Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Grundwasseranfang in jeder Tiefe möglich

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Fabian112
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Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » Di 10. Sep 2019, 16:43

Hallo,
meine Name ist Fabian und ich plane im Osten Brandenburgs einen Brunnen zu bohren und ihn mit einer Tiefbrunnenpumpe zu betreiben. Damit möchte ich unseren Garten (ca. 800 qm) bewässern und irgendwann vielleicht auch mal einen Pool füllen (das soll hier aber keine Beachtung finden).

Folgende Fakten sind bekannt:

Grundwasserspiegel ca. 5,5m unter GOK.

Durch die Kenntnis über das Schichtenverzeichnis einer Grundwassermessstelle, ca. 70 m von uns entfernt, gehe ich von folgendem Bodenaufbau aus:
0 - 2,0 m u. GOK: mittelsandiger Feinsand (fS, ms)
2,0 - 2,7 m u. GOK: feinsandiger Grobsand (gS, fs)
2,7 - 4,4 m u. GOK: grobsandiger Mittelsand (mS, gs)
4,3 - 8,0 m u. GOK grobsandiger Feinkies (fG, gs)
8,0 - 17,0 m u. GOK grobsandiger Mittelsand (mS, gs)

Angedacht ist eine Brunnenrohr mit DN 115,

0 - 8,5 m u. GOK: Vollrohr
8,5 - 11,5 m u. GOK: Filterrohr, Schlitzweite 0,3 mm
11,5 - 12,5 m u. GOK: Sumpfrohr


Haltet ihr es für realistisch, dass ich den Brunnen klargepumpt bekomme? Immerhin werden Teile des Mittelsandes (0,2 - 0,63 mm) den Filter passieren.

Ich habe mir noch keine Gedanken über unseren möglichen Wasserbedarf gemacht, da wir derzeit ein Haus bauen und uns dementsprechend nicht mit dem Garten beschäftigt haben. Nichtsdestotrotz: sollte der Brunnen für unsere Zwecke ergiebig genug sein oder ist die Filterstrecke zu groß/klein?

Herzliche Grüße
Fabian

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Fabian112
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » Di 10. Sep 2019, 20:22

Jetzt wurde hier schon fleißig gelesen, das freut mich :)
Noch mehr würde ich mich über eine Antwort freuen. Bis dahin werde ich mich im Brunnenpedia belesen. Mit diesem Beitrag sollte ich ja den Zugriff bekommen. :D
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Moister
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Moister » Di 10. Sep 2019, 22:19

Hallo Fabian.
Herzlich willkommen im Brunnenforum!

Der Aufbau deiner Rohrtour schaut gut aus, vielleicht kriegst du noch einen Meter mehr Vollrohr rein.
Ansonsten ran ans Werk!
Ob der sauber wird? Das kann dir bei sehr viel Feinsand keiner versprechen.
Ich hatte auch Muffe aber in dieser Saison habe ich vielleicht einen Teelöffel Sand im Filter. Deine Schichten schauen aber besser aus als bei mir.
Wenn du es nicht probierst wirst du es nie wissen. 8-)

Bohrer kaufen, Loch machen.
Rohre, Kiespumpe, Klammer, etc kaufen... und runter.
Nimm muffenlose TNA Rohre und du hast den geringsten Widerstand.

Wenn du heuer noch anfengen willst und ein früher Wintereinbruch deine Aktivitäten stoppt: Kein Problem. Rohr verschließen, Baustelle einwintern und im Frühjahr gehts ansatzlos weiter.
Schöne Grüße.
Roland
"Nur die Harten bohren im Garten!"
:arrow: Meine Brunnenbau-Story.

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Fabian112
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » Mi 11. Sep 2019, 07:56

Hallo Roland,
vielen Dank für deine Antwort.
Zu deiner Empfehlung noch einen Meter Vollrohr mehr abzuteufen: das würde dann mehr Sicherheit bei abfallenden Wasserstand bringen, richtig?

Welche Förderleistung, denkst du, sind dem Brunnen mit 3 m Filterroh zuzutrauen, wenn das Schichtenverzeichnis auf unseren Bohrplatz übertragbar sein sollte (grobsandiger Mittelsand im Filterbereich?

Reicht DN115 aus oder sollte ich auf DN125 rauf? Ich habe hier gelesen, dass man in DN125 im Notfall ein dünneres Rohr mit Feinsandfilter einstecken und das DN125 dann in Arbeitsrohr-Manier einfach ziehen könnte.

