Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Pilger
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von Pilger » So 20. Sep 2020, 09:13

andreas kr hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 01:19
Hast Du die Pumpe mal ganz ohne Schlauch getestet? Nur um mal um die Steckverbinder auszuschließen
Das habe ich nicht. Es sind keine Steckverbinder verbaut, lediglich eine Messing-Schlauchtülle und Schlauchschellen.
andreas kr hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 01:19
Wie schaut es direkt hinter den 8 oder 9 Eingangslöchern aus, sind die mit den Gummi von innen verdeckt oder kannst Du hinein schauen?
Der Pumpe lagen bei Kauf eine Ersatzmembran und eine Ersatzdichtung bei, Es ist aber natürlich die Dichtung am Einlass verbaut. Ich habe sie wie gesagt sogar gestern komplett demontiert und gesäubert, um einen Defekt an der Dichtung / Membran auszuschließen.

andreas kr
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von andreas kr » So 20. Sep 2020, 10:38

Irgendwo liegt ja die Fehlerquelle. Hatte die Pumpe denn anstandslos funktioniert, bevor Du das Kabel abgeknipst und einen Schlauch/Adspter montiert hast?

Der Verkäufer war ja vermutlich ein China- Händler. Schreibe ihn auf Englisch an und teile ihm mit, dass die Pumpe selbst in der Regentonne kaum Wasser fördert, hänge noch 1-2 Bilder vom Pumpverhalten dazu. Deine Verärgerung sollte auch zu erkennen sein.
Erfahrungsgemäß wird er Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Rückerstattung oder eine neue Pumpe anbieten und sich tausendfach entschuldigen. Den Rückversand wollen die bei so günstigen Artikeln nicht, da unwirtschaftlich. Rechtlich gesehen verlierst Du ja Deinen Gewährleistungsanspruch nicht, wenn Du den Stecker austauschst, solange der Stecker selbst nicht Schadenursächlich ist, lediglich dass Rückgaberecht oder eine ggf. gewährte Garantie.

Bei einer neuen Pumpe würde ich dann erstmal ordentlich die Funktion vorab testen und das Kabel auch im Originalzustand lasse. Für gut 3 Euro gibt es im Baumarkt „wasserdichter“ Steckerschutz (Achtung, ist nur IP44), dies reicht für eine vorübergehende Verlängerung mit einem ausreichend dimensionierten Verlängerungskabel.

Und wenn Du verlängerst, lass diese Löterei. Es gibt wasserdichte Verbindet mit Schraubklemnen, die sind zuverlässiger.

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Pilger
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von Pilger » So 20. Sep 2020, 13:15

andreas kr hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 10:38
Hatte die Pumpe denn anstandslos funktioniert, bevor Du das Kabel abgeknipst und einen Schlauch/Adspter montiert hast?
Das kann ich natürlich nicht sagen, da ohne Kabelverlängerung und Schlauch ein Test der Pumpe im Brunnen ja gar nicht möglich gewesen wäre (Kabel zu kurz, ein schneller Test in der Regentonne ohne montierten Schlauch zeigte nur, dass die Pumpe grundsätzlich anläuft).
andreas kr hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 10:38
Der Verkäufer war ja vermutlich ein China- Händler
Wie man in obigem Link zum Artikel sehen kann ist der Händler ein deutsches Unternehmen. Eine Nachricht mit Link zu meinen Videos bzgl. Pumpverhalten habe ich bereits gesendet und warte auf Antwort.
andreas kr hat geschrieben:
So 20. Sep 2020, 10:38
Und wenn Du verlängerst, lass diese Löterei
Was spricht denn Deiner Meinung nach gegen ein Verlöten des Kabels? Mein Vater, der die Verbindung ausgeführt hat, ist Elektriker und durchaus in der Lage eine wasserdichte und stabile Verbindung zwischen zwei Stromkabeln herzustellen.

andreas kr
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von andreas kr » So 20. Sep 2020, 13:45

Da Verlinkungen direkt auf Ebay hier nicht funktionieren, bin über die im Link enthaltene Artikelnummer gegangen, dabei wurde mir ein Angebot in USD angezeigt, was für einen Importeur spricht und dies sind auf Ebay in der Regel Chinesen mit Standort Frankfurt, Bremen, Hamburg (DE-Verteilerlager für sämtliche Asia Artikel mit Standort Deutschland). Aber Egal...

