Bohrbrunnen in Brandenburg

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Plunschmeister » Di 4. Aug 2020, 18:18

Das Problem hatten wir so eigentlich noch nicht. Das höre ich jetzt zum zweiten Mal. Wo hast du die Rohre denn gekauft? Wer ist der Hersteller?
Würde versuchen, die Rohrtour von unten zu ziehen. Also praktisch was basteln, um unter die Rohrtour zu gelangen.
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Di 4. Aug 2020, 21:23

Ich habe eine Seilwinde mit 500/1000 kg, die hat ordentlich gezogen. Die Rohre sind von ist hier nicht gelistet bezogen, auf den Rohren steht brunnenfilter.de.
Die machen eigentlich einen guten Eindruck, sehr stabil. Auf den Fotos das gezogene Rohr und das was in der Erde steckt. An beiden Gewinden keine Anzeichen von Schäden. Mit einer Schlaufe (Foto) habe ich es gerade gezogen.
Der Sand auf dem Gewinde im Foto ist nachträglich raufgekommen. Die Gewinde hatte ich gespült und handfest festgezogen.

Deswegen meine Frage, aufgeben und neues Loch oder nochmal aufschrauben und weiterprobieren..., es scheint wenn dann aber nur nach unten zu gehen.

Ein Detail noch: es sind zwar Rohre ohne Muffen, aber ganz unten habe ich eine Metallschneide drauf (von ist hier nicht gelistet), die schaut seitlich etwas drüber (wie eine Muffe). Ich denke, hätte ich mir die gespart, hätte ich das Problem nicht. Hier im Forum habe ich (hinterher) auch gelesen, dass so ein Ding in dem Fall mehr schadet als nutzt und unnötig ist, einfach beim TNA-Rohr das Gewinde abschneiden und nach innen hin anspitzen reicht.
Ich wundere mich nur wie das eine Ding so am Lehm, der vorher durchbrochen worden ist, festziehen kann. Die Seilwinde (500/1000 kg) war gefühlt auch nahe am Anschlag. Das 6mm Drahtseil hat sich bei der Zieh-Aktion auch so festgezogen in der Winden-Aufwicklung, dass ich das Seil wohl wegflexen muss. Das kommt noch dazu als Ärgernis. Die Winde war mit den normalen Sandpumpe-ziehen unterfordert und hat sich zu locker aufgewickelt, und mit dem Ziehen vom Rohr hat sich das zu locker gewickelte Seil dann ineinander festgezogen.

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Das Beste wäre wohl, ein paar Meter weiter nochmal neu anzufangen. Ich hätte 6m weiter noch einen guten Standort, vielleicht ist da die Lehmblase auch weg oder nicht so dick, darunter muss sich aber das Grundwasser verbergen. Bei 11m hatte ich immer etwas Wasser drin, aber ich weiß nicht ob Grundwasser oder Gartenschlauchwasser was durch den Lehm nicht wegkonnte, Sand habe ich jedenfalls immer gefördert.


edit: wie heißt der Partnershop von brunnen-forum.de? Ich meine mal etwas gelesen zu haben, finde es aber nirgends mehr. Falls ich neu bohre und demzufolge neue TNA-Rohre bestellen muss.

Toenne
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Toenne » Di 4. Aug 2020, 22:04

Das höre ich jetzt zum zweiten Mal.
Damit bezieht er sich wohl auf mich ;) .
Habe ich vor ein paar Tagen auch geschafft, übrigens Stüwa-Rohre.
Meine Tour ging nicht mehr vor und nicht mehr zurück, auch drehen war nicht möglich. Und mein 1to Kettenzug war dann halt doch stärker als das Gewinde. Da es bei mir das letzte Rohr der Tour war (abgesehen vom Rest des Sumpfrohrs) und ich nicht mehr tiefer runter wollte als jenes Rohr und den Sumpfrohrrest habe ich es weiterverwendet. Die Gewindeverbindung war zwaar gaaaaanz leicht wackelig, aber absolut druckstabil. Und immerhin konnte ich die Tour damit dann doch auch noch ziehen und auch wieder drehen.
Eine Kamerauntersuchung der Tour ergab den Anschein als ob das Sumpfrohr am Ende leicht eingedellt war ('Anschein' deswegen weil meine Kamera nix taugt), wahrscheinlich ist das Sumpfrohr beim letzten schwungsvollen Ablassen ziemlich kräftig auf einen Stein am Rohrrand gedonnert und hat sich so verkeilt. Ich habe mir ans Bohrgestänge einen scharfgeschliffenen Haken geschweisst und damit unterm Rohrrand rumgekratzt, und irgendwann konnte ich die Blockade so offensichtlich lösen und die Tour dann wieder ziehen.
Das Ganze spielte sich aber nicht ganz so tief wie bei dir ab, bei ca. 8m.

