Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

andreas kr
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von andreas kr » Mi 29. Jul 2020, 09:42

Hallo Chris,

Es gibt eine elegante Möglichkeit, schnell und recht exakt wieder auf die gleiche Bohrstelle des Tons zu treffen.

Wenn Du in das Rohr etwa ein Eimer Sand schüttest, dann etwa 40-50cm ziehst, dann wieder ein Eimer Sand usw. kannst Du mit der Kiespumpe das neue Rohr ziemlich einfach, schnell und nahezu an gleicher Stelle wieder ablassen. Auffüllen machst Du so lange, bis das Bohrloch von selbst stabil bleibt (bei mir war es in etwa 7 Meter Tiefe). Habe so in meinem Fall die Tonschicht in 12,4 Meter wieder da getroffen, wo ich sie schon angebohrt hatte. Das neu setzen ging fast schneller als das Rohr ziehen. Durch den Sand ohne störende Steine etc. flutschte das Rohr mit jeder Zugbewegung der Kiespumpe sehr gut nach unten durch.

Als Sand habe ich das gewonnene Bodenmaterial genutzt, welches ich vorher ausgesiebt habe. Waren am Schluss zwei Baukübel voll Sand, die ich benötigte. Falls Dein Bohrgut die Sandmenge nicht hergibt, kannst Du auch Betonkies 0-8mm oder Spielsand aus den Baumarkt nehmen.
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Plunschmeister » Mi 29. Jul 2020, 09:51

Mach das mal so, wie es Andreas hier beschrieben hat.
Eventuell kannst du auch die vorhandene Rohrtour umkonfigurieren, wenn die Bodenverhältnisse stimmen.
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Chris_CB » Do 30. Jul 2020, 00:22

Danke für den Klasse Tipp. Dann stellt sich mir nur noch die Frage ob ich erst das neue Rohr bestelle und dann ziehe oder ob ich erst ziehe um sicher zu gehen dass das Rohr nicht im Boden stecken bleibt.

Ich hab zwei hydraulische Stempel mit denen ich das Rohr hoch drücken kann. Meint ihr wenn der Ton zu sehr fest hält reißen die die Gewinde auseinander?

andreas kr
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von andreas kr » Do 30. Jul 2020, 01:17

Hallo Chris,

Wenn sich das Rohr mit der Klammer aktuell per Hand Im Uhrzeigersinn drehen und mit Körperkraft anheben lässt, würde ich das Rohr erstmal stecken lassen und eventuell einmal an Tag kurz dran drehen und leicht anheben, bis die neuen Rohre da sind.

Ich hatte die Rohrtour auch mal ein paar Tage nicht angefasst und musste feststellen, dass sich diese danach deutlich schwerer heben ließen. Auf der Wasserführenden Schicht schien der Kies sich mit der Zeit wohl zu verdichten.

Die Gewinde bei den Muffenrohren halten schon etwas aus...
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Chris_CB » Do 30. Jul 2020, 12:23

Hallo,

ich hab jetzt erstmal das Glattwandrohr bestellt. Ich versuche dann zeitnah mal das Rohr wieder hoch zu ziehen. Via Muskelkraft geht der derzeit auf jeden Fall nicht mehr :shock: Der Ton ist schon echt zäh und hartnäckig.

Hier mal ein Foto was beim letzten Versuch das Bohrloch zu erweitern mit meinem Erweiterungsbohrer (30x3mm VA Flachstahl) passiert ist. Klar hätte ich auch weniger stark drücken können, aber dann hätte er sich auch gar nicht gedreht. Meine Hoffnung war, dass er das zumindest soweit aushält das ich das Bohrloch im Ton erweitert bekomme. War aber wohl falsch gedacht. Den Edelmann-Bohrer hat es beim Bohren in den Ton genau so zum Korkenzieher verdreht und ich musste ihn im Schraubstock wieder begradigen. Ich glaube besonders oft halten das die Schweißnähte nicht mehr aus.


Bild

Hat Jemand Erfahrung mit so einem Edelstahl Schneidschug? Macht sowas Sinn? Ich hab hier im Forum viel darüber gelesen und der wird ja kontrovers diskutiert. Viele finden, dass das Unsinn ist und nichts bringt.

