Ich möchte gerne einen Brunnen in Bochum - Wattenscheid bohren. Ich habe schon einiges online gelesen und habe das Buch "Brunnen bohren - Das Handbuch" schon durchgearbeitet. Um zu wissen, woran ich überhaupt bin, habe ich an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW eine Anfrage bzgl. des zu Grundwasserstandes gestellt. Die Antwort darauf war allerdings relativ ernüchternd:
Was würdet mir als weiteres Vorgehen empfehlen? Lohnt es sich mir einen Bohrer zuzulegen und zu schauen, ob ich evtl. auf Grundwasser stoße bevor ich auf die erste Steinschicht stoße? Dann wäre natürlich die Frage, wie viel Meter Bohrgestänge ich holen soll, da ich ja jetzt gar keinen Anhaltspunkt habe. Oder sollte ich den Brunnen lieber direkt von einem Unternehmen bohren lassen? Oder ist ein eigener Brunnen bei so einer Bodenbeschaffenheit eh illusorisch und ich kann das vergessen? Ich weiß, dass hier natürlich auch keiner hellsehen kann, aber vielleicht gibt es ja Erfahrungswerte bei so einem Boden...Das Grundstück befindet sich geologisch betrachtet im Bereich von Festgestein (Kluft-Grundwasserleiter). Im Festgestein ist keine einheitliche, gleichmäßige Grundwasseroberfläche vorhanden. Es fließt in Klüften, die binnen kürzester Distanzen in sehr unterschiedliche Tiefen reichen können. Das bedeutet, dass aus den Messwerten umliegender Messstellen aus hydrogeologischen Gründen keine Rückschlüsse auf den Grundwasserstand angefragter Grundstücke gezogen werden können.
Im näheren Umfeld sind uns zudem keine Grundwassermessstellen bekannt, die eine fundierte Auskunft im Festgesteinsbereich zulassen würden. Es liegen auch keine historischen und / oder aktuellen Messwerte des Grundwasserstandes vor. Auch Grundwasserhöhengleichen, die Hinweise zur Fließrichtung und über hohe Grundwasserstände darstellen, bestehen in Bereichen des Festgesteins nicht.
In der Karte sind die Bohrungen aus dem Kataster des Geologischen Dienstes NRW als rote und grüne Punkte abgebildet, deren Schichtenprofile eventuell Aufschluss über mögliche Grundwasserstände geben könnten. Die Daten der grün dargestellten Bohrungen unterliegen nicht dem Eigentumsvorbehalt und können beim Geologischen Dienst erfragt bzw. im Internet unter www.bohrungen.nrw.de abgerufen werden. Leider befinden sich jedoch im näheren Bereich des Grundstücks keine freigegebenen Bohrungen.
Eine Auskunft zu Grundwasserständen ist daher in dem Bereich leider nicht möglich. Ich bedaure, Ihnen keine andere Auskunft geben zu können.
Diese Mitteilung ist kostenfrei.
Vielen Dank für Eure Hilfe,
Lars
P.S. Ich weiß nicht, ob das relevant ist, aber in der Hausakte habe ich bei der Baubeschreibung (von 1961) den Satz "Höchststand des Grundwassers 3,50m unter Geländeoberkante". Wobei ich nicht weiß, ob das wirklich heißt, dass das Grundwasser bei 3,50m liegt oder ob es irgendwo unterhalb von 3,50m liegt und damit für den Bau unerheblich ist.