Edit: Ach ja, wie hast du denn gezogen? Eine Gurtschleife direkt ums Rohr? Das wäre nämlich generell sehr ungünstig da das Rohr dann schief gezogen wird und somit natürlich auch das Gewinde.
Ich habe immer zwei Gurtschaufen rechts und links vom Rohr um die Holzklammer gelegt, lang genug dass sie über den oberen Rohrrand reichen und nirgendwo am Rohr anliegen. In die Schlaufen dann den Kettenzug eingehängt, so wird das Rohr entlang der Längsachse gezogen, der Zughaken befindet sich dann auch genau über Rohrmitte. So habe ich übrigens immer komplett mit Auflast gezogen, ging wunderbar. Oder wenn ein neues Rohrsegment fällig war dann selbiges aufgeschraubt, den Zug auf etwas Vorspannung gebracht, die Schrauben der Holzklemme gelöst und dann einfach komplett mit Auflast am Rohr hochgezogen.
Da das eine enorme Zeit- und Arbeitserleichterung war habe ich die Holzklammer auch nie besonders hoch (und damit wackelig) gezogen sondern immer nur ~0.5m über Grund. Damit war alles erheblich stabiler und sicherer, die nächsten 0.5m waren ja jeweils in 10min hochgezogen.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Plunschmeister » Di 4. Aug 2020, 22:23

In diesem Fall war wohl der 'Schneidschuh' etwas hinderlich, sofern das Rohr selbst keine Dellen aufweist.

Eigentlich gab es bezüglich mit Rohren von Stüwa und GWE nie Probleme.

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Mi 5. Aug 2020, 07:27

Plunschmeister und Toenne, vielen Dank für euren Input!
Das Rohr von unten statt von oben zu ziehen ist eine super Idee. Das versuche ich als nächstes. Dann hole ich es auf 10m hoch, ersetze die obersten 3 Rohre gegen neue und versuche unten die Lehmschicht etwas zu weiten.
Entweder mit dem Teil mit den zwei nach außen gespannten Stahlbändern oder ich bastle mir eine Art Fräse an einem Drahtseil (unten ein Stahlband mit einem Loch in der Mitte wo das Stahlseil befestigt ist, oben am Stahlseil eine Klemme anbringen und es durch eine Führung fädeln zur Höhenhalterung, dann das Ende vom Stahlseil in einem Akkubohrer spannen und "los". Mir geht es hauptsächlich darum, ohne Wasser den Lehmboden seitlich zu erweitern) Mit dem Bohrgestänge in 12m kratzen ist auch etwas mühselig.

Toenne, die Idee mit den zwei Bändern und die ganze Auflast festhalten bzw. am Rohr hochzuziehen statt es immer ab und aufzuladen ist genial. So mache ich das künftig auch. Und stimmt, ich habe direkt am Rohr mit einem Band gezogen, es ist dann leicht schräg gewesen. Es ist aber nicht das Gewinde von diesem Rohr übersprungen sondern vom nächsten, aber vielleicht war genau da der "Knickpunkt". Künftig werde ich das Rohr mit dem Auflastspannholz und zwei Bändern ziehen.
Vielleicht schraube ich das vorhandene abgerissene Rohr wieder auf und ziehe nochmal über die Auflast, vielleicht klappt das doch. Im Zweifel wird es wohl wieder über dieses Gewinde springen denke ich.
Danke für eure Tipps!!!

