Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

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Lumpi
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von Lumpi » Fr 19. Aug 2022, 09:51

Was dich da unten noch alles erwartet, daß kann dir niemand verraten, aber ich kann dir zumindest sagen, daß in der Tiefe keine Wurzeln mehr mit Fingerdicke zu erwarten sind.

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rspecht
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von rspecht » Di 23. Aug 2022, 09:08

Hallo zusammen,
ich pumpe nun täglich den Brunnen auf 9m ab GOK "leer" - es kommen immer 100L und regenerieren sich in etwa in einem Tag. Pumpe ich 2x täglich komme ich auf ca. 150l. Dabei lege ich jedoch immer den Filter trocken. Das Wasser ist leicht rotbraun und wird dann kurz vor "Ende" des Pumpvorgangs richtig dreckig. Ich denke der erste Dreck kommt aus dem Bereich Filter und das richtig dreckige kommt von unten. Ich habe ja unten ca. 30cm das Rohr untergraben, dann 50cm Sumpfrohr und nochmal 15cm Gewindeteil des Filters - also der letzte Meter ist kein Filter. Ich überlege die Pumpe noch tiefer zu schaffen und dann nach und nach den Sumpf "auszuwaschen" - evtl. Bringt das was. Ich hatte gestern wieder einen Wurzelfaden - diesmal an der Membranpumpe.
Meint ihr damit hab ich Chancen? Evtl. muss ich ja nur den Herbst abwarten damit mehr Wasser nachkommt um den Brunnen "rundum" Freizuspülen. Dazu habt ihr eher Wissen. :)
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Plunschmeister
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von Plunschmeister » Di 23. Aug 2022, 09:52

Am Zustand wird sich wohl nicht viel verändern.

Hast du schon einmal versucht, den Bodengrund mit Wasserdruck aufzulockern?
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rspecht
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von rspecht » Di 23. Aug 2022, 11:39

Könnte ich mal wieder machen. Ich hatte damals schonmal den Hochdruckreiniger mit 180 bar unten. Das hat aber nur bedingt was gebracht - war aber auch nen stück höher.
Meinst du der bewirkt mehr als der Fallmeisel und/oder der Riverside?
Irgendwo muss ja auch der Dreck herkommen ders Wasser rotbraun färbt - und ebenso leer gehen, oder?
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Plunschmeister
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von Plunschmeister » Di 23. Aug 2022, 12:57

Die Steinschicht für sich alleine wäre ein guter GW- Leiter.
Das Problem ist wohl eher die Ton- oder Lehmschicht, die die Steine bindet und auch einen Wasserzulauf verhindert.

Daher ist wohl auch ein Plunschen unmöglich.
Eventuell ist es hilfreich diese bindige Schicht zu lösen und mit Wasserdruck zu verdünnnen, um im Anschluss mit der KP zu arbeiten.
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von rspecht » Di 3. Okt 2023, 21:04

Hallo zusammen,

wie schon angedroht wurde blieb es bei 100l/Tag. Damit kann ich ja grade garnix machen.
Also war ich nun bei Kleinanzeigen fündig und habe ein Bohrrack gekauft. Darin dreht ein dicker Drehstrom Motor ein massives Gestänge. Es sind etwa 30m Rohr dabei.
Zuerst hab ich mit der 200er Bohrkrone etwa 1m tief am Boden der bestehenden Schachtringe gebohrt. Darin steckt nun ein 5m KG Rohr. Dann nochmal 1m, 0,5m und ein TStück.
Sprich das KG Rohr ist nun etwa 6,5m ab GOK drin und ich sehe Wasser. Dann habe ich das bestehende Loch gestern aufgebohrt (ca. 175mm) und bin bei ca. 9m ab GOK stehen geblieben weil ab hier der Motor etwas zum arbeiten fand.
Ich hab die Tage vorher schon einen IBC mit Wasser gefüllt und werde morgen Antisol einrühren. Dann gehts richtige bohren los. Ich hoffe das bohrgestänge dreht noch frei und es ist nichts zusammen gerutscht. Da ich aber schon im Wasser bin glaube ich ist alles ok.

Ein paar Bedenken hab ich noch. z.B. bleibt mein Spülwasser im KG Rohr? Da ich ja erst in 5m tiefe in die erde komme stehen da 0,5 bar an - ob das dann dicht hält? Na wir werden es sehen.

