Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von Eriberto » Mo 2. Nov 2015, 09:43

Hallo Andreas,

auch von mir mein aufrichtiges 'Beileid'.
Hoffe Du findest über den Winter die notwendige Motivation, um weiter zu machen.
Kannst ja bei Gelegenheit versuchen, ob Du das Rohr von unten gezogen bekommst. Will meinen, einen stabilen Bolzen herablassen, fummeln, dass sich dieser unter dem Rohrende verkantet und - versuchen - hochzuziehen.
Erhol dich erst mal...
Gruß
Florian

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heinzi1964
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von heinzi1964 » Mo 2. Nov 2015, 23:12

Hallo zusammen und Danke für die aufmunternden Worte ;)
Ich vermute, daß es am Gewicht lag.
Da hatte ich mich wohl etwas verschätzt und es waren dann
wohl doch weit mehr als 500 kg.
Dann noch der Versuch durch leichtes hin und her drehen
das Rohr nach unten zu bekommen, das war wohl etwas
zuviel für das Gewinde. Das Glattwandrohr ist da ja nicht
ganz so stabil.
Evtl. könnte ich noch versuchen mit dem Haken meiner
Elektorwinde unter das Rohr zu kommen und versuchen
ob man es so noch gezogen bekommt. Da bin ich aber
eher skeptisch.
Grundsätzlich bleibt jetzt noch die Überlegung, ob es
überhaupt Sinn macht bei diesen Bodenverhältnissen
noch mal von vorne anzufangen. Als Laie stösst man
da doch schnell an seine Grenzen.
Andererseits bin ich mir wieder fast sicher, hätte ich
ohne die vielen Unterbrechungen bedingt durch fehlendes
Werkzeug und Material das Projekt am Stück durchziehen
können, wäre es vieleicht anders gekommen.
Gruß Andreas

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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von Benutzer » Di 3. Nov 2015, 18:23

Hallo,
es sind nicht wie immer behauptet die TNA Gewinde Bzw Rohre mit TNA Gewinde.
Die halten mehr als man ihnen zutraut. Sie müssen nur fest verschraubt sein.
Die Rohre nehmen einem nur Übel wenn sie verkannten, oder einseitig mit großer last gezogen werden, auch wenn sie nicht fest verschraubt sind.
Dann brechen aber auch Rohre mit Muffe.
Wie auf dem Bild schaute es bei mir öffter mal aus, da sind 700 Kg auf der Klammer, die Klammer selbst auch nochmal 50 Kg ( ja so schwer ist sie) und ich stand noch mit drauf, also über 800 Kg.
Bild
Hier steckte das Arbeitsrohr 22 Meter im Boden, durch 3 Lehmschichten die auch zwischen 1,5 und 2,5 Meter mächtig waren.
Zum Ziehen musste die Umlenkrolle dazu damit die Winde 1 Tonne packt, musste mehrmals maximal belasten bis die Rohre dann raus kamen.
Ist als Ansporn fürs nächste Jahr gedacht. :D

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heinzi1964
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von heinzi1964 » Di 3. Nov 2015, 23:21

Hallo Manfred,

oha, da hast du aber ordentlich draufgepackt :o
Hast du ne Muckibude überfallen ;)
Die Gewichte sind natürlich eleganter als ein Haufen
Waschbetonplatten und gefüllte Mörtelkübel.
Du arbeitest aber wohl auch mit größerem Rohrdurchmesser.
Die halten dann doch etwas mehr aus als meine DN115 denke ich.
Eine andere Erklärung als zu hohes Gewicht hab ich bei mir für
das kaputte Gewinde nicht. Das Rohr muß ja im Gewindebereich
seitlich gebrochen sein.
Bohrst du in solche Tiefen mit der Hand ?
22 m sind ja eine ganz schöne Hausnummer :shock:
Mir hat´s immer schon gereicht den Bohrer gefüllt mit dem
herrlichen Ton aus 10 m hoch zu wuchten.
Gruß Andreas

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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von Benutzer » Mi 4. Nov 2015, 08:40

Hallo Andreas,
nein musste kein Überfall machen. :D
Das sind alte 15 Kg und 20 Kg Gewichte aus Studios, welche auf gummierte Gewichte umgestellt haben.
Die alten sind dann auf dem Schrott gelandet und von dort zu mir.
Meist waren es bei mir 5" Arbeitsrohre. Auch reichen hier normal 10 bis 15 Meter die man runter muss. In 20 bis 25 Meter Tiefe kommt eh eine Lehmschicht die bis 10 Meter mächtig sein kann. Hat sich herausgestellt als die Bohrungen hier gemacht wurden wegen der ICE Strecke die nach Süden gebaut werden soll.
Ab und an muss man tiefer gehen, da ist die Gelände Höhe anders und das GW steht erst bei 12 bis 15 Meter unter GOK.
Aber das sind die Grenzen von Hand. Gut es ginge noch tiefer wenn man teleskopieren würde und mit einem dünneren Rohr im Rohr weiter macht, aber da hört der Spaß auf. So einen Job sollen Maschinen machen.
Klar geht das in die Arme vor allem bei nassem Lehm. Das schafft man nimmer von Hand. Dafür habe ich eine Crossfer 495/990 am Dreibock. Ein wenig modifiziert für meine Bedürfnisse und mit längerem Seil. Zudem einen Wirbel im Seil damit dies sich nicht verdreht beim Bohren. Die Winde muss halt alles rauf ziehen. Dauert länger, aber sonst schafft man das nicht.
Wenn dein Rohr seitlich gebrochen ist dann hast du es wahrscheinlich nicht zentriert hoch gezogen.