Heute ist aber erstmal Familienausflug geplant. Dabei habe ich gar keine Zeit dafür :lol:

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Toenne » Mi 5. Aug 2020, 08:52

Noch zwei Tips zum Verschieben der Zange auf dem Rohr:
- Unbedingt den Kettenzug vorher auf ordentliche Vorspannung bringen, ruhig kurz bevor die ganze Tour beginnt sich wieder aus der Erde zu lösen. Beim Lösen der Schrauben der Klammer sackt die ganze Fuhre sonst nämlich schlagartig ab was alleine schon fürs Dreibein nicht besonders gesund ist.
- Die Gurte liegen ja aussen an der Klammer an. Heisst: Wenn man die Schrauben löst klappen die Seiten unter Zug gewissermassen etwas hoch und die Klammer klemmt das Rohr an der oberen Kante des Rohrausschnitts fest (ich hoffe das ist halbwegs verständlich?). Ich habe mir zwei sehr spitzwinkelige Hartholzkeile angefertigt die ich beim Lösen der Schrauben jeweils rechts und links vom Rohr von oben in den Schlitz zwischen den Klammerhälften eingetrieben habe, und zwar im Bereich zwischen Rohr und Gewindestange (Breite der Keile also entsprechend anpassen). Dadurch werden die Klammerhälften oben auseinandergedrückt (unten passiert das dann von selbst) und das Rohr wird freigängig. Meine Keile sind dabei so lang dass sie unter der Klammer herausschauen und ich sie anschliessend beim Festziehen von unten wieder herausklopfen kann. Sehr geeignet ist dafür ein Fäustel o.ä., nicht etwa weil man wie blöde auf die Keile einschlagen muss (muss man nämlich nicht, das geht sogar relativ leicht) sondern weil man aufgrund der Breite des Hammerkopfs den Keil jeweils auf dessen voller Breite trifft und so ein Spalten/Splittern verhindert. Ach ja, beim Herausklopfen hüpfen die Keile gerne ein Stück hoch, es schadet also nicht einen Deckel aufs offene Rohrende zu legen... ;) .

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Do 6. Aug 2020, 11:25

Danke für die Tipps, Toennes!
Das werde ich so machen. Hab schon eine zweite Schlaufe bestellt.

Habe jetzt das Rohr bis über die Lehmschicht (ca 10m) gezogen bekommen. Das war eine Tortour. Erst habe ich versucht zu angeln und einen Haken unter das Rohrende zu bekommen zum ziehen, aber das klappte nicht, obwohl das Rohr ca. 70cm über Grund war.
Habe dann nochmal oben ein Rohr eingeschraubt und die Holzklemme angeschraubt und versucht zu ziehen, die Winde (500/1000kg) war im Normalmodus, 500kg, und gab auf. Das Rohr ist diesmal nicht übergerutscht, wahrscheinlich war das erste Überrutschen wirklich weil das Rohr sich ungünstig schräg in 2m Tiefe verkantet hat.
Da mein Gerüst sich auch bedenklich gebogen hat, habe ich noch einen - wie heißen die Teile, 2 Gerüststangen ineinander gesteckt und die kann man höher stellen als Deckenstütze - direkt neben die Windenhalterung angesetzt und unten abgestütz, damit mein Dreibein nicht Zusammenbricht und die Hauptlast auf dieser senkrechten Stütze steht.
Dann habe ich die Seilwinde mit dem Flaschenzug auf 1000kg umgestellt und damit konnte ich das Rohr mit ach und krach ziehen. Bin jetzt also über die 10m. Es steht mittlerweile etwas Wasser drin, es scheint bei ca 11-12m zu kommen und ist mit hochgestiegen auf 10m. Also ab 10m noch 7m runter (3m Rohr, 3m Filter, 1m Sumpfrohr). Dann wird die Gesamttiefe ca 17-18m.

Jetzt muss ich die Lehmschicht in 10m Tiefe etwas erweitern, so dass das Rohr gerade herunter geht. Es scheint bei 10-11m einen Knick machen zu wollen, Lehm mit Mergel. Am Besten geht das vermutlich mit dem Erweiterungsbohrer von Henrik (viewtopic.php?f=11&t=1691).