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Grüße

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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von rspecht » Mi 4. Okt 2023, 11:30

Auf was hab ich mich da nur eingelassen..... Die Pumpe bringt viel zu wenig Wasser und der Spülkopf ist total undicht. Das Ding ist aber auch selbstgefummelt und ich hab keine Ahnung wie ich es zerlegen soll. Die ganze Maschine ist ein großes Bastelprojekt. Aber es geht ansich super. Mit dem Kettenzug kann ich in 2 Geschwindigkeiten heben/senken und der Motor ist über einen Umrichter sehr fein Drehzahlgeregelt.

Ansonsten: Ich bin nun wieder bei 10.8m (wie vorher) und der Bohrkopf war voller trockenem, klebendem Ton mit einigen steinen dazwischen. Also grundlegend tut die Maschine und ich muss auch erstmal kein Bohrloch stabilisieren.
Bild Bild

Jetzt warte ich auf antwort des Verkäufers wie es weiter geht...

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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von rspecht » Mi 4. Okt 2023, 18:37

So, ich bin neuen Mutes.... und führe meinen Monolog vorran.
Der Spülkopf ist demontiert. Viel RostOff, dicke Schraubzwingen und etwas Hammerfett waren nötig :)
Es sind normale Simmeringe verbaut. Ich muss nun mal schauen ob ich die laufflächen wieder fit bekomme - zumindest konnte ich die Welle auf meiner Minidrehbank schleifen.

Bild

Eine Frage hab ich aber: Wieso ist eine günstige, einfache 1100W Tauchpumpe in der lage 0,9 bar mit 21000l/h zu machen z.B. TPS21000/E und eine Bezinpumpe ganze 4,8 kW für 2,5 bar und 30000/l aufwänden muss.

Wie ist sowas vergleichbar? Wenn die aktuelle Pumpe es nicht schafft wollte ich evtl. so eine Benzinpumpe leihen (oder für 170€ kaufen... Yerd TKB50).
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Thoralf
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von Thoralf » So 8. Okt 2023, 01:40

Zu den Pumpen:

Ja, das ist halt so, dass unterschiedliche Pumpen unterschiedliche Wirkungsgrade und Kennlinien haben.

Vergleichen kannst Du die von Dir genannten Pumpenwerte am besten über die mechanische Leistung der Pumpe. Jedenfalls wenn das angegebene Wertepaar von Druck(Förderhöhe) und Durchfluss stimmt.

Förderarbeit W = m × g × h
mechan. Leistung P_mech = W/t = m/t × g × h (mit m = rho * V bzw. m/t = rho * Q)
P_mech = rho × g × Q × H

rho Dichte in kg/m³
g Fallbeschleunigung in m/s²
Q Förderstrom in m³/s
H Förderhöhe in m

Für die erste Pumpe (Tauchpumpe mit 1.100 Watt):
P_mech = 1000 kg/m³ × 9,81 m/s² × 21 m³/3600s × 9 m = 515 Watt
Macht einen Wirkungsgrad von 0,47, was plausibel ist.

Für die zweite Pumpe (Benzin-Motorpumpe mit 4,8 kW):
P_mech = 1000 kg/m³ × 9,81 m/s² × 30 m³/3600s × 25 m = 2.043 Watt
Macht einen Wirkungsgrad von 0,43 - auch plausibel.

Was die Plausibilität der Wirkungsgrade betrifft: Pumpenwirkungsgrade können je nach Qualität der Pumpe und Einsatzzweck sehr unterschiedlich sein. Daher sind auch Werte unter 50% durchaus möglich. Bei der Benzinpumpe kommt noch dazu, dass die Leistungsangabe möglicherweise ungenauer ist als die der elektrischen Pumpe.

Welche Pumpe bei Deiner Anwendung am besten geeignet ist, kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht wissen Brunnenexperten hier im Forum mehr dazu, ob es für den Materialtransport mehr Durchfluss oder mehr Druck braucht. Ich vermute, mit "wenn es die Tauchpumpe nicht schafft, nehme ich die Benzinpumpe" ist es nicht so einfach getan. Neben der Kennlinie dürfte auch die Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung eine Rolle spielen.

LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 8-)
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
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Plunschmeister
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Re: Reichen 5m Brunnenstube für ein 125mm Rohrbrunnen? :)

Beitrag von Plunschmeister » So 8. Okt 2023, 09:34

Moin,
eventuell hilft dir das hier ja weiter:
http://brunnen-forum.de/viewtopic.php?f=63&t=360
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Gruß PM
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