Was gegen das Verlöten spricht? In der Elektronikwelt lötet man in der Regel über einen Träger (Platine etc.). Sonstige direkte Verbindungen wie z.B. Kabel an Kabel in 220V Bereich wird geklemmt, Fehler lassen sich dann auch besser beheben. Auch achtet man auf einen angemessenen Kabelquerschnitt.
Meiner Vater war zu Lebzeiten auch Elektriker, habe viel von ihm gelernt auch oft geholfen und ich hatte die Erfahrung gemacht, dass er beim Kunden die sauberste Arbeit abgeliefert hatte aber bei uns im Haus gerne mal jede Regel der Kunst ignoriert hatte.

Die Pumpe hätte man auch vorab in einem 10 Liter Eimer testen können, dazu braucht man keinen Brunnen. Das Wasser hätte dann in einer Fontäne rausspritzen müssen.

Aber warte jetzt erstmal auf die Reaktion des Verkäufers.

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Pilger
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von Pilger » Do 1. Okt 2020, 13:04

Update zum Thema und danke für Eure Geduld, leider komme ich nicht immer dazu das Projekt "Brunnen" zeitnah voranzutreiben.

Die Membranpumpe ist eingemottet, der Verkäufer antwortete auf meine Anfragen nicht. Der Verlust ist zu verschmerzen und damit habe ich bereits meinen Frieden gemacht. Als nächsten Schritt habe ich eine günstige, sandverträgliche Tiefbrunnenpumpe gekauft und vor wenigen Tagen erstmals in den Brunnen abgelassen sowie testweise in Betrieb genommen, um herauszufinden ob und in welcher Menge Wasser in den Brunnen nachläuft. Folgendes Ergebnis:

Die Pumpe fördert über ein 1 Zoll Rohr problemlos Wasser mit anständigem Druck (Siehe Video hier: https://youtu.be/EkrOepejNFo). Grob geschätzt fördert die Pumpe ca. 30 Liter pro Minute. Nach ca. einer Minute ist außerdem die Wassersäule über der Pumpe "aufgebraucht", sie hängt ca. 3 Meter unter der Wasseroberfläche. Es dauert ca 20-30 Minuten, bis man wieder für eine Minute pumpen kann. Geschätzt wird also: in ca. 1 Stunde laufen ungefähr 60 Liter Wasser nach.

Den Pumpvorgang habe ich über einen Nachmittag dreimal wiederholt und das Ergebnis war jeweils gleich. Nun zu den Fragen die sich für mich als Laien stellen
(Zur Erinnerung: Brunnentiefe 15m, Wasser ab 9m unter Rohrkante, Beginn Filterstrecke 11,20m ab Rohrkante, Ende Filterstrecke unbekannt da das Kabel meiner USB Kamera nicht bis zum Ende reichte - jedoch min. 2 Meter)

Mir ist klar, dass die Pumpe keinesfalls im Bereich der Filterstrecke hängen soll, sondern 1 Meter darüber. Für den ersten Test ("leer"pumpen des Brunnens) habe ich sie allerdings trotzdem in die Filterstrecke gehängt, da ich sonst ja nur einen Meter Wassersäule über der Pumpe hätte. Das Wasser wäre innerhalb von Sekunden weg gewesen. Wenn ich mehr als eine Gießkanne voll Wasser brauche, muss ich irgendeine Art Reservoir füllen.

Wie würdet Ihr mit diesen Daten weiter mit dem Brunnen verfahren? Gibt es eine Möglichkeit eine Pumpe weiter unten im Wasser zu platzieren? Oder die Fördermenge der Pumpe zu begrenzen, damit sie nicht innerhalb von Sekunden trockenläuft? Am sympathischsten wäre mir ja eine rein mechanische Lösung, nämlich eine Tiefbrunnen-Schwengelpumpe. Die Preise für diese sind allerdings schon gesalzen. Die elektrische Pumpe mit dem Stromaggregat zu betreiben ist aber eine suboptimale Vorgehensweise, da hierfür ca. 30 Meter mit der Kabeltrommel überbrückt werden müssen, das Gerät Lärm macht und jedesmal für eine Minute Pumpen gestartet werden muss. Leider ist weit und breit kein Landstrom vorhanden...

