Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Brunnenbau. Der Untergrund ist mir vom Nachbarn bekannt. Grundwasser soll bei ca. 2 bis 3 Metern kommen. Jedoch soll erst viel Feinsand im Spiel sein. Aber bei ca. ca. 10m soll eine Kiessschicht verlaufen. Ich würde also nach dem Buddeln, sobald ich im Grundwasser bin mich mittels Kiespumpe "tiefergraben" bzw. das Brunnerohr runtertreiben. Ich plane 1m Vollrohr als Sumpfrohr, 4m Filterstrecke 0,3, und ca. 10m Vollrohr geplant in DN100. Ich glaube soweit habe ich es theoretisch verstanden.
Die Frage ist was kommt danach? Um das Vollrohr bildet sich ja sicherlich ein Spalt. Muss der verschlossen werden? Ich habe irgendwo was von Quellgranulat oder Quellton gelesen um den Ringraum zu verfüllen. Werde aber nicht so ganz schlau.
Wie sehe dann der Pumpenanschluss aus?
Fußventil -> Saugleitung -> Pumpenkopf oder lieber Korb -> Saugleitung -> Brunnenkopf -> Rückschlagventil oder gar beides?
Lieben Gruß
Joe
Verständnisfrage Bohrbrunnen und Quellgranulat/-ton
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Re: Verständnisfrage Bohrbrunnen und Quellgranulat/-ton
Hallo Joe,
der Ringraum wird wieder mit dem Bohrgut verfüllt.
Falls das Bohrloch im Feinsand zusammenfällt, solltest du mit einem Bohrrohr arbeiten.
der Ringraum wird wieder mit dem Bohrgut verfüllt.
Falls das Bohrloch im Feinsand zusammenfällt, solltest du mit einem Bohrrohr arbeiten.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM
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Gruß PM
Re: Verständnisfrage Bohrbrunnen und Quellgranulat/-ton
Nimm lieber DN115 Rohr weil DN100 zu knapp für 4" Pumpen ist, die gehen zwar rein aber der Spalt ist so klein dass jede kleinste Kieselsteinchen oder jede Verformung des Rohrs dazu führen dass die Pumpe nicht mehr gezogen werden kann.
Re: Verständnisfrage Bohrbrunnen und Quellgranulat/-ton
Dafür ist u.a. das DVGW-Arbeitsblatt W 123 "Bau und Ausbau von Vertikalfilterbrunnen" zuständig.
Dieses sieht selbstverständlich vor, dass im Bereich der Filterstrecke (und je nach Situation der Bodenschichten und Lage der Filterrohre auch noch etwas über der Filterstrecke, zur Vorsorge gegen Setzungen des Filterkieses) Filterkies eingebaut wird. Und der obere Bereich des Ringraumes bis zur Erdoberfläche muss gegen das Eindringen von Oberflächenwasser in den Grundwasserleiter geschützt werden, d.h. dort muss der Ringraum um die Brunnenrohre mit geeigneten Materialien gefüllt werden, wie z.B. Quellton-Pellets.
Es sind im Arbeitsblatt auch noch weitere Verpressmaterialien genannt, Zementierung, Suspensionen usw., aber das sollte m.E. den Fachfirmen vorbehalten bleiben.
Außerdem müssen auch durchbohrte Trennschichten zwischen mehreren Grundwasserleitern abgedichtet werden. Aber Du wirst Dich sicher im obersten GW-Leiter bewegen, so dass dies weniger relevant ist. Bleibt also die Abdichtung gegen (potentiell verunreinigtes) Oberflächenwasser.
LG
Thoralf
Dieses sieht selbstverständlich vor, dass im Bereich der Filterstrecke (und je nach Situation der Bodenschichten und Lage der Filterrohre auch noch etwas über der Filterstrecke, zur Vorsorge gegen Setzungen des Filterkieses) Filterkies eingebaut wird. Und der obere Bereich des Ringraumes bis zur Erdoberfläche muss gegen das Eindringen von Oberflächenwasser in den Grundwasserleiter geschützt werden, d.h. dort muss der Ringraum um die Brunnenrohre mit geeigneten Materialien gefüllt werden, wie z.B. Quellton-Pellets.
Es sind im Arbeitsblatt auch noch weitere Verpressmaterialien genannt, Zementierung, Suspensionen usw., aber das sollte m.E. den Fachfirmen vorbehalten bleiben.
Außerdem müssen auch durchbohrte Trennschichten zwischen mehreren Grundwasserleitern abgedichtet werden. Aber Du wirst Dich sicher im obersten GW-Leiter bewegen, so dass dies weniger relevant ist. Bleibt also die Abdichtung gegen (potentiell verunreinigtes) Oberflächenwasser.