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heinzi1964
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von heinzi1964 » Mi 4. Nov 2015, 16:45

Hallo Manfred,

zum ziehen bin ich leider gar nicht mehr gekommen.
Als ich meine 2 kleinen Wagenheber unter der Zwinge
angebracht hatte und anfangen wollte war das Rohr
schon locker und hing nur noch lose im Gewinde.
Irgendwann vorher muss es "knack" gemacht haben :(

Wie holst du das Gestänge mit der Winde hoch bzw.
wie befestigst du das Seil der Winde am Bohrgestänge ?
Und über noch einen kleinen Tip wäre ich dankbar.
Wie in aller Welt bekomme ich die Rohre wieder
auseinander gedreht ?
Ich hab ja noch das gezogene Muffenrohr am Stück
da liegen (ca. 8 m) und ich krieg die nicht auseinander.
Gruß Andreas
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Plunschmeister
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von Plunschmeister » Mi 4. Nov 2015, 17:07

Hallo Andreas,
Wie in aller Welt bekomme ich die Rohre wieder
auseinander gedreht ?
Ich hab ja noch das gezogene Muffenrohr am Stück
da liegen (ca. 8 m) und ich krieg die nicht auseinander.
Entweder mit 2 Rohrklammern, also dein Auflager, oder mit einer Rohrklammer und mit einer Gurtzange (in der Art wie beim Ölfilterwechsel).

Bild
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft" Jules Verne (1870)
* 2712193509122015*
Gruß PM

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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von Benutzer » Mi 4. Nov 2015, 18:42

heinzi1964 hat geschrieben:Hallo Manfred,

Wie holst du das Gestänge mit der Winde hoch bzw.
wie befestigst du das Seil der Winde am Bohrgestänge ?
Und über noch einen kleinen Tip wäre ich dankbar.
Wie in aller Welt bekomme ich die Rohre wieder
auseinander gedreht ?
Hallo Andreas,
wie die Rohre auseinander gedreht werden hat dir ja Plunschmeister schon beantwortet.
Meine Bohrer haben alle eine Öse an der das Seil von der Winde angeschlagen wird.
Zudem ist die Klammer mit 4 Ösen ausgestattet, an denen kann dann eine vierer Kette eingehängt werden, mit der dann das Rohr gezogen wird. Ist es einmal lose, so habe ich noch ein Rohrstück in dem 2 Löscher sind, da eine Stange durch und die Winde macht den Rest.
Mehr möchte ich zu meinem Werkzeug nicht schreiben. In den Bohrern und den sonstigen Materialien stecken viele Jahre Arbeit und Versuche drinnen. Habe da keine Lust das so was dann von anderen kommerziell ausgenutzt wird und wo zum Verkauf steht, ohne das diese Firmen dann sich an den Entwicklungskosten beteiligen.
Ich hoffe du verstehst das.
Was aber nicht heißen soll das ich dir, oder unser Forum nicht weiter helfen will.
Spezielle Sachen gehen dann vielleicht am Telefon, oder sonst wie.

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heinzi1964
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von heinzi1964 » Mi 4. Nov 2015, 20:09

Hallo PM, Hallo Manfred

vielen Dank für eure Erklärungen.
Mal schauen, ob ich mir so eine Gurtzange besorgen kann.
Kaum zu glauben, wie fest die Rohre verbunden sind.

Manfred, das kann ich voll und ganz verstehen.
Wenn man sich über Jahre so was überlegt und gebastelt
hat ist das durchaus nachvollziehbar.
Jetzt weiß ich aber mal grob wo´s lang geht ;)
Vielen Dank an euch beide !!!
Gruß Andreas
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Eriberto
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Re: Bohrbrunnen in Darmstadt, hänge fest

Beitrag von Eriberto » Do 5. Nov 2015, 08:55

Hallo Andreas,

zur Gurtzange noch einen Tipp: ich habe mir einen sogenannten Ölfilterschlüssel bei PV Autoteile geholt. Passt gerade so um das Rohr, taugt aber nichts, da zu labberig - sprich, ich habe das Teil mit meinen übermenschlichen Kräften ( ;) ) verbogen.
Achte auf eine wirklich stabile Ausführung! Vielleicht mal im örtlichen Landmaschinenhandel oder einer LKW-Werkstatt fragen, ob Du dir so ein Teil für einen Obulus für die Kaffee-Kasse leihen kannst. Je stabiler, desto besser.
Gutes Gelingen!
Gruß
Florian
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