Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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bve
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Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von bve » Mi 31. Mär 2021, 16:52

Hallo,

ich überlege, einen Brunnen zu bohren. Laut geologischen Daten liegt das Grundwasser etwa 22 Meter unter unserem Boden (Sandboden).

Da scheidet, soweit ich die Beiträge hier richtig interpretiere, das Selbstbohren wohl aus. Nun habe ich Angebot von um die 5.000 EUR (inkl. Pumpe) - ein Happen Geld. Ich gestalte derzeit den Garten neu und installiere auch eine Beregnungsanlage, für ca. 150qm Rasenfläche plus ca. 250qm Beete/Büsche/Hecken.

Im letzten Sommer hatte ich über 100 m3 Wasserverbrauch, da gab es aber noch keinen zu bewässernden Rasen (wobei einiges Wasser vielleicht auch für Bauarbeiten drauf ging).

Daher meine Fragen: was kostet der Brunnen in etwa an Unterhalt jährlich? Und wie lange hält so ein Brunnen? Schließlich: welche Kosten kann man sich durch eigene Arbeit gut sparen, wenn man das Bohren des tiefen Brunnens der Fachfirma überlässt?

Beste Grüße
Benjamin

DarkSnoop
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von DarkSnoop » Do 1. Apr 2021, 09:57

Hallo erst ein mal hier ;-)
Wo kommst du her ?

Schon mal den Schichtaufbau der Brunnen in der Nähe genauer angesehen ?
https://www.bohrungen.nrw.de/bohrungen.html?lang=de

Beim Sandboden ist es mit ein wenig Arbeit möglich selbst zu bohren, bloß bei 22m Grundwasseranfang ....

Ich bin nun bei 17,5m gehe auf 22 m weiter runter.
Grundwasser ist aber bei mir allerdings schon bei ca 2m
Die Bohrung führe ich mit einem 150 Rohr ( Arbeitsrohr ) Als Brunnerohr kommt ein 115er Rohr zum Einsatz

Gruß
Tom

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bve
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von bve » Do 1. Apr 2021, 12:42

Ich komme aus Berlin. Gibt es da auch eine solche Datenbank wie die von NRW?
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Plunschmeister
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von Plunschmeister » Do 1. Apr 2021, 16:41

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Thoralf
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von Thoralf » Do 1. Apr 2021, 20:15

Ja, Berlin hat das gut aufbereitet. In Deinem Link, @Plunschmeister, sind die Grundwasserstände enthalten. Dazu gibt es auch noch die Landesbohrdatenbank (das ist in vielen Ländern anscheinend der richtige Suchbegriff):
https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp?loginkey=showMap&mapId=bohrpunkte@senstadt
Wie man sieht, ist Berlin durchlöchert, als hätte man eine Herde Maulwürfe drübergejagt. Man muss auf den Pfeil für Auswahl der Sachdatenanzeige klicken, dann öffnet sich rechts ein Fenster mit Angaben zum Brunnen und oft (nicht immer) ein Bohrprofil. Man kann sicherheitshalber auf "Fläche zum Datensatz anzeigen" klicken, manchmal steht auch die Straße beim Datensatz. Beim probieren klappte das aber nicht wenn man die Strße mit der Suchfunktion gesucht hat, sondern nur wenn man manuell die Karte verschoben hat. Aber dies nur am Rande, ist schon eine umfassende Datenbank.

LG
Thoralf
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Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
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Thoralf
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von Thoralf » Do 1. Apr 2021, 20:40

bve hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 16:52
Daher meine Fragen: was kostet der Brunnen in etwa an Unterhalt jährlich? Und wie lange hält so ein Brunnen? Schließlich: welche Kosten kann man sich durch eigene Arbeit gut sparen, wenn man das Bohren des tiefen Brunnens der Fachfirma überlässt?
N'Abend Benjamin,

400 m² geht ja noch. Da kann man (vor allem bei Deiner Bohrtiefe) wirklich mal überlegen, ob ein Gartenwasserzähler günstiger ist oder ein Brunnen. Die Erstellungskosten hast Du ja bereits, bleiben die Betriebskosten. Bei Deiner Bohrtiefe würde ich Pi mal Daumen einen Stromverbrauch von knapp 1 kWh je m³ schätzen, also irgendwas um 0,25 EUR/m³. Bei für 100 m³ 25 EUR. Richtige Unterhaltskosten fallen mir gar nicht ein. Jedenfalls nicht für Gartenwasser, wenn Du keine Aufbereitung oder regelmäßige Trinkwasserprüfung brauchst. Der Brunnen hat oben einen Brunnenkopf als Abschluss. Der ist damit dicht, es fällt nichts rein, kein Dreck, kein Getier. Also braucht auch nichts gereinigt werden. (Es sei denn Du hast Verockerungen o.ä.)
Wenn Du den Brunnen bohren lässt: Selbst könntest Du darin eigentlich nur die Pumpe installieren. Und natürlich die Installation im Garten.

