Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

andreas kr
Beiträge: 266
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 13:07
Wohnort: Frankfurt am Main

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von andreas kr » Do 1. Okt 2020, 11:12

Wenn das Wasser klar ist, könntest Du mit einer USB-Endoskopkamera da unten mal schauen, was überhaupt das Problem ist. Ich hatte mir seinerzeit mal eine für 17,90 EUR mit 15 Meter Kabel und regulierbarem Licht geholt. Man benötigt idealerweise dann noch eine Laptop oder ein Tablet mit "echten" USB-Datenanschluss. Das Bild ist nicht besonders gut, aber man erkennt zumindest bei klaren Wasser, womit man es zu tun hat und kann einen passenden Plan schmieden.
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4235
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » Do 1. Okt 2020, 11:57

Mal ein anderer Steinefänger, welcher am Gestänge geführt wird:

Dieser besteht im Prinzip aus 4 Zinken, vergleichbar mit einer geraden Besteck-Gabel.[ Flacheisen oder Rundstahl]
Zwischen diesen Zinken befinden sich nochmals 2 Zinken, welche mittels Scharnier mit den anderen verbunden ist. Es sollte ein kleiner Anschlag vorhanden sein. Auf Druck kannst du diesen Steinefänger senkrecht in die Kiesschicht drücken. Bei Zug klappen dann diese 2 Zinken aus und fangen den Stein. Diese bilden dann praktisch eine Art Widerhaken, welcher natürlich nicht zu weit ausklappen sollten.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
P373
Beiträge: 43
Registriert: Mi 26. Aug 2020, 21:59

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Do 1. Okt 2020, 18:06

andreas kr hat geschrieben:
Do 1. Okt 2020, 11:12
Wenn das Wasser klar ist, könntest Du mit einer USB-Endoskopkamera da unten mal schauen, was überhaupt das Problem ist. Ich hatte mir seinerzeit mal eine für 17,90 EUR mit 15 Meter Kabel und regulierbarem Licht geholt. Man benötigt idealerweise dann noch eine Laptop oder ein Tablet mit "echten" USB-Datenanschluss. Das Bild ist nicht besonders gut, aber man erkennt zumindest bei klaren Wasser, womit man es zu tun hat und kann einen passenden Plan schmieden.
Ich habe eine Nachbau GoPro Kamera. Fehlt noch eine wasserdichte Taschenlampe, sodass ich das mal nach unten lassen kann. Aufgrund der Tatsache, dass das Wasser aber ziemlich eisenhaltig ist, habe ich eine immense Trübung des Wassers (jedenfalls das Wasser, was ich mit der Kiespumpe hoch hole). Es kann allerdings sein, dass sich die Partikel bei ruhendem Wasser absetzen. Das würde aber dazu führen, dass unten die Steine mit einer Schicht bedeckt sind und ich nicht viel sehen kann.

Die Idee von Plunschmeister kann ich mir ungefähr vorstellen. Würde das Gerät denn auch Wirkung zeigen, wenn ich eine dickere Schicht von Grobkies dort unten habe? Wenn ich dann die Spieße in den Kies stecke, kann ich mir nicht vorstellen, wie sich die Wiederhaken ausklappen sollen im Untergrund. Hat so ein Gerät schonmal jemand gebaut hier im Forum und gibt es evtl. sogar Bilder?

Ich habe noch folgendes "Steinmeißel-Modell" auf Kleinanzeigen gefunden, der an ein altes Rammbrunnen-Rohr geschraubt wurde:
Bild

In der Anzeige steht, dass der Verkäufer damit in 4 Meter Tiefe Steine zertrümmert hat.

Außerdem war dort eine Steinfänger mit Wiederhaken zu sehen:
Bild
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)

Topic author
P373
Beiträge: 43
Registriert: Mi 26. Aug 2020, 21:59

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Fr 2. Okt 2020, 17:36

Heute habe ich nochmal Verschiedenes probiert.

Am Bohrgestänge mit Spitzmeißel, Flachmeißel und breitem Flachmeißel gestochert und gedreht. Alle Meißel lassen sich drehen und versinken im Kies. Am Rand kann ich die Steine durch kurzes Rammen bei Seite drücken. Kann aber nicht ausschließen, dass dennoch welche unter dem Rohr klemmen. Habe es auch einmal 10cm gezogen.

Ich habe ca. 7 mal die Kiespumpe unten gehabt und dabei immer viel Sand und einige (auch größere) Steine gefördert.

Es ist aber nach wie vor so, dass das Rohr sich keinen Millimeter nach unten bewegt und die Kiespumpe mit einem sehr dumpfen Aufprall auf den Grund schlägt. Das Geräusch überträgt sich sehr gut auf das Rohr.