Das Arbeitsblatt erhält man beim DVGW https://shop.wvgw.de/W-123-Arbeitsblatt-09-2001/305646In den Ringraum eingebrachte Materialien müssenFiltersande und -kiese
- den kompletten Ringraum ausfüllen (keine Brückenbildung)
- gute Sinkeigenschaften besitzen
- eine gute Nachweisbarkeit der Wirksamkeit gewährleisten (i. Allg. durch geophysikalische, isotopenhydrologische und/oder hydrochemische Messungen)
- eine weitgehend setzungsfreie Lagerung ermöglichen
- frei von Verunreinigungen und möglichst inert sein (unschädlich für Mensch und Umwelt)
Folgende Anforderungen sind für Filtersande und -kiese zu nennen:Abdichtungsmaterialien
- Funktionssicherheit, d.h. Durchlässigkeit und Sicherstellung der technischen Sandfreiheit [DVGW W 119 (M)]
- Beständigkeit, auch gegenüber aggressiven und kontaminierten Wässern
- chemische und physikalische Stabilität, Alterungsbeständigkeit
- physiologische Unbedenklichkeit
- gute Einbaubarkeit, Handhabbarkeit
- Lagestabilität
- exakte Positionierbarkeit
- gute Transportierbarkeit
- gute Lagerfähigkeit
- gute Nachweisbarkeit
- keine nachteilige Beeinflussung anderer Brunnenbauteile
Für die Abdichtungsmaterialien gelten dieselben Anforderungen wie oben, jedoch mit dem Unterschied, dass hier eine möglichst geringe statt einer hohen Durchlässigkeit zu fordern ist. Zusätzlich sind bei Verpressmaterialien folgende Anforderungen zu erfüllen:Für die Abdichtungsmaterialien, die im Bereich der durchteuften Sperrschichten eingebracht werden, gibt es grundsätzlich folgende Alternativen (vgl. Anhang A):
- keine Bildung von Schwind- und Setzungsrissen
- Unschädlichkeit gegenüber der Ausbauverrohrung (z.B. bei Kunststoffen durch zu hohe Abbindetemperaturen von zementhaltigen Verpressmaterialien)
(...)
- geschüttete Abdichtungstone
- Sperrrohre mit Ringraumverpressung (Mantelrohre, d.h. belassene Bohrrohre, leisten keine sichere Abdichtung gegen den anstehenden Untergrund)
- verpresste plastische Suspensionen
- Kombinationen der vorgenannten Elemente
Schüttgüter
Als Schüttgüter werden Sande, Kiese und Tone in den Ringraum eingebaut. Entsprechend der Aufgabenstellung im Filter- und Vollwandrohrbereich ist eine exakte Positionierung gefordert.
Schichtungsunterbrechungen durch sedimentierendes Bohrgut oder einbrechendes Untergrundmaterial sind zu verhindern. Der Schüttvorgang hat kontinuierlich und dosiert zu erfolgen. Die Sinkgeschwindigkeiten sind zu beachten, denn es darf nicht schneller geschüttet werden, als das Schüttgut absinken kann, weil es sonst zu Verstopfungen durch Brückenbildung kommt.
Die Funktion einer Abdichtung als Barriere gegen Wasserwegsamkeiten und zur Trennung von Wasserhorizonten muss durch die Wahl des Abdichtungsmaterials und dessen Schütthöhe gewährleistet werden. Die Schüttung (Tonkugeln bzw. -pellets) sind schichtengerecht einzubauen. Bei mächtigen Grundwasserstauern bzw. -geringleitern sind mindestens 5 m Dichtungshöhe vorzusehen.
LG
Thoralf
Der Elektroingenieur in mir meint: "Wasser braucht Strom" 
Meine Projekte gibt es auch in meinem Blog:
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Brunnen
https://blende-acht.blogspot.com/search/label/Pumpe

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Re: Verständnisfrage Bohrbrunnen und Quellgranulat/-ton
So lange du buddeln kannst ist dein Loch größer als dein Rohr, d.h. du hast einen Spalt.Joe8 hat geschrieben: ↑Di 2. Jul 2024, 11:54HIch würde also nach dem Buddeln, sobald ich im Grundwasser bin mich mittels Kiespumpe "tiefergraben" bzw. das Brunnerohr runtertreiben. Ich plane 1m Vollrohr als Sumpfrohr, 4m Filterstrecke 0,3, und ca. 10m Vollrohr geplant in DN100. Ich glaube soweit habe ich es theoretisch verstanden.
Die Frage ist was kommt danach? Um das Vollrohr bildet sich ja sicherlich ein Spalt. Muss der verschlossen werden?
Wenn das Loch matschig wird und du das Rohr mit der Kiespumpe runtertreiben musst ist da auch kein Spalt mehr.
Nur ganz unten ist das Rohr offen. Ich habe auch ein 1m Sumpfrohr und das bekommst du ganz sicher nicht ganz sauber, da steht immer Material drin. Ich habe da dann etwa 50cm Zierkies rein und fertig.
Das gebuddelte Loch füllst du einfach wieder mit rausgebuddeltem Erdreich auf. Fertig!
Spalt zum auffüllen hast du nur wenn du mit einem Arbeitsrohr arbeitest.