Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Xivender
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Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » Do 1. Jun 2023, 12:39

Hallo Miteinander,

ich möchte in meinem Kleingarten gerne einen Brunnen bohren.
Ich habe dort zwar Stadtwasser, doch damit ständig die Blumen und das Gemüse zu gießen erscheint mir auf Dauer nicht sehr
sinnvoll.
Nun ist die Frage, in welcher Weise der Brunnen verwirklicht werden soll.

An Förderleistung benötige ich ca. 1000 Liter pro Tag für die Bewässerung.
Ggf. darf mit dem Wasser gerne auch ein Planschbecken für die Kinder befüllt werden, so dass der Bedarf zwischen 1000 und 2000 Liter / Tag liegen wird.
Die 1000 Liter hören sich vielleicht erstmal nicht nach viel an, nur ich würde diese schon innerhalb von einer Stunde entnehmen und nicht über den Tag verteilt.

Ich habe vor meinem Garten eine Handschwengelpumpe, die per Rammbrunnen verwirklicht wurde.
Tiefe des Brunnens sind 2 Meter.

Angezapft wird dort nur Oberflächennahes Schichtenwasser.
Wenn lange Trockenheit vorherrscht, dann versiegt der Brunnen.

Oder wenn dort mehrere Gärten Wasser zapfen, dann kann es auch schon mal knapp werden und es dauert ein paar Stunden, bis es sich wieder aufgefüllt hat.

Ich habe ca. 100 Meter von meinem Garten entfernt mehrere Bohrproben finden können.

Wenn ich diese Bohrund analysiere, dann muss ich wohl auf 10 / 12 Meter runter um den Brunnen effektiv betreiben zu können, sehe ich das richtig?



Weitere Daten:


Ein Bohrloch, dass ca. 500 Meter von meinem Garten entfernt ist, ergibt eine ganz andere Bodenbeschaffenheit...



Macht ein Bohrbrunnen Sinn und wenn ja, was sagt Ihr?
Kann man aus den Daten erahnen, wie tief ich runter gehen muss und welche Größe ich bohren soll und welche Größe ich fürs Brunnenrohr nehmen soll?
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Plunschmeister
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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Plunschmeister » Do 1. Jun 2023, 12:55

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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » Do 1. Jun 2023, 21:42

eledigt.
Hier nun nochmal die Schichtenprofile:

[image]https://up.picr.de/45759469zh.jpg[/image]

Dieses Bohrloch ist ca. 213 Meter von meinem Bohrprojekt entfernt.

[image]https://up.picr.de/45759470kg.jpg[/image]

Dieses Bohrloch ist fast 300 Meter von meinem Garten entfernt.

Der Geodaten Server benennt für meinen Untergrund folgendes:

[image]https://up.picr.de/45759468ly.jpg[/image]

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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » Sa 17. Jun 2023, 10:07

Ich habe mir einen 125er Erdbohrer in 12 Meter Länge gekauft.
Aktuell bin ich bei 6.20 Meter.
Das Grundwasser steht ca. bei 3 Meter.
Der erste Meter war Mutterboden, dann wurde es Lehmig.
Seid dem zweiten Meter kommt nur noch Geschiebemergel/Ton/Lehm
Bei dem Dritten Meter hatte ich einen ca. 20 CM Sandstreifen. Ich denke, dass dort das Grundwasser her kommt. Dann , wie schon gesagt, nur noch Geschiebemergel.

Ich bin richtig am Kämpfen. Mit dem 125er Bohrer schaffe ich manchmal nur 2 Umdrehungen im Geschiebemergel und dann muss ich den Bohrer mit dem Flaschenzug lösen.
Habe ich den Bohrer dann irgendwann rausgezogen, muss ich den Geschiebemergel, der Bombenfest auf meinem Bohrer klebt, abkratzen.

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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » Sa 17. Jun 2023, 10:11

Dieses Bild zeigt Bohrgut aus 2 Meter tiefe.

