. Gibt es im Festgestein noch eine andere Möglichkeit die man selbst machen kann? Eine andere Bohrerform oder ähnliches?

Oder sollte man es einfach sein lassen? 😬
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Plunschmeister
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Re: Vorstellung und einige Fragen zum Bohrbrunnen

Beitrag von Plunschmeister » Mi 28. Apr 2021, 09:32

Moin,
ich verlinke da immer gerne auf den Brunnenbau von bypsa:
viewtopic.php?f=7&t=1104&hilit=bypsa
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