Vielleicht habt Ihr ja Ideen und Tipps?
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von Chris_CB » Fr 2. Okt 2020, 22:40

Ich habe leider keine Erfahrung und auch nicht viele Tipps, aber bei der Menge an Wasser ist deine Pumpe ja echt übertrieben überdimensioniert.
Leider liegt der Wasserstand wirklich im Bereich des physikalisch unmöglich für eine Saugpumpe.

Bei dem wenigen Wasser würde ich vielleicht noch mal über die Idee von Plunschmeister nachdenken.

Ansonsten wäre eine Idee noch eine Tauchpumpe. Es gibt massenhaft Dieselpumpen die mit 2-3 bar genügend Leistung haben sollten um eine 10 Meter Wassersäule zu überbrücken und die auf der anderen Seite mit 12V laufen. Eine Erfahrung dazu kann ich dir nicht geben. Aber bei den meisten steht die maximale Förderhöhe dabei oder der Druck den diese erreichen (1bar = 10 Meter).
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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von Plunschmeister » Sa 3. Okt 2020, 10:01

Vielleicht habt Ihr ja Ideen und Tipps?
Du kannst dem Grundwasser entgegengehen, sprich - eine Grube oder 1 m tiefe einseitige Nische (im Hang) ausgraben. Ab einer GW-Tiefe von -8 m solltest du mit einer "normalen" Schwengelpumpe Wasser fördern.

Darüberhinaus kann man sich auch einen Tiefsaug-Zylinder in DIY bauen:

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„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Brunnen nach 18 Jahren wieder in Betrieb nehmen

Beitrag von Pilger » Sa 3. Okt 2020, 14:04

Chris_CB hat geschrieben:
Fr 2. Okt 2020, 22:40
Es gibt massenhaft Dieselpumpen die mit 2-3 bar genügend Leistung haben sollten um eine 10 Meter Wassersäule zu überbrücken und die auf der anderen Seite mit 12V laufen. Eine Erfahrung dazu kann ich dir nicht geben. Aber bei den meisten steht die maximale Förderhöhe dabei oder der Druck den diese erreichen (1bar = 10 Meter).
Das wird eventuell tatsächlich die preisgünstigste und praktikabelste Lösung sein. Zusammen mit einer Autobatterie (vorhanden) und einem Solar-Erhaltungslader (vorhanden) ließe sich so eine geringe, aber wahrscheinlich ausreichende Wassermenge nach oben fördern. Ich werde mal sehen, ob es da was gibt das in mein Brunnenrohr hineinpasst.
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 3. Okt 2020, 10:01
Du kannst dem Grundwasser entgegengehen, sprich - eine Grube oder 1 m tiefe einseitige Nische (im Hang) ausgraben. Ab einer GW-Tiefe von -8 m solltest du mit einer "normalen" Schwengelpumpe Wasser fördern.
Das hatte ich mir auch schon überlegt, sozusagen ein "Brunnenkeller". Wäre allerdings auch mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden - den ich jedoch im Bedarfsfall nicht scheuen würde. Einziger Nachteil: Sollte der Grundwasserspiegel in Zukunft sinken müsste ich sozusagen nachgraben :-)
Plunschmeister hat geschrieben:
Sa 3. Okt 2020, 10:01
Darüberhinaus kann man sich auch einen Tiefsaug-Zylinder in DIY bauen:
Das wiederum finde ich sehr interessant. Hatte in den letzten Tagen schon darüber nachgedacht, ob so etwas nicht in Eigenleistung gebaut werden könnte und werde mit die Zeichnungen genau ansehen! Den Thread hatte ich bei meiner Suche gar nicht gefunden - danke dafür!
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