Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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P373
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Di 22. Sep 2020, 20:08

Den Fallmeißel baue ich mir in jedem Fall, wäre für mich aber die letzte Option, da ich hier schon so einige schaurige Berichte gelesen habe. Mit einem Doppel-T-Träger sollte ja aber relativ wenig passieren.

@plunschmeister: Danke für die Anregung, ich werde mir auch so einen Steinfänger mit Rohr und Meißel bauen. Ich frage mich allerdings, welchen Durchmesser ich beim Rohr wählen soll, da die Meißel ja wahrscheinlich relativ wenig "Flexibilität" haben.

Wenn ich also bspw. einen 12 cm großen Stein dort unten habe, müsste der Rohraußendurchmesser ja ca. 110mm sein. Das Teil kann ich aber bei einem 8cm Stein nicht gebrauchen richtig?
Oder nehme ich direkt ein Rohr von 80mm und die Meißel biegen sich bis auf 12cm auf?

Beispielbild:
Bild

Ich bin gerade dabei mir einen "Sechszack" zu bauen, allerdings mit 14mm Armierungseisen, sodass diese nicht so leicht verbiegen und mehr Haltekraft haben.

Beste Grüße

P373
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Di 22. Sep 2020, 22:40

Die Meißel sind weniger flexibel, würde da ein 100 mm Rohr verwenden. Bei kleineren Steinen kann man die Meißel u.U. auch etwas nachrichten. Die Flexibilität hängt ja auch von der Meißellänge ab.
Bei kleineren Steinen sind aber eigentlich auch keine Meißel erforderlich. Ich habe da Gewindestangen verwendet.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Mi 23. Sep 2020, 18:30

Der Sechszack brachte heute nach kurzer Probe auch keinen Erfolg. Ich vermute mehrere Steine, die eng beieinander liegen und somit ein Umschließen eines Steines nicht möglich machen.
Zudem glaube ich gefühlt zu haben, dass unten drunter auch weitere Steine sind, sodass das Gerät beim runter rammen auf den nächsten Steinen aufprallt / abprallt.

Sollte ich die Steine erstmal versuchen alle zu lockern und dann nochmal mit dem Steinfänger runter oder direkt einen Fallmeißel bauen? dabei habe ich Bedenken, dass ich mir den unteren Teil des Rohres zerschieße (auch mit Schutzmaßnahmen).

Viele Grüße

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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Do 24. Sep 2020, 09:12

Moin,
ein Fallmeißel macht bei locker gelagerten Steinen keinen Sinn, diese werden in diesem Fall einfach nur verdichtet.

Du hast ja nur die Möglichkeit, den Bodengrund aufzulockern und die Steine einzeln zu bergen. Bei der Herstellung von "Bergungswerkzeugen", sollte man schon recht kreativ sein.

Aus den frühen Zeiten des Brunnenbaus, ist mir eine Fangklaue bekannt. Die Herstellung ist aber etwas aufwendiger.
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 24. Sep 2020, 15:43

Wenn das so betrachte, muss ich grundsätzlich erstmal genau feststellen, ob sich dort unten Steine befinden, die eingeklemmt oder lose sind. Mit dem Bohrgestänge und einem Meißel vorne dran lässt sich das sehr schwer sagen, da alles sehr flexibel und schwammig ist auf 6m Länge.

Habt ihr das mit dem Bohrgestänge festgestellt / gefühlt? Oder lockert ihr einfach auf gut Glück mit dem Fallmeißel und dem Bohrgestänge unten die Steine und geht mit einem Steinfänger runter in der Hoffnung, dass was hängen bleibt.

@Plunschmeister: ich gehe davon aus, dass du den Steinbagger von hier meinst? http://www.kuebel.org/brunnen/brunnen.htm
Oder noch etwas komplexer: https://nicht gelistet/gallery ... A4nger-v2/

Bevor ich mir einen Solchen baue, müsste ich dennoch erstmal feststellen / sicherstellen, dass die Steine lose sind.