Wenn ich mit der Spirale runter gehe merke ich deutlich, dass dort Steine sind, wenn ich sie entgegengesetzt drehe. Dabei hebt sich immer das Gestänge und es kratzt. Wenn ich in die richtige Richtung drehe, verhakt sich die Spirale sofort.

Für mich ist das ein Widerspruch, denn mir den Meißel fühlt sich alles locker an und mit der Spirale verkantet es sofort.

Wenn ich mit dem Meißel versuche die Höhe der Steine zu ertasten, merke ich eine deutliche Erhöhung auf dem Untergrund.

Die Kiespumpe hat am unteren äußeren Rand ringsum Macken.

Ich weiß nicht recht, was ich als nächstes probieren soll. Eher Steine fangen, Steine lösen, weitere Versuche mit der Kiespumpe?

Sicher ist, dass die Kiespumpe zwar noch Material fördert, aber durch Steine gehindert wird weiter nach unten zu kommen.

Mein Plan:
Ein Winkeleisen für das Bohrgestänge bauen um evtl Steine unter dem Rohr zu lösen, einen Vierzack mit Wiederhaken bauen den ich an einer 1 1/4 Zoll Leitung herunter lasse und somit mehr Gefühl beim Steine angeln habe. Und evtl noch einen aufwühl Bohrer bauen, der auch teilweise unter den Rand des Rohres geht.

Morgen lote ich aber erst nochmal die Länge des Rohres und die Tiefe im Rohr aus. Vielleicht stelle ich dabei schon fest, dass Kies im Rohr steht und somit ein größerer Stein das Hauptproblem ist, warum es nicht weiter geht.

Es ist immer wieder interessant, welche neuen Erkenntnisse man selber beim Schreiben bekommt.
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)

Topic author
P373
Beiträge: 43
Registriert: Mi 26. Aug 2020, 21:59

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Sa 3. Okt 2020, 13:42

Die Messung ergab, dass im Rohr ca. 628cm sind. Das Rohr an sich ist 633,8 cm lang.
Also muss ich ja ca. 5cm mit dem Rohr im Kies stecken.

Ich versuche mal weiter Material zu fördern und schaue, ob sich die Tiefe im Rohr dadurch verändert oder sogar das Rohr nachrutscht.

Eine neue Steinfänger Version mit Wiederhaken an einer Rohrleitung ist auch im Bau.
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)
Benutzeravatar

Chris_CB
Beiträge: 35
Registriert: Di 7. Jul 2020, 09:12

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Chris_CB » Di 6. Okt 2020, 11:15

Darf ich mal die Frage stellen, wie du das so genau gemessen hast? Ich hatte immer das Problem, dass ich dann auf 17 Meter doch immer mit etwas Dehnung der Messschnur zu kämpfen hatte.

Topic author
P373
Beiträge: 43
Registriert: Mi 26. Aug 2020, 21:59

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Mi 7. Okt 2020, 17:20

Wenn du unten ein nicht all zu großes Gewicht dran machst, was dann unten gerade so den Grund berührt wird das schon gehen. Wie hast du denn die Längendehnung festgestellt?
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)

Topic author
P373
Beiträge: 43
Registriert: Mi 26. Aug 2020, 21:59

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » So 11. Okt 2020, 09:33

Nachdem ich nun mit langen Dachlatten und einem unten angebrachten Haken Steine zu Tage fördern wollte, konnte ich zumindest besser feststellen, wo das Problem derzeit liegt:

Unter dem Rohrrand befindet sich ein größerer (oder mehrere größere) Stein/e. Ich konnte auch feststelle, wo diese sich ungefähr befinden. Neben den Steinen habe ich mit der großen Saugkraft der 108er Kiespumpe schon weiter Material gefördert und bin ein Stück (nicht viel) tiefer.

Jetzt benötige ich nochmal eure Entscheidungshilfe, bevor ich das nächste Werkzeug baue und zum Einsatz bringe.

Um den Stein gezielter zu Treffen würde ich mir einen Meißel an einem 1 1/4 Zoll Rohr (Rammbrunnen-Rohr) bauen, unten am Stein ansetzen und von oben mit einem Vorschlaghammer drauf schlagen, sodass der Stein dann hoffentlich in irgendeiner Weise nach gibt. Das hat in einem Nachbarforum wohl bereits funktioniert, sodass dann Teile des Steins dann mit der Kiespumpe geborgen werden konnten.

Alternative wäre ein Fallmeißel mit 60mm Rundstahl und einer angeschweißten gehärteten Meißelspitze, der aber natürlich nur per Zufall den Rohrrand bzw. den dort befindlichen Stein treffen könnte.