Hat jemand eigentlich eine Kameraempfehlung? Ich wollte mir das unten mal genauer anschauen, meine Billig-WLAN-Inspektionskamera verbindet sich nach 5m nicht mehr mit dem Handy. Ich lese immer von einer GoPro, aber so viel Geld wollte ich dann auch nicht ausgeben...

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Solear » Do 6. Aug 2020, 21:49

So,

jetzt habe ich die Rohrtour durch mehrmaliges rauf und runter mit der Winde inkl. Gewicht von 9-11m gerade bekommen.
Trotzdem geht es ab 11m nur noch Zentimeterweise weiter (pro Sandpumpenförderung mit 3x "pumpen"). Unten scheint das Rohr aber frei zu sein, ich fördere auch nur noch Sand, wenn ich eine Schlauchspritze ablasse gräbt die sich auch leicht in den Sand ein und geht unter das Rohr. Es scheint also der Lehm bei 10-11m zu ziehen am Rohr, habe ich den Eindruck, da es auch schwer hoch geht. Auflast sind 200kg (+ 85 kg ich). Sollte ich die deutlich erhöhen auf 400kg? Ich will nur noch nicht die Auflast so hoch machen da ich noch 7m runter will.
Ich habe einen Schneidschug drauf (breiter als die TNA-Rohre). Eigentlich müsste jetzt um die Rohrtour kein Lehm sein, oder fällt der auch an die Rohrtour seitlich ran und "zieht" dann weiter?
Unterm Lehm ist auch das Grundwasser, also bei ca knapp 11m und steigt dann auf 9-10m.

Bis zur Lehmschicht in 10m Tiefe steht das Rohr relativ frei, die Sandwand ist stabil.
Was ist besser, Auflast erhöhen auf 400 kg oder - das habe ich mir jetzt auch überlegt, ein zweites TNA-Rohr als Schutzrohr (eine Nummer größer, 5 Zoll für mein 4,5 Zoll TNA) eintreiben bis zu den 11m. Das dürfte relativ leicht gehen, es ist ja quasi vorgebohrt und wenn es bei 11m dann steckenbleibt ist das ok. Oder kann man in dem Fall KG-Rohr nehmen und es stehen lassen oder sogar ziehen? Die Muffen wären ja egal, das tiefste 2m-Stück steckt dann genau im Lehm (ohne Muffe).

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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Toenne » Do 6. Aug 2020, 23:03

Ich will nur noch nicht die Auflast so hoch machen da ich noch 7m runter will.
Hast du Angst das Rohr merkt sich das und schaltet dann später auf stur? Klar kannst du jetzt schon weiter aufballastieren, vorausgesetzt die ganze Konstruktion ist hinreichend kippsicher.
Lässt sich das Rohr denn noch frei drehen? Denn wenn ja dann ist da auch keine Haftreibung die das Rohr hält, dann blockiert etwas anderes. Ggf. mal mitsamt Auflast etwas hochziehen (20cm dürften schon reichen) und dann so schnell wie möglich wieder ablassen, der 'Schwung' könnte schon reichen eine eventuelle Blockade zu überwinden und tiefer zu kommen. Gleichzeitig ist das aber zuwenig das Rohr zu beschädigen falls wirklich ein Stein o.ä. unterm Rohrrand hängt. Schlimmstenfalls klemmt es dann wieder etwas fest, aber da hast du ja inzwischen Routine ;-).
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Re: Bohrbrunnen in Brandenburg

Beitrag von Plunschmeister » Fr 7. Aug 2020, 09:32

Wir schlagen hier nicht ohne Grund das DN 125 oder DN 150 Glattwandrohr als "Bohrrohr" vor. Die Wandstärke ist etwas dicker. Da die Gewinde direkt in die Wandung geschnitten wurden, ist zwischen der Gewindetiefe und dem AD auch etwas mehr Toleranz. Da machen ein paar Millimeter schon einen Unterschied.
Normalerweise würde ich sagen: Die Auflast erhöhen. Es kann jedoch auch passieren, dass sich die Gewinde ineinander schieben.
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