Bild

Ich muss nochmal ein aktuelles Bild machen, was man hier sieht, ist relativ "harmlos".
Was ich da jetzt raus hole ist sehr dunkel, Grau gehend ins schwarze und Bombenfest.

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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » Sa 17. Jun 2023, 15:05

Hier mal ein Foto von dem ganzen Geschiebemergel, was ich rausgeholt habe:

Bild
Bild

Ich habe mit meinem Sohn noch ein bisschen gebohrt.
Bin jetzt bei 6.80 / 7 Meter angelangt.

Dieses ist das aktuelle Fördergut.

Bild

Ein bisschen mit Wasser abgespült sieht es folgendermaßen aus:

Bild

Bild

Bild

Bild

Es scheint eine Sand/Kiesschicht zu sein.
Es muss auch ein Hohlraum vorhanden sein, bzw. Ich bin jetzt auf 7 Meter tiefe und die überwiegende Strecke des Bohrloches besteht aus Geschiebemergel. So dass das Bohrloch stabil ist.
Jetzt Bohre ich in der Sandschicht und merke beim ziehen des Bohrers, dass er sich anscheinend verkantet, es ist etwas fummelig, wenn der Bohrer in der Sandschicht umeiert ihn beim ziehen genau den "Eingang" zur Mergelschicht zu treffen.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

So, nun wäre es wohl an der Zeit eine Kiespumpe zu besorgen und das Brunnenrohr.

Ich habe ein 125er Loch gebohrt.
Ich hatte als Brunnenrohr an Din 80 / 3 Zoll gedacht.
Was sagt Ihr?
Oder doch lieber DN 100 / 4 Zoll?

Ein Arbeitsrohr hatte ich eigentlich nicht geplant.
Was wäre denn da sinnvoll?
DN 115 Arbeitsrohr und dann DN 80 Brunnenrohr?

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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » Sa 17. Jun 2023, 15:17

Hier nochmal ein Auszug aus dem Schichtenverzeichniss:
Bild
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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Plunschmeister » So 18. Jun 2023, 09:42

Moin,
ich würde da schon mit einem größeren Brunnenrohr arbeiten.
Unten dann ein Filterrohr von 1m mit SW 0,3mm & Sumpfrohr 0,5 m. Die Feinsandschicht (?) beträgt unten knapp 3 m. Funktioniert das, bleibt die Rohrtour im Boden. Fördert der Brunnen Feinsand, kan man später immer noch ein anderes Rohr mit Feinsandfilter nachschieben.
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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Xivender » So 18. Jun 2023, 14:17

Danke erst einmal für die Rückmeldung.
Das DN 115 Brunnenrohr mit TNA Gewinde hat einen Außen Durchmesser von 125 mm. Also genau so viel wie mein Bohrloch, das ich mit dem 125er Bohrer erstellt habe.

Bekomme ich das Rohr dort versenkt oder sind die Klebekräfte des Geschiebemergels so hoch, dass sich - wegen der Reibung - das Rohr dann nicht mehr schieben/versenken lässt.

Was würdest Du mir empfehlen? DN 115 oder DN 100?
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Re: Ist ein Bohrbrunnen sinnvoll?

Beitrag von Plunschmeister » So 18. Jun 2023, 16:26

Das Problem ist ja, das Bohrloch kann u.U. zuquellen - jedenfalls unter Wasser.

Da du ja im Geschiebemergel bohrst, bohrt der Bohrer auch nicht viel größer.
Also DN115 oder DN100 verwenden. In DN 100 sollte notfalls noch eine Rohrtour von DN80 passen.

Normalerweise wird im Feinsand eine länger Filterstrecke gesetzt, das wird hier wohl nicht möglich sein.
Also der Brunnen wird nicht sehr ergiebig sein.
Es sei denn, du triffst auf eine gute wasserführende Schicht.
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