Wie wäre eure Vorgehensweise?
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)
Benutzeravatar

Plunschmeister
Beiträge: 4235
Registriert: Do 1. Aug 2013, 18:11

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von Plunschmeister » So 11. Okt 2020, 13:19

Auf alle Fälle das Rohr etwas ziehen und versuchen, den Stein in das Rohr zu bekommen.
Ich habe das Bild vom Steinefänger gefunden, würde es dir dann per PN schicken, falls Interesse besteht. (Kann es leider nicht im Forum veröffentlichen/Bildrechte)
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

Topic author
P373
Beiträge: 43
Registriert: Mi 26. Aug 2020, 21:59

Re: Bohrbrunnen bei Bonn - Projekt

Beitrag von P373 » Di 8. Jun 2021, 20:34

Hallo liebe Brunnenbauer und Brunnenbauerinnen,

ich melde mich nach längerer Zeit zurück aus der Winterpause und habe neue Motivation gesammelt und es gibt ein paar Updates.

1. ich habe kürzlich das Arbeitsrohr nochmal 20cm gezogen und Sand / Kiesgemisch und einige Steine zwischen 5 und 7cm mit der Kiespumpe gefördert. Nachmehreren Durchgängen habe ich das Rohr wieder ohne Auflast herunter gedrückt und weiter geplunscht. Nun förderte ich natürlich wieder deutlich weniger Material und mehr Sand mit einigen größeren Steinen um die 5cm. Das Rohr senkte sich aber mit meinem Eigengewicht auf der Zwinge nicht merklich (wenn überhaupt im mm-Bereich).

Hier wäre meine Frage, ob ich nun deutlich mehr Gewicht (um die 400Kg) aufbringen sollte und dann weiter plunsche, sodass die unter dem Rohrrand liegenden Steine (die man auch deutlich beim herunterlassen der Kiespumpe hört) bei Seite oder ins Rohr drückt. Oder sollte ich noch ein paar Mal weiter plunschen und das Rohr auch mehrmals ziehen und wieder absenken?

2. ich habe heute aus Neugier mal mein Hauswasserwerk mit PE-Saugrohr runter gelassen und einfach drauf los gepumpt. Nach ca. 15 Minuten war das Wasser sehr klar und ich habe dann ca. 2 Stunden Wasser gefördert (ca. 720l/h). Dabei ist der Wassserspiegel etwas abgefallen, das Ansaugrohr war aber nie im Trockenen. Ich hatte schätzungsweise immer über ca. 1,70 Meter Wasserstand im Arbeitsrohr. Wenn ich die Pumpe abstellte, stieg der Wasserpegel im Rohr innerhalb von 10 Sekunden wieder auf ca. 2,10 an.

Daraus schließe ich, dass die Gegebenheiten und der Wasserleiter sehr gute Bedingungen bieten, zumal ich eben nur die Öffnung des Arbeitsrohres (DN 150) habe. Mit der Wasserausbeute kann ich nun bereits meinen Bedarf im Garten decken. Jedoch soll das kein Dauerzustand sein und ich möchte möglichst eine TBP einsetzen und versuche möglichst noch an Tiefe zu gewinnen.

Mir stelle sich die Frage, ob ich im größten Notfall denn in diesem Zustand bereits eine TBP einbringen könnte, wenn der Brunnenrohraufbau wie folgt aussehen würde (von unten nach oben):

DN 115 - Endkappe
DN 115 - 1m Filterrohr (voraussichtlich mit Feinsandgewebe)
DN 115 - ca. 4,5m Vollwand Brunnenrohr

Da ich 1,40 (August) - 2,10 (Juni) Wasserstand im Rohr habe, könnte ich ja nun die TBP direkt über die Filterstrecke hängen. Oder macht es Sinn diese (unten ansaugend) unterhalb der Filterstrecke zu platzieren?
Ggf. ist das aber alles totaler Humbug und ich sollte den Gedanken verwerfen. Wenn ich einen Meter Filterstrecke mit theoretischen 2,4m³ nehme (davon kommen ja vielleicht im Besten Fall 1,5m³ raus), könnte ich die TBP entsprechend schwach dimensionieren oder drosseln, dass der Wasserstand relativ konstant bleibt und die Filterstrecke nicht gefährdet wird.

GW ab 4,10 GOK (August 2020) bzw. 3,50 (Juni 2021). Derzeit beträgt die Tiefe ca. 5,51m

Danke vielmals im Voraus für eure Einschätzung!
Bohrbrunnen
Ist:
Arbeitsrohr DN150 TNA 7,5mm
GW Stand 08/2020 4,10m GOK
Tiefe im Rohr: 6,24m
Rohrlänge: 6,33m
Soll:
11-14m
______________
Man hat niemals Zeit es richtig zu machen, aber immer Zeit es noch einmal zu machen.
(Edward A. Murphy)
Antworten