Hallo Tabischer,
na dann ist ja das Problem hoffentlich schon gefunden: Das Vakuum ist ganz einfach durch die Gewindegänge entwichen.
Und: sooo sehr viel Unterdruck brauchst Du nun auch wieder nicht. Was ist schon ein halbes Bar unter Freunden. Ich hatte mal einen Kollegen, der sich mit Beschichtungsprozessen bei 10^-3 bis 10^-4 mbar herumschlagen musste.
Das ist Unterdruck. Dabei reichte es schon, wenn sich in der Vakuumkammer ein paar Fremdstoffschichten abgesetzt hatten, die Kammer ne Zeit lang offen stand und sich dadurch Feuchtigkeit in diesen Schichten abgelagert hatte. Da musste er schon stundenlang nur allein dafür Pumpen, den Dampfdruck des Wassers runter zu bekommen, um bei 0,1 mbar dann endlich weiter Richtung Vakuum zu gehen. (Ich schweife ab - aber ich glaube
den Kollegen könnte ich heranholen, wenn mal jemand das Problem hat, seine Saugleitung dicht zu bekommen.
)
Aber nun wieder ernsthaft: Du brauchst (rund) 1 bar Unterdruck für 10 Meter Wassersäule. Das ist ein idealer Wert, weil die Pumpen (wenn es keine Vakuumpumpen wie oben sind) das nicht so weit mit machen. Du bist inkl. Filter 5 m tief im Boden bzw. 5,5 m bis Ende des Rohres, das Wasser steht 2,2 m im Rohr¹, da hast Du im Ruhezustand also 5,5 m - 2,2 m = 3,3 m Höhe zu überwinden. Dafür brauchst Du 0,33 bar Unterdruck, dazu noch ca. 0,1 bar für das Rückschlagventil, also irgendwas um 0,43 bar. Wenn dann beim Pumpen der Wasserspiegel sinkt, dann entsprechend mehr. Das Dumme dabei: Luft, die an undichten Stellen angesaugt wird, ist viel "dünnflüssiger" als Wasser. Also wo bei Wasser ab und zu ein Tropfen kommt, da kann schon sehr viel mehr Luft eingesaugt werden.
¹oder meintest Du, das Wasser steht 2,2 m unter Gelände?
Hinzu kommt, dass die Kreiselpumpe zum Pumpen von Wasser (mit der entsprechenden Viskosität und Dichte) ausgelegt ist. Die Luft aus dem Rohr zu pumpen und dabei ein teilweises Vakuum zu erzeugen machen die Kreiselpumpen nur ungern (richtig voll angießen nicht vergessen). Das Luft wegpumpen dauert also ein Weilchen. Auch dafür ist es gut, wenn Du schon mit der Schwengelpumpe das Wasser bis hoch zum Pumpenstutzen anpumpst.
Kürzlich hatte jemand (Plunschmeister?) hier empfohlen, im Pumpenstock Rückschlagventile statt der Kugelventile zu nutzen, weil nach einiger Zeit auch die Kugelventile Luft durchlassen können. Darüber kannst Du aber später nachdenken.
Zuletzt: Du hattest gefragt, ob die Pumpe vielleicht zu schwach ist. Nein, ganz im Gegenteil, für Deinen Rammbrunnen vielleicht schon zu stark. Du musst (wenn die Ansaugproblem aus der Welt sind) sehen, dass Du den Brunnen nicht überlastest. Ein Rammbrunnen soll nicht mehr als 800 l/h fördern, das entspricht einem (Gardena-)Rechteckregner bei 2,5 bar. Bei Dir bleiben etwa 3 bar übrig, das mag auch noch gehen. Wenn Du aber keinen Regner oder keine Spritze am Schlauch hast, sondern am offenen Hahn Wasser entnimmst, dann könnte wesentlich mehr aus der Pumpe rauskommen und der Brunnen überlastet werden. (warum, das können Dir andere erklären, ich bin da nicht so der Fachmann, aber vielleciht steht dazu auch schon was im Forum)
LG
Thoralf