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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von andreas kr » Do 30. Jul 2020, 12:40

Hallo Chris,

Zu Deinem Erweiterungsbohrer: Ich finde ihn etwas zu lang ausgeführt. Mit der 2/3 oder 1/2 der Länge dürfte er deutlich stabiler gegen das Verdrehen sein. Bei meinem Erweiterungsbohrer (andere Variante) war die Schneidfläche gerade einmal etwa 7 bis 10cm lang. So konnte ich sehr gut den Ton schälen und hatte etwa 3 Meter innerhalb von 1 Stunde von 12cm auf gut 20 cm erweitert. Mit der Kiespumpe hatte ich zwischendurch immer mal wieder das Material heraufgeholt.

Der Schneidschuh ersetzt ein angespitztes Supfrohr. Schneiden kann der genauso wenig wie ein angespitztes Brunnenrohr. Ein nach innen angespitztes Sumpfrohr oder Schneidschuh gibt dem losen Material vor, in welche Richtung es sich bewegen soll - nach Innen.
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Chris_CB » Do 20. Aug 2020, 00:37

Hallo,

mal wieder ein Update von meinem Projekt. Denn genau das ist es inzwischen geworden, ein Projekt. Zumindest was die Zeit- und Materialplanung angeht.
Ich habe den Rat von andreas_kr beherzigt und den Bohrer verkürzt. Außerdem habe ich ihn wieder gerade gebogen. Sieht jetzt wieder nach dem aus was es eigentlich sein soll.

Bild Bild


Der aktuelle Stand sind 9,5 Meter mit dem DM 115 Glattwand-Brunnenrohr von Pumpe24 (wow von der Bestellung bis zur Lieferung waren es nur 19 Stunden). Diesmal ist mein Sumpfrohr auch nur 0,5 Meter. Den Rest des ursprünglichen 1 Meter Rohr habe ich oben als "Arbeitsrohr" um das Gewinde des jeweils obersten Rohrs zu schützen.
Jetzt geht es wieder nicht mehr weiter, da ich vermutlich wieder auf der Tonschicht sitze mich habe mir vorgenommen es diesmal genauer zu dokumentieren ;)
Jetzt fördert meine Kiespumpe kaum noch Material und das Brunnenrohr sitzt fest an einer Stelle. Für die 9,5 Meter habe ich 3h benötigt. Ich befürchte das ich nicht ganz das alte Loch getroffen habe oder vielleicht auch total daneben bin. Oben hatte ich eine Führung da ich ein weiteres Mantelrohr in der trockenen Erde habe. Aber trotzdem reicht ja schon eine sehr kleine Abweichung von 1cm pro Meter und ich bin nach 9,5 Metern ganz wo anders. Wie es weiter geht und wie lange ich durch den Ton brauche werde ich sehen. Ich rechne mit mindestens einem ganzen Tag oder auch deutlich mehr.

So viel erstmal zum aktuellen Stand.

Grüße

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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Solear » Do 20. Aug 2020, 06:55

Guten Morgen Chris,

welche Materialstärke hat Dein Erweiterungsbohrer?
Ich will mir auch einen bauen, habe aber nur 5mm dicken Bandstahl (4cm breit) da. Der erscheint mir etwas zu dick. Du hast ja jetzt ein Gefühl dafür, welche Stärke macht sich gut? 3mm und 4cm Breite??
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Chris_CB » Do 20. Aug 2020, 07:05

Ich habe 30x3mm verwendet. Ich denke 40x3mm wäre auch okay. Aber 5mm klingt schon eher ungeeignet.
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Re: Bohrbrunnen DN115 in der Niederlausitz

Beitrag von Chris_CB » Do 20. Aug 2020, 20:01

So Tag 2. Den ganzen Tag mit meinem Edelmann Bohrer und dem Erweiterungsbohrer gebohrt. Der Ton ist extrem zäh und fest. Ich bin etwas neben dem alten Loch herausgekommen sodass dieses versetzt zum jetzigen Rohr ist. Ich habe versucht es zu erweitern. Aber keine Chance. Nach 6h Bohren und tun und machen habe ich heute aufgehört. Fortschritt des Brunnenrohrs: 0,00 Meter.

Wenn man das Brunnenrohr löst mit dem Wagenheber lässt es sich dann per Hand hochziehen. Sobald es wieder auf der Tonschicht aufsitzt geht dann gar nichts mehr.
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