Noch eine letzte Frage: Kann mir noch jemand einen Shop empfehlen, bei dem ich Glattwandrohr bekomme? Ich habe bisher nur einen Shop gefunden, dort sind die Glattwandrohre aber erst in 4 Wochen lieferbar. Ich habe deswegen schon überlegt Muffenrohre zu kaufen. Aber das würde ich später sicher bereuen.

Viele Grüße
Fabian

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Fabian112
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » So 27. Jun 2021, 16:32

Hey,
nachdem ich im letzten Jahr Terrasse, Wege und die Einfahrt gepflastert habe, habe ich mich mit DN115 an's Werk gemacht.
Bisher habe ich 7m Voll-, 3m Filter- und 0,8m Sumpfrohr drin.
Entgegen meine Annahme, steht das Wasser leider nicht 5,5 m uGOK und nun bin ich bei den letzten Dezimetern auch noch auf Feinsand gestoßen. Aktuell habe ich also über dem Filter nur 0,9 m Wasser stehen, ich denke da gibt es nichts zu diskutieren, das ist einfach zu wenig.

Nun überlege ich, wie ich weitermache:

1. Weiter runter und hoffen, dass es nur eine sehr dünne Feinsandschicht ist
1a: wenn es bei einer sehr dünnen Schicht bleibt, den Filter wie geplant da rein setzen und hoffen, dass sich die Feinsandförderung nach dem Klarpumpen einstellt.
1b: wenn es eine mächtigere Schicht ist, die Rohrtour wieder ziehen, und die ganze Tour mit einem Filterrohr weniger auf die selbe Tiefe bringen, um mehr Überdeckung für die Pumpe zu bekommen.

2. Die Rohrtour gleich wieder ziehen und mit einem Filterrohr weniger wieder auf die selbe Tiefe bringen, um bei 1,9 m Wasser über dem Filter noch etwas Spiel für die Tiefbrunnenpumpe zu bekommen.

3. Die Tiefbrunnenpumpe jetzt einfach ganz knapp über den Filter oder sogar in das obere Filterrohr hängen und hoffen, dass es so klappt.

4. Auf die Tiefbrunnenpumpe verzichten und eine Saugpumpe mit Feinsandfilter knapp über das Filterrohr setzen.

Was meint ihr?
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Plunschmeister
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Plunschmeister » Mo 28. Jun 2021, 10:13

Tatsächlich solltest du die Rohrtour bis auf die Endteufe absenken. Wird weiterhin Feinsand angetroffen, muss die Filterstrecken natürlich verlängert werden und dann natürlich auch mit ausreichend Wasser überdeckt sein.

1.9 m Wasser über dem Filter ist auch unter normalen Bedingungen nicht ausreichend.
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Gruß PM

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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » Mo 28. Jun 2021, 11:08

Hallo Plunschmeister,

danke für deine Antwort.
Was kannst du mir jetzt empfehlen? Klar, ich werde die letzten beiden Meter Vollrohr noch runterbringen, dann bin ich mit der UK des SR auf 12,80 m uGOK.

Sollte ich bis dahin weiter im Feinsand sein, was mach ich dann? Alles wieder ziehen und mit längerer Filterstrecke neu nach unten oder in das vorhandene Rohr ein DN80 mit Feinsandfilter einbringen?

Viele Grüße
Fabian
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Plunschmeister » Mo 28. Jun 2021, 11:21

In das vorhandene Rohr eine DN 80 Rohrtour mit 4 bis 5 m Feinsandfilter einstellen und die ursprüngliche Rohrtour wieder ziehen.
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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » Mo 28. Jun 2021, 11:43

Ok, das ist ein Plan. Danke dafür.

Noch eine letzte Frage: bis zu wieviel cm Feinsandschicht wäre es deiner Auffassung machbar, auf einen Feinsandfilter zu verzichten und bei der vorhandenen Rohrtour zu bleiben? Aktuell sind es 20-30 cm.

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Re: Planung Bohrbrunnen im märkischen Sand

Beitrag von Fabian112 » Mo 28. Jun 2021, 21:08

So, ich bin jetzt runter bis auf 12,8 m.

hier mal Bilder, von dem was ich da vorgefunden habe. Meint ihr, es könnte was werden ohne Feinsandfilter?
Um es jetzt zu testen, müsste ich das Sumpfrohr ja schon verschließen, oder? Kann man den Quellton in der Strumpfhose wirklich ganz unkompliziert mit der Kiespumpe ziehen und vielleicht sogar nochmal verwenden?

10,6m bis 11,6 m
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11,6m bis 12,0m
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12-12,8m
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