Unfassbar, wie hilflos man durch das Rohr in der Tiefe ist :lol:
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von andreas kr » Do 24. Sep 2020, 17:08

Was bei mir ganz gut geholfen hatte einige große Steine nach oben zu bringen, war eine selbstgebauter "Steinkescher". Dazu nimmt man ein stabiles Flacheisen (Kostet etwa 3 Euro) und biegt es in eine Kescherform mit flacher Stirn. Als Sack habe ich eine Netztasche aus dem Kinderzimmer meiner Tochter genommen (Sie hat es zum Glück bis heute nicht gemerkt) und mit Kabelbindern befestigt. Man muss dabei nur aufpassen, dass man nicht zu viel Gewicht von oben draufgibt, da sich das Eisen sonst verbiegt. Abgelassen und unten leicht gerührt, habe ich eigentlich ganz gut die lockeren Steine einfangen können. Die Herstellung ist relativ einfach, mehr als einen Bohrer (Befestigungslöcher für die Stange) benötigt man als Werkzeug eigentlich nicht...

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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 24. Sep 2020, 20:59

andreas kr hat geschrieben:
Do 24. Sep 2020, 17:08
Was bei mir ganz gut geholfen hatte einige große Steine nach oben zu bringen, war eine selbstgebauter "Steinkescher". Dazu nimmt man ein stabiles Flacheisen (Kostet etwa 3 Euro) und biegt es in eine Kescherform mit flacher Stirn. Als Sack habe ich eine Netztasche aus dem Kinderzimmer meiner Tochter genommen (Sie hat es zum Glück bis heute nicht gemerkt) und mit Kabelbindern befestigt. Man muss dabei nur aufpassen, dass man nicht zu viel Gewicht von oben draufgibt, da sich das Eisen sonst verbiegt. Abgelassen und unten leicht gerührt, habe ich eigentlich ganz gut die lockeren Steine einfangen können. Die Herstellung ist relativ einfach, mehr als einen Bohrer (Befestigungslöcher für die Stange) benötigt man als Werkzeug eigentlich nicht...
Danke für die Tipp, hört sich sehr vielversprechend an.
Hast du den Kescher am Bohrgestänge geführt? Leichtes Führen stelle ich mir da schwierig vor, weil eben sehr instabil und schwer. Meine Idee war, den Kescher mit Gewinderohren oder aneinander geschweißten Armierungseisen (2m Längen) zu führen. Wobei sich die letztere Lösung wahrscheinlich zu sehr biegt vor dem Einführen in das Rohr.

Viele Grüße
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von andreas kr » Do 24. Sep 2020, 21:16

Habe das Bohrgestänge benutzt. Da ich aber bereits in etwa 12 Meter Tiefe war, habe ich das Gestänge mit einer Seilwinde abgelassen. Zuerst 4 Meter mit Seilwinde abgelassen, dann 3 Meter drauf und weiter abgelassen usw...

Über die Seilwinde konnte man dann immer gut den „Druck“ dosieren. Da ich voll auf Unterstützung verzichten wollte, habe ich beim Bohren übrigens auch schon ab etwa 9 Meter Tiefe so verfahren, der Rücken hat es gedankt...

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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 24. Sep 2020, 21:29

Okay, das Bohrloch war natürlich größer als 140mm (I-Durchmesser meines Brunnenrohres). Entsprechend muss ich schauen, ob ich mit dem Kescher zurecht komme im Rohr.
Ich überlege noch wie breit ich den Kescher auf der Stirnseite mache, sodass ich die Steine möglichst gut fangen kann und keine Bereiche auf dem Grund habe, die ich nicht erreiche ...

In einem anderen Projekt hier im Forum hat auch jemand mit einer ähnlichen Lösung "gefischt"

Bild

viewtopic.php?t=926
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Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von andreas kr » Do 24. Sep 2020, 22:34

Wie Plunschmeister schon schrieb, sei kreativ 8-)

Du wirst es einfach mal probieren müssen, ich habe auch mit unterschiedlichen Varianten experimentiert. Den Kescher für alle Problemfälle gibt es nicht.
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