Zur Haltbarkeit des Brunnens bin ich nicht der Richtige, das können andere besser aus Erfahrung einschätzen. Kommt sicher auch auf die Fachkunde (und Sorgfalt!) des Brunnenbauers an. Also Ringschüttung, Abdichtung nach oben etc. Bei der Pumpe auch darauf, ob es eine reparierbare Markenpumpe ist, für die man Verschleißteile bekommt, (eigentlich halten Pumpen aber sehr lange) oder ob man notfalls für wenige 100 EUR eine neu kauft.
  • Wenn Du die 5000 EUR für den Brunnen auf 20 Jahre abschreibst, dann kostet er Dich unverzinst pro Jahr 250 EUR. Plus 25 EUR Strom für 100 m³, also 275 EUR.
  • Wenn Du Gartenwasser über einen Gartenzähler abrechnest, dann kommst Du (musst Du selbst mal mit Euren Tarifen rechnen) vielleicht sogar billiger, für 100 m³ so um 200 EUR.
Kannst das Dir jetzt über Abschreibungsdauer und Wasserbedarf schöner oder schlechter rechnen. ;)

LG
Thoralf
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bve
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von bve » Mo 5. Apr 2021, 12:44

Thoralf hat geschrieben:
Do 1. Apr 2021, 20:15
Ja, Berlin hat das gut aufbereitet. In Deinem Link, @Plunschmeister, sind die Grundwasserstände enthalten. Dazu gibt es auch noch die Landesbohrdatenbank (das ist in vielen Ländern anscheinend der richtige Suchbegriff):
https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp?loginkey=showMap&mapId=bohrpunkte@senstadt
Wie man sieht, ist Berlin durchlöchert, als hätte man eine Herde Maulwürfe drübergejagt. Man muss auf den Pfeil für Auswahl der Sachdatenanzeige klicken, dann öffnet sich rechts ein Fenster mit Angaben zum Brunnen und oft (nicht immer) ein Bohrprofil. Man kann sicherheitshalber auf "Fläche zum Datensatz anzeigen" klicken, manchmal steht auch die Straße beim Datensatz. Beim probieren klappte das aber nicht wenn man die Strße mit der Suchfunktion gesucht hat, sondern nur wenn man manuell die Karte verschoben hat. Aber dies nur am Rande, ist schon eine umfassende Datenbank.

LG
Thoralf
Vielen Dank für Eure Antworten und die Hinweise auf die Datenbanken.
Bei den Landesrohrdaten werde ich nicht richtig schlau: da gibt es Bohrungen 20 Meter vom Haus entfernt mit einer Endteufe von 4 Metern, andere etwas weiter mit 80m, 33m, 10m usw. Ein Muster kann ich daraus nicht erkennen. Ich sehe aber in den Bohrprofilen meist zunächst 2m Sand, dann 2m Lehm oder so und dann wieder Sand (gerade öffnen sich die Profile mal wieder nicht...)

Die andere Datenbank mit den Grundwasserständen hat Messpunkte, die relativ weit entfernt sind, das bringt mir wenig.

Im FIS-Broker, der die beiden Datenbanken enthält, hatte ich auch diese Karte hier gefunden, nach der der Flurabstand zum Grundwasser bei mir 20-30 m beträgt: https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp dann " Flurabstand des Grundwassers 2009 differenziert (Umweltatlas)".

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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von Bbau » Mo 5. Apr 2021, 17:10

Vielleicht fragst du mal in der Nachbarschaft herum. Wer gerade baut lässt oft ein Bodengutachten erstellen. Man will ja nicht, dass der Keller im Grundwasser steht. ;)

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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von Bbau » Mo 5. Apr 2021, 17:17

Bei mir, am Westrand von Berlin sind 2m Feinsand, darunter Mittelsand. Grundwasser bei 6m, laut der Karte (FIS-Broker) sind die meisten Punkte hellgrün, also <5m, aber nicht weit davon dann auch Gruppen von orangen Punkten, also 30-60m. Das macht auch für mich keinen Sinn.
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Plunschmeister
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Re: Lohnt Bohrbrunnen bei über 20 Meter für Privatgarten

Beitrag von Plunschmeister » Di 6. Apr 2021, 09:34

...aber nicht weit davon dann auch Gruppen von orangen Punkten, also 30-60m. Das macht auch für mich keinen Sinn.
Vermutlich handelt es sich bei den Tiefen um den 2. Grundwasserstock.
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